Bethlehem – Bethlehem

“Ein unverhoffter Qualitätsanstieg“

Artist:  Bethlehem

Herkunft: Deutschland

Album: Bethlehem

Spiellänge: 51:02 Minuten

Genre: Black Metal, Dark Metal

Release: 02.12.2016

Label: Prophecy Productions

Link: https://www.facebook.com/bethlehemofficial

Bandmitglieder:
Gesang – Onielar
Gitarre – Karzov
Bassgitarre – Jürgen Bartsch
Schlagzeug – Wolz

Tracklist:

  1. Fickselbomber Panzerplauze
  2. Kalt‘ Ritt in leicht faltiger Leere
  3. Kynokephale Freuden im Sumpfleben
  4. Die Dunkelheit darbt
  5. Gängel Gängel Gang
  6. Arg tot frohlockt kein Kind
  7. Verderbnisheilung in sterbend‘ Mahr
  8. Wahn schmiedet Sarg
  9. Verdammnis straft gezügeltes Aas
  10. Kein Mampf mit Kutzenzangen


Herrjeh, das Besetzungskarussell kommt bei Bethlehem einfach nicht zum Stehen. Frei nach dem Motto „Wer will noch mal, wer hat noch nicht“, ist es immer wieder eine anfechtbare Freude, zu sehen, wer auf der neuesten Scheibe am Mikrofon zu hören sein wird. Und dabei waren es nie kleine Namen oder talentfreie Füller: Vom Legion Of The Damned-Sänger über den Shining-Frontmann, von Rainer Landfermann mit seiner infernalischen Stimme hin zu Guido Meyer De Voltaire, der mit seinem klaren Gesang immer noch am stärksten herausstach: Bethlehem stand nie still.

Und jetzt, für mich komplett unter dem Radar geblieben, springt mir die Band mit Anlauf ins Gesicht und stellt Frontfrau Onielar, bekannt von Darkened Nocturn Slaughtercult, ans Mikrofon. Bis ich das realisiert hatte, dachte ich zuerst, dass Landfermann wieder da sei, was sich spätestens bei der ersten ruhigen Passage als falsch erweisen durfte. Onielar macht bei DNS schon einen verdammt guten Job, aber bei Bethlehem sprengt sie den Rahmen, wächst komplett über sich hinaus und reißt das Album auf ein Niveau, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Was diese Frau da vom Zaun bricht, ist echt der Wahnsinn. Mein Favorit des Albums, Kalt‘ Ritt in leicht faltiger Leere, zeigt, dass sie auch in ruhigeren Passagen die Oberhand behalten kann und glänzt mit einer Varianz in der Stimme – sagenhaft. Wenn man dann später noch Gängel Gängel Gang hört, auf dem sie mit einer sozialverträglichen Stimme Teile des Textes vorträgt, ist die Überraschung perfekt.

Natürlich taugt das Album auch abseits vom Gesang etwas, um nicht zu sagen, viel. Die 51 Minuten sind gefüllt mit guten bis sehr guten Ideen und bringen zu keiner Zeit Langeweile. Lyrisch bleiben sich Bethlehem treu und präsentieren gepflegte Sinnlosigkeit.

Fazit: Bethlehem mit weiblichem Gesang, ein Traum. Onielar macht ihren Job noch besser als bei Darkened Nocturn Slaughtercult und hebt damit die Platten auf ein Niveau, das Bethlehem trotz vieler starker Alben bisher noch nicht erreicht hat. Pflichtkauf.

Anspieltipps: Gängel Gängel Gang
Gordon E,
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