Brainstorm – Scary Creatures

“Furchteinflößend ist das Album nicht“

Artist: Brainstorm

Herkunft: Stuttgart + Ulm + Heidenheim, Deutschland

Album: Scary Creatures

Spiellänge: 49:58 Minuten

Genre: Power Metal, Heavy Metal

Release: 15.01.2016

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/officialbrainstorm und http://www.brainstorm-web.net/

Produktion: von Achim Koehler (Mix und Mastering)

Bandmitglieder:

Gesang – Andy B. Franck
Gitarre – Torsten Ihlenfeld
Gitarre – Milan Loncaric
Bassgitarre – Antonio Ieva
Schlagzeug – Dieter Bernert

Tracklist:

  1. The World To See
  2. How Much Can You Take
  3. We Are…
  4. Where Angels Dream
  5. Scary Creatures
  6. Twisted Ways
  7. Caressed By The Blackness
  8. Scars In Your Eyes
  9. Take Me To The Never
  10. Sky Among The Clouds

Brainstorm - Scary Creatures

Seit ich die Band Brainstorm im Jahr 2009 auf dem Rage Against Racism in Duisburg mit ihrem Auftritt kennen gelernt habe, verfolge ich mehr oder weniger regelmäßig, was es von den Männern so Neues gibt. Die Band bestand zu dem Zeitpunkt schon seit 20 Jahren, denn im Jahr 1989 wurde der Grundstein für die Erfolgsgeschichte von Brainstorm gelegt. Man veröffentlichte Demos und trat bei verschiedenen Shows auf, bis dann im Jahr 1997 der erste Plattenvertrag unterschrieben und das Debütalbum Hungry veröffentlicht wurde. Das zehnte und bislang letzte Studioalbum Firesoul aus dem Jahr 2014 ist nun ausnahmsweise mal an mir vorbeigegangen, aber bereits am 15.01.2016 erscheint ja das Nachfolgealbum Scary Creatures. Dass die Männer faul wären, kann man ihnen also definitiv nicht vorhalten. 😀

Mit The World To See haben Brainstorm den perfekten Opener ausgewählt, das ist der Sound, für den ich diese Band liebe. Ein sehr genialer Uptempo-Kracher im feinsten Power Metal-Gewand. Toller Gesang, toller Backgroundchor, tolle Riffs, tolles Schlagzeugspiel – wobei man das ja doch bei fast allen Songs schreiben könnte. Aber wie bei allen Alben von Brainstorm hat auch dieses Licht und Schatten. Ich bevorzuge halt diese Uptempo-Songs wie The World To See, und davon gibt es dann leider nur noch drei weitere, die in die gleiche Kerbe hauen. Und das sind dann auch meine restlichen Anspieltipps, nämlich Where Angels Dream, Twisted Ways (das mich im Chorus ein wenig an Stratovarius erinnert) und Scars In Your Eyes.

Mit How Much Can You Take treten Brainstorm ein wenig auf die Bremse, der stampfende Rhythmus dieses Heavy Metal-Tracks hat aber definitiv auch was. Ebenfalls in Richtung Heavy Metal geht We Are…, wobei mich ehrlich gesagt die ständige Wiederholung des sehr penetranten Chorus ziemlich bald nervt. Der Kinderchor ist dann sicherlich eine nette Idee.

Der längste Song des Albums ist auch gleichzeitig der Titeltrack, nämlich Scary Creatures. In den Strophen erinnert mich die Arbeit der tiefergestimmten Saitenfraktion mächtig an Meshuggah, das hat schon was. Im Tempo auch ein wenig gedrosselt, kann dieser Song durchaus noch als Power Metal durchgehen. Sehr gelungen der „break“, der mit symphonischem Orchester aufgefüllt wird, dem ein sehr geiles Gitarrensolo folgt. Macht die Sache spannender, aber insgesamt ist er durch seine leicht progressive Ausrichtung nicht gerade leicht zugänglich, was nicht gegen den Song sprechen soll.

Etwas sperrig gibt sich mir auch Caressed By The Blackness, mit dem ich auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich viel anfangen kann. Genau das Gegenteil gibt es mit Take Me To The Never auf die Ohren, wobei ich bei diesem recht melodischen Song eher mit dem Fuß gewippt habe. Der Background-Chor im Refrain klingt schon mächtig düster und harsch, das wird aber durch den Gesang von Andy B. Franck gut in Schach gehalten. Auch der letzte Song Sky Among The Clouds geht wieder sehr in die melodische Ecke, wozu der recht harsche Gesang von Andy B. Franck in den Strophen allerdings überhaupt nicht passt. Der Refrain lässt vor meinem geistigen Auge dann wieder Timo Kotipelto (Stratovarius) erscheinen.

Fazit: Wenn ich mir meine Sammlung an Brainstorm-Alben so anschaue, ist die Bewertung eigentlich immer ziemlich gleich. Da gibt es drei oder vier Songs, die von mir Höchstwertung kriegen, der Rest pendelt sich dann so im bewertungstechnischen Mittelfeld ein. Richtiggehende Fans dürften mit diesem Album aber mehr als zufrieden sein, denn Brainstorm machen weiterhin das, was sie am besten können. Und wer gern eine gelungene Mischung aus Power Metal und Heavy Metal hört, kann hier auch zugreifen.

Anspieltipps: The World To See, Where Angels Dream, Twisted Ways und Scars In Your Eyes
Heike L.
7.5
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