Buchtitel: At Dawn They Sleep
Sprache: Deutsch
Seitenanzahl: 240 Seiten
Genre: Roman
Release: 01.04.2014
Autor: Christian Krumm
Link: https://www.uni-due.de/schreibwerkstatt/christiankrumm.shtml
Verlag: Verlag Nicole Schmenk
Buchform: Gebundenes Buch
„Was hat ein Roman mit Metal zu tun“, das ist die Frage, die ich mir immer stelle, wenn wir ein neues Buch als Rezensionsmaterial zur Verfügung gestellt bekommen. Doch wenn der Name Christian Krumm auf dem Einband geschrieben steht, bedeutet es für mich auf jeden Fall eines – es handelt sich hierbei um ein Buch, das sich mit dem Thema Heavy Metal auseinandersetzt. So ziert der Name des Autors bereits die Werke Kumpels in Kutten. Heavy Metal im Ruhrgebiet (2010) und die bereits von uns rezensierte Entstehungsgeschichte des Dortmunder Labels Century Media Records (Century Media. Do it yourself – Die Geschichte eines Labels (2012).
Bei Krumms neuestem Buch At Dawn They Sleep beleuchtet der Krefelder-Autor aber weniger die Hintergründe und Ursprünge des von uns geliebten Musik-Genres, als vielmehr die Psyche der beiden Hauptcharaktere. Die etwas verstörend wirkende, aber irgendwie noch immer ganz normale Beziehung der beiden beschreibt den Mittelpunkt der ersten Kapitel. Lebensnah und spannend wird der Leser in nur wenigen Sätzen in das Leben des Rundschau-Redakteurs und Hobby Online Musik-Redakteurs Alioscha und dessen als Krankenschwester tätige Freundin Eva eingeführt. Das anstrengende Arbeitsklima in der Redaktion, der Leistungsdruck oder der Grund, warum Alioscha sich unwohl fühlt – wie zum Beispiel nackt durch die eigene Wohnung zu laufen – wird ebenso wie die allgemeinen Probleme des Alltags so bildlich beschrieben, dass es nicht schwer fällt, sich in die Personen hineinzuversetzen. Der Wechsel zwischen den Protagonisten geschieht quasi im Flug und so werden in dem nur elf Seiten langen ersten Kapitel nicht nur der männliche Hauptcharakter beschrieben, sondern auch der weibliche Gegenpol der Beziehung und deren Zusammenkommen.
Wie wichtig Eva die Meinung anderer Mitmenschen ist, wird nicht nur bei der beschriebenen Fahrt mit der Straßenbahn klar, sondern vor allem beim Spieleabend ihrer schon fast pedantisch organisatorisch wirkenden besten Freundin Julia. Hier suggeriert sie, dass sie keinesfalls möchte, dass jemand aus ihrem Umfeld etwas „Falsches“ über sie und ihre Beziehung denkt oder sie auf die Beziehung mit Alioscha anspricht.