“Macht Platz für Part III – hier kommt ein filmreifes Epos“
Artist: Avantasia
Herkunft: Fulda, Deutschland
Album: The Mystery Of Time
Spiellänge: 01:02:04 Stunden
Genre: Heavy Metal / Melodic Speed Metal
Release: 30.03.2013
Label: Nuclear Blast
Link: http://www.tobiassammet.com/
Klingt wie: Avantasias Metal Opera Part I & II
Bandmitglieder:
Gesang, Bass & Keyboard – Tobias Sammet
Gitarre & Keyboard – Sascha Paeth
Gastmusiker:
Gesang – Biff Byford (Saxon)
Gesang – Eric Martin (Mr. Big)
Gesang – Michael Kiske (Ex-Helloween, Unisonic)
Gitarre – Bruce Kulick (Ex-KISS, Ex-Meat Loaf)
Gesang – Ronnie Atkins (Pretty Maids)
Gitarre – Arjen Lucassen (Ayreon, Ex-Vengeance)
Gesang – Joe Lynn Turner (Ex-Deep Purple, Ex-Rainbow).
Gitarre – Oliver Hartmann (Ex-At Vance)
Schlagzeug – Russell Gilbrook (Uriah Heep)
Hammond Orgel – Fredy Doernberg (Fredy Doernberg Solo)
Gesang – Cloudy Yang (Avantasia)
Gesang – Bob Catley (Ex-Magnum)
Orchester – Deutsches Filmorchester Babelsberg
Tracklist:
- Spectres
- The Watchmakers Dream
- Black Orchid
- Where Clock Hands Freeze
- Sleepwalking
- Savior In The Clockwork
- Invoke The Machine
- Whats Left Of Me
- Dweller In A Dream
- The Great Mystery
Selten ist es so, dass man bei einer Einleitung mehr Besetzungsmitglieder als Songs aufzählen darf. Doch ist dies bei Tobias Sammets Projekt Avantasia ja schon irgendwie Standard. Sammet gehört zu der Art Menschen, die es schaffen, eine Armada an namhaften Künstlern ins Boot zu holen, um etwas Größeres zu produzieren. So oder ungefähr so wird es nun das sechste Mal stattgefunden haben. Egal, ob Biff Byford (Saxon), Michael Kiske (Ex-Halloween, Unisonic), Bruce Kulick (Ex-KISS, Ex-Meat Loaf – um nur einige zu nennen – ist dieses Mal selbst Mastermind und „Mitbewerber“ des ähnlichen Projekts Ayreon Arjen Lucassen mit an Bord um Deutschlands einzige wirkliche Metal-Oper zu verfeinern.
Nach dem ersten Durchlauf der neuesten Auflage von Avantasia bin ich erschreckt, wie viel lebendiger und facettenreicher Avantasia durch die Zusammenarbeit mit dem deutschen Filmorchester Babelsberg klingt als noch auf dem letzten Doppelrelease The Wicked Symphony und Angel Of Babylon (beide von 2010).
Doch außer diesen Punkt ist als besonders eines sehr auffällig auf The Mystery Of Time – der Song Sleepwalking – der mir nicht ganz schlüssig zu sein scheint. Brauchte Sammet hier einen Song, der Mainstreamkompatibilität beweist? Es scheint so, denn im Vergleich ist die Ballade, welche als ein Duett zwischen Tobias Sammet und Cloudy Yang aufgenommen wurde, ein eher fremd klingender Popsong, der sich im sonst so schlüssigen Gesamtkonzept als eine Art Fremdkörper anfühlt und dass, obwohl die Stimmen der beiden Sänger sehr gut zusammenpassen.
Als wäre der Song Sleepwalking eine Art Interludium, geht es glücklicherweise direkt danach im typischen Setting weiter und Avantasia zeigt mit Savior In The Clockwork einen ein wenig progressiv klingenden, aber durch die Stimme von Ronnie Atkins episch angehauchten Hammersong, der nur durch das etwas härtere Invoke The Machine zu toppen ist. Hier wird klar, dass die erst löbliche Äußerung über das Orchester noch untertrieben war. Es klingt alles stimmig und dadurch, dass man sich an typischen und bereits als funktionierend bekannten Songstrukturen bedient, konnte hier wenig schief gehen. Die Ballade Whats Left Of Me ist ein Meisterwerk, welches mich in Stimmung und Abmischung an eine orchestrale Version von Aerosmiths I Don’t Want To Miss A Thing erinnern lässt. Das rockig-fetzige Dweller In A Dream macht zusammen mit dem Stück The Great Mystery einen perfekten Abschluss mit Gänsehautfeeling.