Acid Death – Hall Of Mirrors

“Da wird der Nacken gestählt“

Artist: Acid Death

Herkunft: Athen, Griechenland

Album: Hall Of Mirrors

Spiellänge: 48:55 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 11.09.2015

Label: 7Hard Records

Link: https://www.facebook.com/AcidDeathGR und http://www.aciddeath.net/

Bandmitglieder:

Gesang und Bass – Savvas Betinis
Gitarre – Dennis Kostopoulos
Gitarre – John Anagnostou
Schlagzeug und Percussion – Kostas Alexakis

Tracklist:

  1. Ghostship
  2. Hall Of Mirrors
  3. Hell’s Maw
  4. Life And Death
  5. Mental Slime
  6. Planes Of The Eternal Dead
  7. Supreme Act Of Heroism
  8. Taste Of The Erratic
  9. The Unfair Fight
  10. Truth Revealed

Acid Death - Hall Of Mirrors

 

So ganz kann die bereits im Jahr 1989 gegründete Band Acid Death auf dem am 11.09. erscheinenden Album Hall Of Mirrors ihre Wurzeln nicht verleugnen, spielte sie doch in ihren Anfangstagen klassischen Thrash Metal und war eine richtiggehende Underground-Band. Ihre Veröffentlichungen stießen aber auf große Begeisterung, und so war man mit Bands wie Kreator, The Haunted, Impaled Nazarene, Children of Bodom, Mayhem oder Rotting Christ unterwegs. Trotz einer 10jährigen Bandpause (von 2001 bis 2011), nach der sich auch die Bandbesetzung geändert hatte, fand man noch Zeit, bislang insgesamt eine EP, eine Split-LP und fünf Alben zu veröffentlichen. Laut Plattenfirma hat die Band über die Jahre ihren Stil etwas geändert und soll jetzt eher dem Death Metal zuzuordnen sein. Na, dann wollen wir mal hören…

Richtig geiles Black Metal-Geschreddere, das mich sofort an Behemoth denken lässt, lässt bei Ghost Ship gleich mal die richtige Stimmung aufkommen. Unheilvoll wabert die Stimme von Savvas Betinis aus den Boxen, bevor er sich dann bei diesem Midtempo-Stampfer die Lunge aus dem Hals keift und growlt.

Die Riffs beim Titelstück Hall Of Mirrors, zu dem auch ein Video veröffentlicht wurde, lassen mich dann an eine ganz andere Band denken, nämlich an Meshuggah. Wäre diese Midtempo-Walze instrumental gehalten, könnte man leicht in andere Sphären abtauchen.

Das kurze Hell’s Maw, bei dem ganz schauerlich Ketten klirren, leitet über zum längsten Stück des Albums, der Highspeed-Granate Life And Death. Hier gibt es dann sogar mal Klargesang auf die Ohren, und zwar einmal in einer sehr genialen Kombination zu den Shouts von Savvas Betinis und dann auch solo. Die zwischendrin immer mal wieder eingestreuten, etwas den Dampf rausnehmenden Instrumentalparts können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Acid Death mittlerweile anscheinend warmgespielt sind und nicht vorhaben, das Tempo jetzt noch wesentlich zu drosseln. Sowohl das Thrash-Monster Mental Slime als auch das mächtig vorwärts galoppierende Planes Of The Eternal Dead oder Truth Revealed unterziehen meine Nackenmuskeln einem absoluten Härtetest. Nur Supreme Act Of Heroism, das folgende Taste Of The Erratic, bei dem dann sogar mal eine Frauenstimme zu hören ist, und The Unfair Fight, das mit einem Gitarrenspiel zum Niederknien gesegnet ist, nehmen mal ein ganz klein wenig Dampf aus dem Kessel.

Fazit: Als ich gelesen habe, dass Acid Death ihr Genre als Progressive Death Metal bezeichnet haben, habe ich gleich an die Band Persefone aus Andorra denken müssen, die dieses Genre zur Perfektion gebracht hat. Aber das hier ist doch was anderes, denn wie schon eingangs geschrieben, können Acid Death ihre Wurzeln im Thrash Metal nicht verbergen. Genau das macht aber auch dieses Album aus, denn was die Männer aus dem schönen Griechenland hier abliefern, hat zwar, bis auf ein paar verfrickelte Gitarrenriffs, wenig mit progressiv, zumindest so, wie ich es verstehe zu tun, aber Langeweile kommt hier definitiv nicht auf.

Anspieltipps: Ghostship, Hall Of Mirrors, Life And Death, Planes Of The Eternal Dead und The Unfair Fight
Heike L.
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