Amon – Liar In Wait

“Nein kein Amarth!“

Artist: Amon

Herkunft: Tampa, Florida (USA)

Album: Liar in Wait

Spiellänge: 36:56 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.01.2014

Label: F.D.A. Rekotz

Link: https://www.facebook.com/pages/AMON/737062752977944

Klingt wie: Deicide

Bandmitglieder:

Bass und Gesang – Jechael
Gitarre – Eric Hoffman
Gitarre – Brian Hoffman
Schlagzeug – Mike Petrak

Tracklist:

  1. Among Us
  2. Eye Of The Infinite
  3. Lash Thy Tongue And Vomit Lies
  4. Liar In Wait
  5. Reaching For Flesh
  6. Semblance Of Man
  7. Sentience And Sapience
  8. Spat Forth From The Darkness
  9. Wraith Of Gaia

Amon - Liar In Wait

Warum die Band Amon so klingt wie Deicide ist relativ einfach. So besteht Amon ja quasi aus dem, was bis 2004 das Fundament der US-Amerikanischen Death Metal-Truppe gewesen ist – den Brüdern Brian und Eric Hoffman. Musikalisch passiert auf dem Debütalbum der erfahrenen Musikern genau das, was man eigentlich von Deicide in den frühen Zweitausendern erwartet hätte. Ein Käufer erhält satten Death Metal mit modernen Attitüden. Die Stimme von Sänger und Bassist Jechael ist angenehm tief und genau da, wo ein Death Metal-Fan sie erwartet. Was anfänglich sehr chaotisch beginnt scheint in den fünfunddreißig Minuten eine Art Konzept zu ergeben und so scheppert das Schlagzeug sehr Snaredrum–lastig während an den Saiteninstrumenten ein Plektrum nach dem anderen geschreddert wird.

Die irgendwie schon fast witzig eingebauten Gitarrensoli passen so wenig in das Konzept wie der sämtliche Rest. Wer in der progressiv angehauchten Atmosphäre sowas wie eine Melodie erwartet, der muss sich an einem der Soli festhalten oder direkt ausschalten, denn wenn man eines hier vergebens sucht, dann ist das eine Melodielinie, die jeden Song abwechslungsreich macht.

 

Fazit: Viel Chaos – das ist genau das, was man dem Album zu Gute heißen muss. Amon beweisen, dass sie trotz aller modernen Einflüsse ihrem Stil treu bleiben. Doch genau hier ist auch das Problem des Albums. Da das Chaos regiert, gibt es wenig Eckpunkte, an denen ein Hörer sich festhalten kann. Zwar klingt jeder Song anders, doch sind die Lieder so komplex, dass es schwer fällt, einen Part im Kopf zu behalten. Also wer kompromisslos etwas für den Moshpit braucht, der ist hier an der richtigen Adresse. Wer Melodien oder gar Ohrwurmcharakter sucht, der sollte eher zu Amon Amarth greifen als zur Band ohne Amarth.

Anspieltipps: Semlance Of Man, Spat Forth Forth From The Darkness und Among Us
Kai R.
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