Army Rising – Impending Chaos

“Thrashig sanft!“

Artist: Army Rising

Album: Impending Chaos

Spiellänge: 47 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 07.11.2011

Label: selbst produziert

Link: http://www.facebook.com/pages/Army-Rising/298452777396

Klingt wie: Traitor Born, Three Victims

Bandmitglieder:

Gesang/Gitarre – Noel
Gitarre – Tony
Gitarre – Garreth
Bass – Louis
Schlagzeug – Ted

Trackliste:

  1. Who I Am
  2. Destination Grave
  3. War
  4. Lost Generation
  5. Tyrant
  6. I´m Dead
  7. If You Want Peace
  8. Strength Of None
  9. Fallacy
  10. Visions

Army Rising ist eine irische Thrash Metal-Band, die mit Impending Chaos ihr Debüt geben. Das Album verbindet harten Thrash mit Old School Thrash-Elementen aus den 80er Jahren. Das „bevorstehende Chaos“, wie der Albumname übersetzt heißt, hält auch im Cover Einzug. Es ist schlicht gehalten, wirkt aber durch das riesige Bauwerk und die drei Gestalten davor äußerst bedrohlich. Durch die Schwarz-Weiß-Gestaltung wird der Eindruck hervorgehoben und schon vorab eine Stärke demonstriert, die sich in der Musik beweisen soll.

Instrumental wählen die Iren harte Riffs und kraftvolle Drums, die aber sehr melodisch bleiben. Breaklastig und abwechslungsreich sind die Tracks, die dennoch einen roten Faden aufweisen und der Gruppe einen Wiedererkennungswert geben. Gesanglich ist die Tonfarbe des Frontmannes Noel eher weich und sehr klar und in höheren Lagen anzusiedeln. Somit herrscht keine aggressive Grundstimmung, wie im modernen Thrash, sondern eher sanfte Emotionen. Zusätzlich wird mit Zweistimmigkeit gearbeitet, die gerade in den Refrains zum Tragen kommt und den Sänger unterstützt. Die eingebetteten Soli sind kraftvoll und variabel und zeigen das spielerische Können der Band. Diese Riffs sind die Heavy Metal-Elemente, die sich den gängigen Spielweisen bedienen, wie beispielsweise dem Tapping. Sie werden auf hohem Niveau vorgetragen und sind die Highlights in den Songs. Nur ein Beispiel hierfür ist das Stück Lost Generation. Der Titel spiegelt eindrucksvoll die Passion der Truppe wieder.

Es gibt viele instrumentale Passagen, die das ganze Arrangement hervorragend umsetzen und dabei die technische Finesse jedes Musikers aufzeigt. Auch werden stetige Tempowechsel eingefügt, die dem gesamten Werk eine Unruhe geben und immer wieder für neue Lebendigkeit sorgen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist War, denn hier wird vermehrt mit der Veränderung in der Geschwindigkeit gearbeitet. Zudem klingt der Gesang etwas härter und die Zweistimmigkeit wird etwas heraus genommen, sodass eine aggressivere Klangfarbe diesen Song prägt. Besonders zu beachten ist, dass gerade die Anfänge sehr brutal und laut gespielt werden – ganz im Zeichen des modernen Thrash Metal also. Zeitweise wird auch ein Hintergrundchor eingesetzt, der die Impressionen weiter trägt und zusätzliche Stärke verleiht. Jeder Song hat eine Melodie als Grundtakt, die bis zum Ende erhalten bleibt und somit die Weichheit im Gesang untermalt. Eine kompakte Scheibe, die durch hohes Niveau und Kreativität glänzt.

Fazit: Die Iren von Army Rising schaffen eine Verschmelzung zweier Epochen in Perfektion. Die gewählte Brücke zwischen harten Instrumenten und weichem Gesang ist faszinierend und einnehmend. Die angenehme Stimmlage des Sängers schafft Atmosphäre, die wandelbar ist und je nach Message des Songs wechselt, aber nie ganz radikale Veränderungen bringt. Die Melodik durchzieht das Werk und gibt diese entscheidende Note. Energie und Power kombiniert mit Sanftheit und Flexibilität ergeben ein komplexes Paket, das keine technischen Schwächen aufweist und mit Spielfreude und Engagement produziert wurde. Anspieltipps: War, If You Want Peace
Nadine S.
7.5
7.5