Asylum Pyre – Spirited Away

“Kann mich nicht überzeugen“


Artist:
Asylum Pyre

Herkunft: Paris, Frankreich

Album: Spirited Away

Spiellänge: 50:30 Minuten

Genre: Melodic Metal

Release: 23.10.2015

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/asylumpyre und http://www.asylumpyre.com/en

Produktion: MII Recording Studio von Didier Chesneau

Bandmitglieder:

Gesang – Chaos Heidi
Gesang und Gitarre – Johann Cadot
Keyboard – Armendar
Schlagzeug – Vincent Kreyder

Weitere Musiker:

Gitarren – Didier Chesneau
Bassgitarre – Christophe Babin

Tracklist:

  1. Second Shadow
  2. The Silence Of Dreams
  3. Only Your Soul
  4. Unplug My Brain
  5. In Hayao’s Arms
  6. Spirited Away
  7. The White Room
  8. Soulburst
  9. At My Door
  10. Shivers
  11. Instants In Time
  12. Remembering
  13. Fly

ASYLUM PYRE - Spirited Away

 

Die Band Asylum Pyre aus Frankreich kann im kommenden Jahr einen runden Geburtstag feiern, denn sie wurde im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Demo erschienen noch zwei Alben, am 23.10.2015 wird mit Spirited Away das dritte Album veröffentlicht. Das große Thema, das alle Songs vereint, ist die Seele des Menschen, sein Geist und seine Gedanken. Dazu findet man auf der Facebook-Seite der Band entsprechende Kommentare und auch Texte.

Mit dem ersten Song Second Shadow kann ich zugegebenermaßen nicht viel anfangen. Man hört immer mal wieder eine Kinderstimme, ansonsten wird das Midtempo-Lied komplett von Chaos Heidi gesungen.

Ganz anders sieht es da schon mit The Silence Of Dreams aus. Mit sehr geilen Riffs und im Uptempo startet das Teil, es gibt feine Growls von Johann Cadot auf die Ohren, teilweise singt er auch gemeinsam mit Chaos Heidi. Im Chorus wird das Tempo zwar etwas gedrosselt, aber da kommen die Double Bass Attacken umso besser raus. Und dass der Bass mal sein Solo kriegt, habe ich auch lange nicht erlebt.

Auch Only Your Soul kann mich voll überzeugen. Bei diesem ein wenig im Gothic Metal wildernden Midtempo-Song darf Armendar am Keyboard mal zeigen, was geht. Und wenn Chaos Heidi mal richtig gefordert wird, zeigt sie ebenfalls, was noch so alles in ihr steckt. Mir würde da die Luft ausgehen 😀

Bei Unplug My Brain muss ich sofort an ähnliche tanzbare Songs von Darkhaus denken, da tippt eher der Fuß als dass der Kopf bangt. Nach dem nur vom Klavier getragenen Interlude In Hayao’s Arms geht es mit dem Titeltrack Spirited Away wieder leicht gothic-lastig weiter. Mir geht der Song allerdings, zumindest im Chorus, doch zu sehr in Richtung Pop. Das Gegenteil gibt es dann mit The White Room, das ist nämlich eine Ballade, bei der die Stimme von Chaos Heidi mächtig verfremdet wird.

Mit dem längsten Song des Albums, Soulburst, hauen Asylum Pyre dann noch mal was richtig Geiles raus. Ganz verhalten mit Klavier und Gesang von Johann Cadot startend wird mir plötzlich Black Metal-Geschreddere und symphonische Elemente um die Ohren gehauen, dass es die helle Freude ist. Haben Asylum Pyre eventuell auch mal bei Dimmu Borgir reingehört? Ansonsten sehr progressiv, sehr viele Tempo- und Rhythmuswechsel, auch die Gesangsparts werden sich locker immer wieder gegenseitig zugeworfen. Sehr gelungen!

Nach diesem großartigen Werk fallen die folgenden Songs allerdings leider umso mehr ab. Sowohl das irgendwo im Pop-Rock angesiedelte At My Door, das sich zu allem Überfluss auch noch einen progressiven Anstrich verpassen will, als auch Shivers, das zwischen Midtempo und wilder Raserei hin und her pendelt und mal wieder Growls von Johann Cadot hören lässt, können mich überzeugen. Mit Instants In Time wird man dann in den Strophen wieder arg poppig, während der Chorus mich eher an eine schlechte Kopie von Amberian Dawn denken lässt. Nach dem zweiten Interlude Remembering darf dann beim letzten Song Fly noch einmal Johann Cadot ran. Nach dem sehr verhaltenen Start wird ein wenig Tempo aufgenommen, bis man im Midtempo verharrt.

Fazit: Die Texte mögen ja sicherlich eine tiefschürfende Aussage haben und den Hörer zum Denken anregen wollen. Nur hilft mir das nicht wirklich, wenn die Songs mich nicht auf Dauer zum Hinhören animieren. Ich wüsste noch nicht einmal, wem ich dieses Album empfehlen sollte. Bei mir wird es jedenfalls, bis auf die drei Anspieltipps wohl eher nicht mehr gespielt.

Anspieltipps: The Silence Of Dreams, Only Your Soul und Soulburst
Heike L.
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