“Progessiv wie die letzten Alben!“
Artist: Blind Guardian
Herkunft: Krefeld und Meerbusch, Deutschland
Album: Beyond The Red Mirror
Spiellänge: 01:05:20 Stunden
Genre: Speed Metal, Power Metal
Release: 30.01.2015
Label: Nuclear Blast Records
Link: http://www.blind-guardian.com
Bandmitglieder:
Gesang & Bassgitarre – Hansi Kürsch
Gitarre – Andre Olbrich
Gitarre – Marcus Dork
Schlagzeug – Frederik Ehmke
Tracklist:
- Ninth Wave
- Twilight Of The Gods
- Prophecies
- At The Edge Of Time
- Ashes Of Eternity
- Distand Memories (nur in der Bonus Edition)
- Holy Grail
- The Throne
- Sacred Mind
- Miracle Machine
- Grand Parade
Wenn ich an Blind Guardian denke, dann muss ich immer an zwei bestimmte Dinge denken. Zum einen überkommt mich ein wohliges Gefühl von Altbier, deftigem Essen (wie zum Beispiel rheinischer Senfrostbraten) und das tolle flache Land, welches die Band Blind Guardian und ich als unser Zuhause gewählt haben. Zum anderen werde ich gleichzeitig wieder zurück in meine Jugend geworfen, in der Bands wie Manowar, Hammerfall, Blind Guardian und Freedom Call mich aus den Fängen der Mainstream Musik gerissen haben.
Typisch für die Niederrheiner hat man sich wieder recht viel Zeit gelassen, um mit einem neuen Album die Fans glücklich zu machen. So hat man sich wohl im Jahr 1998 für einen Vierjahreszyklus entschieden, um neue Studioalben auf den Markt zu bringen. Dafür durfte kaum ein Fan der Band enttäuscht gewesen sein bei dem bisherigen Material, was man von Hansi Kürsch und Co. zu hören bekommen hat.
Beyond The Red Mirror zeigt sich wieder gewohnt progressiv und vor allem wiedermal ohne gänzliche Konventionen. Wer auf der Suche nach einer Band ist, die das Standard-Konzept in ihre Songs verbaut, der hat bei Blind Guardian eindeutig einen Fehlgriff getätigt. Viel mehr bringt man durch die fast schon inflationären Chor-Passagen und fordernd eingesetzten Gitarrenriffs einen Hörer dazu, sich mit einem Whiskey vor den Kamin zu setzen, um mit Kopfhörern einen Song nach dem anderen zu analysieren. So wird man mal (wie bei Grand Parade) in Kettenhemd und Lederrüstung aufs Schlechtfeld geschickt, um dann bei Miracle Machine das Feuerzeug zu schwingen.
Hansi besingt in alter und bekannter Art das ca. eine Stunde andauernde Monumental-Gewitter, während die Saiten mal schnell und mal langsam den Fingerabdruck der Krefelder perfekt in das neue Gewand stecken.
Zu meckern gibt es eigentlich kaum etwas, denn egal ob beim Intro, welches sehr atmosphärisch den ersten Song The Ninth Wave einleitet oder die erste Single-Auskopplung Twilight Of The Gods, die an die guten alten Tage erinnert, werden hier die Fans mal wieder voll auf ihre Kosten kommen. Die einzigen, die hier nicht glücklich werden könnten, sind jene, die sich mit dem progressiven Richtungswechsel Bling Guardians zu Beginn der Neunziger eh schon neue Lieblingsbands gesucht haben. Abschließend kann ich eigentlich nur noch sagen, dass ich die Produktion sehr ansprechend finde, jedoch ein wenig den Bass vermisse – nennen wir das Geschmackssache?
[youtube]Ep1B_aIFPDE[/youtube]