Agnostic Front – The American Dream Died

„Düstere Songs für düstere Zeiten“

Artist: Agnostic Front

Herkunft: New York, USA

Album: The American Dream Died

Spiellänge: 27:51 Minuten

Genre: Hardcore

Release: 03.04.2015

Label: Nuclear Blast

Link: http://agnosticfront.com

Bandmitglieder:

Gesang – Roger Miret
Gitarre – Vinnie Stigma
Gitarre – Joseph Porfido
Bassgitarre – Mike Gallo
Schlagzeug – Pokey Mo

Tracklist:

1. Intro
2. The American Dream Died
3. Police Violence
4. Only In America
5. Test Of Time
6. We Walk The Line
7. Never Walk Alone
8. Enough Is Enough
9. I Can’t Relate
10. Old New York
11. Social Justice
12. Reasonable Doubt
13. No War Fuck You
14. Attack!
15. A Wise Man
16. Just Like Yesterday

AGNOSTIC FRONT - The American Dream Died

Irgendwie empfinde ich es als Indikator ihrer Generation, dass Agnostic Front beim Opener ihres aktuellen Albums The American Dream Died auf ein Intro setzen. Generell wird diese Praxis ja eher bei Bands mit großen fiktiven oder theoretischen Überbauten angewandt und eher seltener im Punk und Hardcore­ Bereich. Immerhin wird damit der gesamte folgende Inhalt in eine bestimmte Stimmung oder in einen bestimmten Kontext gebettet. Und was für einen Kontext sich Agnostic Front da ausgesucht haben: Radiomeldungen – unterlegt von jaulenden Sirenen – imitieren das bedrohliche Klima, dass sich in der Weltpolitik im Allgemeinen und in den USA im Speziellen zusammengebraut hat.

Agnostic Front wären nicht sie selbst, wenn sie ihre Meinung zu eben dieser Situation nicht zornig und schnell herausbrüllen würden – jedem ins Gesicht, der lange genug stillhält. Lange genug bedeutet in diesem Fall etwa eine Minute – länger brauchen die sechzehn Songs des Albums selten, um ihre Wuttriefende Message zu vermitteln. Die fünf New Yorker Urgesteine – deren Rolle übrigens in der empfehlenswerten ersten Folge von Under the Influence beleuchtet wird – teilen dabei eindeutig in Richtung Polizeigewalt und Kriegstreiberei aus, gönnen sich aber auch geradezu besinnliche Rückblicke auf ihre Szene (Just Like Yesterday) oder die Vergangenheit ihrer Stadt (Old New York).

Musikalisch und soundmäßig bleiben sich Agnostic Front treu und liefern gewohnt hart und schmerzhaft ab: Rumpellaute Gitarren, donnerndes Schlagzeug und dröhnender Bass rücken energisch zusammen. Feister Lead­gesang und unumgänglich­euphorische Gang­shouts stellen die Message in den Fokus.

Fazit: Mit The American Dream Died liefern Agnostic Front kein überraschendes, dafür aber ein gewohnt starkes Album ab, das mit seinen Bezügen aktuell und wichtig ist. Gute Stimmung und dieses Gefühl, dass Hardcore schon zu seiner Entstehungszeit ausgezeichnet hat – diese Ahnung, beim „besser machen“ anpacken zu können – transportieren Agnostic Front wie sonst kaum einer.

Anspieltipps: No War Fuck You, Police Violence, Old New York
Sören R.
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