Atrium Noctis im Interview zum Album Home

Artist: Atrium Noctis

Genre: Melodic Black Metal

Label: Naturmacht Productions

Link: http://www.atrium-noctis.com

Bandmitglieder:

Aktuelles Live Line-Up
Hydra Gorgonia – Keyboard
Sturm – Gitarre
Mahr – Gitarre
Orpheus – Bass
Fugger – Schlagzeug
Damian – Gesang

Studio Line-Up
Hydra Gorgonia – Keyboard
Scathar – Gitarren
Orpheus – Bass
Fugger – Schlagzeug
Damian – Gesang

Heute hat sich die Symphonic Black Metal- Band Atrium Noctis aus NRW die Zeit für ein Interview genommen.

Time For Metal / Rene:
Seit gegrüßt! Schön, dass ihr spontan für ein Interview bereit steht! Am besten stellt ihr euch direkt einmal für unsere Leser, die euch noch nicht kennen, vor.

Atrium Noctis / Hydra:
Wir sind Atrium Noctis aus Köln und spielen atmosphärisch düsteren sinfonischen Metal. Unsere Musik beinhaltet Elemente des Dark- und Blackmetals, des Pagan und gelegentliche Anleihen Musik mittelalterlicher auf der Grundlage klassischer Kompositionen und Arrangements.

 
Time For Metal / Rene:
Zu Beginn möchte ich kurz auf das noch aktuelle Home-Album zu sprechen kommen, welches auch von uns unter die Lupe genommen wurde und dabei sehr gut abgeschnitten hat. Gern.

Atrium Noctis / Hydra:
Wenn man an Black Metal denkt, schießen einem gleich ohrenbetäubende Hassorgien in den Kopf, die durch brutales Geschredder angetrieben werden. Diesen Weg habt ihr nicht eingeschlagen, sondern habt stattdessen die Härte und Dunkelheit des Black Metals mit atmosphärischen und symphonischen Elementen veredelt. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

 
Time For Metal / Rene:
Im Gegensatz zu vielen anderen Bands dieser Art von Musik stand für uns nie das hasserfüllte Brutalo-Gemetzel im Vordergrund, sondern das episch getragene düster Sinfonische. Wir transportieren über unsere Musik Gefühle wie Erhabenheit, Wehmut, Trauer, Schmerz und Kampfesmut und erzählen auf diese Weise vielfältige Geschichten vom Übergang vom Diesseits zum Jenseits. Die Musik von Atrium Nocti war von Anfange an, also schon seit 2002, auf Atmosphäre und Ästhetik ausgelegt.

Ihr geht auf Home ziemlich unverkrampft zu Werke. Da stelle ich mir doch gleich die Frage, ob es eure „Bandpolitik“ ist, entspannt an eure Projekte zu gehen oder gibt es durchaus auch mal Stress?

Atrium Noctis / Hydra:
Während wir uns auf unseren ersten beiden CDs Blackwards und The Eyes of Medusa an Genre-Grenzen und -Ritualen orientiert haben, die in dieser Sparte üblich sind, waren diese Fragen für uns auf der aktuellen CD „Home“ nicht mehr von Bedeutung. Wir spielen nun die Musik, die in uns ist. Von daher ist die Home die ehrlichste und eigenständigste CD, die wir gemeinsam produziert haben. So gehen wir sehr unverkrampft und ohne jeglichen Zeitdruck an neue Ideen heran, denn nur in einer vertrauensvoll harmonischen Atmosphäre können auch kreative Einfälle entstehen und sich entwickeln.

 
Time For Metal / Rene:
Als Norddeutscher bekommt man den Köln – Düsseldorf- Konflikt nur am Rande mit. Istdieser dennoch ein Grund für euch, nicht in Düsseldorf aufzutreten?

Atrium Noctis / Hydra:
Wir kennen zwar Köln, aber wo bitte liegt Düsseldorf?! Schließlich können wir ja nicht alle Kleinstädte aus der Kölner Umgebung kennen.
Aber jetzt mal Spaß beiseite. In vielen Teilen des Rheinlandes wird hauptsächlich harter Death, Thrash und Metalcore gespielt. Für unsere Musik ist dies jedoch nicht immer der angemessene Kontext. Das große Sterben der Blackmetal Bands hat hier schon vor Jahre begonnen und so ist es für uns schwer, Bands zu finden, mit denen wir musikalisch gut zusammen passen und gemeinsam auftreten können.

 
Time For Metal / Rene:
Mich wundert es, dass ihr seit Ende 2010 nicht mehr aufgetreten zu sein scheint. Ist eure Homepage einfach nur nicht auf aktuellem Stand oder habt ihr euch 2011 nicht auf den Bühnen der Welt gezeigt und euch stattdessen ins Studio zurückgezogen?

