“Da hat Massacre Records einen guten Fang gemacht“
Artist: Awaiting Downfall
Herkunft: Geseke, Deutschland
Album: Distant Call
Spiellänge: 70:21 Minuten
Genre: Metalcore, Modern Thrash Metal
Release: 26.08.2016
Label: Massacre Records
Link: https://www.facebook.com/awaitingdownfall
Produktion: Greenman Studios von Sebastian „Seeb“ Levermann
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Maximilian Gockel
Gitarre und Backgroundgesang – Martin Lohmann
Bassgitarre und Backgroundgesang – Santiago Vadillo Sánchez
Schlagzeug – Philippe Labonde
Tracklist:
- The Forest’s Eyes
- Smell Of Deceit
- A Confession Of Pain
- From Martyr To Murderer
- Awake
- Defective God
- To Disinfect The World’s Wounds
- The Only Way To Overcome
- Racks Upon Racks
- Feel What I Feel
- Greet The Vultures
- Weltschmerz
Dass ich eine Band gar nicht kenne, sie erst live erlebe und dann das Album zum Review kriege, ist ja schon des Öfteren vorgekommen. Auch bei Awaiting Downfall war es so, die habe ich nämlich beim Birthday Bash der Düsseldorfer Band Samsara Circle im Juni kennengelernt. Damals hatten die Jungs schon den Plattenvertrag mit Massacre Records unterschrieben, die Arbeiten am Debütalbum waren ebenfalls schon weit vorangeschritten und der Auftritt von mir in meinem Bericht als absolut cool und abgezockt gewürdigt. Jetzt hat also auch Sebastian „Seeb“ Levermann letzte Hand an die Scheibe angelegt, und der 26.08.2016 ist als Veröffentlichungsdatum angekündigt. Mal sehen, ob die Jungs das erfüllen können, was ich in meinem Konzertbericht vom Birthday Bash geschrieben hatte: „… Und wenn das Debütalbum nicht einschlägt, wie eine Bombe, dann weiß ich auch nicht…“
Mit dem zweitlängsten Stück des Albums fängt man an, mutig, die Jungs. Aber The Forest’s Eyes ist so gut gelungen, dass die Spielzeit von 7:10 Minuten rum geht, wie ein Hardcore-Song von irgendwas mit 2 Minuten. Bei diesem Track bedauere ich umso mehr, dass es die Band As I Lay Dying nicht mehr gibt, die war für solch geniale Songs auch immer gut. Aber Awaiting Downfall können nicht nur in die Metalcore-Richtung lospreschen, auch die moderne Variante des Thrash Metal wird überaus kompetent bedient. Dabei erinnern mich insbesondere Songs wie A Confession Of Pain oder der längste Track des Albums, Rack Upon Racks, auch mächtig an die alten Sachen von Trivium. Maximilian Gockel shoutet hier, als müsse er in einen Wettstreit mit Matt Heafy treten, Ausgang offen.
Mit diesen genannten Songs sind eigentlich die beiden Spielarten grob umrissen, aber auf diesem Album gibt es nicht „entweder / oder“ bzw. ein schablonenhaftes Runterspielen von Riffs, endlose selbstverliebte Gitarrensoli oder Doublebass-Attacken vom Fließband. Ich würde es noch nicht progressiv nennen wollen, aber die vier Jungs arbeiten mit allen Möglichkeiten und bauen alles in ihre Songs ein, was irgendwie der Abwechslung dienen könnte, ganz abgesehen davon, dass nicht ein Song wie der nächste klingt. Und, womit ich überhaupt und gar nicht gerechnet hätte, hier gibt es mit Feel What I Feel auch tatsächlich eine Ballade! Zunächst nur mit Gesang und akustischer Gitarre arbeitend, steigt dann aber doch noch die Band ein und führt den Song zu Ende. Beim letzten Song Weltschmerz könnte man vom Titel her eigentlich annehmen, dass eben genau hier die Ballade kommt, und so geht der Song auch zunächst mal sehr ruhig nur mit akustischer Gitarre los. Aber Awaiting Downfall denken nicht daran, das Album ruhig ausklingen zu lassen 😀