Blutnebel – Niedergang

“Potenzial erkannt – Fortschritt erzielt!“

Artist: Blutnebel

Herkunft: Sachsen, Deutschland

Album: Niedergang

Spiellänge: 48:15 Minuten

Genre: Melodic Black Metal

Release: 28.10.2013

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.facebook.com/Blutnebel

Klingt wie: Flammensturm

Bandmitglieder:

Gesang – Namon
Gitarre – Atratus
Gitarre – Esgaroth
Bass – Eschaton
Schlagzeug – Necro

Tracklist:

  1. Jenseits der Wälder
  2. Rabenbanner
  3. Wolfshäute
  4. Geboren Im Feuer
  5. Zeitenwende
  6. Nebelwald
  7. Verdammnis
  8. Rotrunengrab
  9. Stille der Nacht
  10. Nocturne

Blutnebel - Niedergang

Nach der Veröffentlichung vom ersten Album Seelenasche 2010 ist es um Blutnebel ruhig geworden. Durch den Line Up-Wechsel agiert jetzt Esgaroth an der Gitarre. Seinen Vorgänger Orson musste wegen äußerer Einflüsse die Segel streichen. Musikalisch bewegen sich die Sachsen auf einem breiten Black Metal-Pfad, der nach rechts melodische Einflüsse und nach links heidnische Elemente in sich vereint. Das schon angesprochene Album Seelenasche hat dabei noch ordentlich Luft nach oben gelassen, da darf man gespannt sein, was den Hörer beim neuesten Werk Niedergang erwartet.

Schon nach dem ersten Durchlauf des neuen Langeisens Niedergang ist die technische Weiterentwicklung zu vernehmen. Wo auf Seelenasche noch zu unstrukturiert losgelegt wurde, macht die neueste Platte einen sehr kompakten Eindruck. Der frostige Empfang von Jenseits der Wälder steht Blutnebel gut zu Gesicht. Schnelle treibende Rhythmen peitschen den Pagan Black Metal nach vorne, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Krächzend erklingt Namons Stimme im Mikrophon, während langsamere Passagen für kleine Breaks bzw. Ruhepausen sorgen. Großgeschrieben bleibt bei der deutschen Band der Hang zum melodischen Black Metal, dieser wird zum Glück aber nicht übertrieben inszeniert, sondern gerade so eingebaut, wie es das Songwriting zu lässt. Daher dürfen sich Käufer der neuen Scheibe Niedergang auf eine harmonisch abgestimmte Mixtur aus Blast Beats, Grove Momenten und eingängigen Refrains freuen. Die in der Heimatsprache gehaltenen Texte erinnern an Bands wie Equilibrium oder Rabenwolf. Parallelen zu alten Eisregen-Werken sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Im Großen und Ganzen macht es bei Blutnebel die Balance, bei der Black Metal-Hasstiraden nicht zu kurz kommen und ein feines Soundgewand eingebracht wird. Highlights des neuesten Werkes sind Rabenbanner, Nebelwald oder Stille der Nacht, Komplettausfälle sind nicht zu vermelden. Eine deutliche Steigerung zu Seelenasche ist ebenfalls Fakt!

Fazit: Trotz des mäßigen Abschneidens von Seelenasche habe ich keine Sekunde gezögert, auch die nächste Platte an zu testen. Das Potenzial der Sachsen war mir im Hinterkopf geblieben und wurde von der Band auf Niedergang viel besser als noch bei Seelnasche umgesetzt. Viel eigenständiger - man könnte schon sagen "erwachsener" - präsentiert sich die Band, die mit dem zweiten Silberling ihren Platz gefunden hat. Weitere Punkte, warum die Platte besser bei mir ankommt als die letzte, ist der Sound, der viel kälter erklingt und die technische Leistung, die einen hörbaren Fortschritt gemacht hat. Wer von Blutnebel noch nichts gehört hat, sollte dieses schleunigst ändern! Anspieltipps: Rabenbanner, Nebelwald und Stille der Nacht
Rene W.
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