Atrium Noctis / Hydra:
Wir würden sehr gern die rheinländische Death- und Thrash-Area verlassen und ist Ost- und Süddeutschland auftreten, weil wir glauben, dass in diesen Teilen der Republik unsere Musik besser aufgenommen wird, als hier. Außerdem scheint es dort mehr artverwandte Bands zu geben. Aus diesem Grund haben wir auch eigene Konzerte veranstaltet und Bands wie Thrudvangar und Andras eingeladen. Leider sind uns in diesem Jahr eine handvoll Gigs in den oben genannten Regionen kurzfristig geplatzt, obwohl wir in den Startlöchern standen und dort sehr gern aufgetreten wären. Parallel hierzu arbeiten wir natürlich auch schon am nächsten Album.

 
Time For Metal / Rene:
Das Wort „Studio“ ist ein gutes Thema: arbeitet ihr nach der letzten Veröffentlichung im Jahr 2010 bereits an neuem Material? Oder dürfen sich die Fans sogar schon in den nächsten Wochen über ein neues Album freuen?

Atrium Noctis / Hydra:
Zum zehnjährigen Bestehen von Atrium Noctis im Jahr 2012 planen wir natürlich die Produktion einer neuen CD.

 
Time For Metal / Rene:
Oftmals ist im Black Metal- Bereich eine klare Distanz der Bands zur Presse zu erkennen. Auf eurer Homepage stehen jedoch direkt einige Reviews. Ist euch die Meinung von Ausstehenden wichtig? Und wie geht ihr mit Lob oder Kritik um?

Atrium Noctis / Hydra:
Da in jedem Review viel Mühe und Arbeit seitens der Reviewer steckt, veröffentlichen wir natürlich auch einige davon. Über jegliches Lob freuen wir uns natürlich immer, bei Kritik unterscheiden wir zwischen verbaler Aggressionsabfuhr und konstruktiver Kritik. Sachliche Kritik nehmen wir immer ernst und diskutieren sie gemeinsam.

 
Time For Metal / Rene:
Mit Home ist bereits das dritte Werk vollendet worden. Vielleicht könnt ihr unseren Lesern einmal eure Studio-Erfahrung Preis geben bzw. erklären, wie ihr euren Studio-Aufenthalt organisiert.

Atrium Noctis / Hydra:
Wir gehen immer bestens vorbereitet ins Studio, da es hier ja schließlich um Zeit und Geld geht. Auch organisatorisch sind wir ein eingespieltes Team, das stets alles dabei hat, von der Ersatzgitarre bis zum Kartoffelschäler. Das Einspielen der Songs geht meist sehr zügig und reibungslos vonstatten. Die eigentliche Arbeit ist das Abmischen. Da 8-12 Stunden-Tage bei höchster Konzentration sehr anstrengend sind, tun wir alles um eine entspannte und familiäre Atmosphäre zu schaffen. So bekoche ich stets das gesamte Team, was seitens der Band und des Produktionsteams immer sehr wohlwollend aufgenommen wird. Da wir alle unsere Aufnahmen ausschließlich im Stonehenge-Studio in Siegburg bei Oliver Weiskopf produzieren lassen, fühlen wir uns dort schon richtig heimisch es geht dort trotz hoher Professionalität ausnehmend familiär zu.

 
Time For Metal / Rene:
Welche positiven und negativen Erfahrungen habt ihr als Band durchlebt?

Atrium Noctis / Hydra:
Wir haben bei unseren Live- Auftritten sehr vielfältige Erfahrungen gemischt. Eine der positiven Erfahrungen war, als ein anerkannter Genre-Kenner die vorletzte CD The Eyes of Medusa in Bausch und Bogen verdammt hatte und bei der Home voll des Lobes war. Es freut uns jedes positive Review, so auch Deins, lieber René, und sie schmücken unseren Proberaum. Genauso schön ist es, wenn Leute, von denen man das nie erwartet hätte, voll und ganz von unsere Musik begeistert sind beispielsweise alle drei CDs von uns auf einmal kaufen. Negative Erfahrungen erlebt wohl jede Band, die sich nicht im Mainstream der Metalszene tummelt. So bleiben auch uns geringschätzige Äußerungen sowohl auf Konzerten, wie auch in Reviews nicht erspart.

 
Time For Metal / Rene:
Zum Schluss habt ihr die Möglichkeit, das Wort direkt an unsere Leser zu richten.

Atrium Noctis / Hydra:
Wer auf der Suche nach episch getragenen Melodien mit viel Atmosphäre im Bereich des sinfonischen Metals ist, dem wird die neue Scheibe gefallen.
Aber Vorsicht! Nach dem zweiten Hören könnte Dich die Home in ihren Bann ziehen.

 
Time For Metal / Rene:
Ich bedanke mich für das Interview und wünsche euch für die Zukunft gutes Gelingen!

Atrium Noctis / Hydra: WIR haben zu danken für dein Interesse und die Möglichkeit, uns über Musik zu äußern. Dir auch alles Gute, René, und bis zur nächsten CD!