“Aller guten Dinge sind drei“
Artist: Burden Of Life
Herkunft: Regensburg, Deutschland
Album: In Cycles
Spiellänge: 47:08 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 29.04.2016
Label: Noizgate Records
Link: https://www.facebook.com/burdenoflife und http://www.burdenoflife.de/
Produktion: Empire Studios, Bensheim von Rolf Munkes (Mix) und Hansen Studios, Ribe von Jacob Hansen (Mastering)
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Christian Kötterl
Gitarre – Michael Schafberger
Bassgitarre – Karl-Arnold Bodarwé
Schlagzeug – Matthias Babl
Tracklist:
- Amour Fou
- In Cycles
- Devil In The Detox
- 52 Hz
- Kafkaesque
- The Narcissist
- Lantern Slides
- At The Heart Of Infinity
Nachdem die Band Burden Of Life seit ihrer Gründung im Jahr 2003 bereits ein Album und zwei EPs in Eigenregie veröffentlicht hat, und das letzte Album The Vanity Syndrome aus 2013 über Firefield Records vertrieben wurde, wird das dritte Studioalbum In Cycles am 29.04.2016 über Noizgate Records erscheinen. So viel zu den organisatorischen Änderungen. Die Bandmitglieder sind offensichtlich noch die gleichen, wobei kein Keyboardspieler mehr in der Besetzungsliste bei Facebook auftaucht, Tobias Haimerl aber auf der Homepage der Band noch genannt wird (?). Auch beim Namen der Sängerin, die gleich beim ersten Song Amour Fou und auch beim letzten Track At The Heart Of Infinity zu hören ist, bin ich mir nicht sicher, denke aber mal, dass es wohl wieder Jennifer Kothe sein wird, die auch schon auf dem letzten Album The Vanity Syndrome ihre Gesangsparts hatte.
Dass Burden Of Life sehr experimentierfreudig sind, und nur das Genre Melodic Death Metal es nicht zu 100 % trifft, was die Jungs da abliefern, war ja schon auf den Vorgängeralben so. Was allerdings der Track Amour Fou, mit dem das Album startet, zu bedeuten hat, erschließt sich mir nicht. Ich würde es mal vorsichtig „Pop-Ballade“ nennen, wobei der Song zum Ende hin dann noch ein wenig rockiger wird.
Mit dem Titeltrack In Cycles zeigen Burden Of Life dann aber mal ansatzweise auf, wohin die Reise auf diesem knapp 50 Minuten langen Album gehen wird. Abgesehen von der mit Geigen und akustischer Gitarre aufwartenden Ballade Lantern Slides ist In Cycles in meinen Ohren noch das eingängigste Stück und erinnert mich ein wenig an Kalmah.
Ansonsten würde ich das Album In Cycles als relativ vertrackt bezeichnen, und die Songs wollen nicht einfach so weich schmeichelnd durch die Gehörgänge fließen. Das war ja schon beim Vorgängeralbum ansatzweise so, aber Burden Of Life haben das Songwriting in der Richtung noch ausgebaut und verfeinert. Von den Lyrics will ich dabei noch nicht mal reden, wobei mich insbesondere der Songtitel 52 Hz doch neugierig gemacht hat. Wie man überhaupt auf den wahrscheinlich einsamsten Wal im Tierreich kommt, wissen wohl nur die Jungs selbst. Wenn man dann diesen Wal entdeckt hat, ergibt es sich wohl irgendwie, einen Song über Einsamkeit und ein Außenseiterdasein zu schreiben…
Noch vertrackter als die Lyrics empfinde ich allerdings die Musik an sich. Ich bin ja ein großer Freund des Progressive Metal, aber die Jungs von Burden Of Life setzen streckenweise selbst diesem Genre noch ein Sahnehäubchen auf. Insbesondere die Songs Devil In The Detox und der Abschlusstrack At The Heart Of Infinity strotzen nur so vor Rhythmus- und Tempowechseln. Bei Devil In The Detox geht es teilweise schon sehr cineastisch mit großen Chören zu, der mehr als doppelt so lange At The Heart Of Infinity startet zunächst mal relativ verhalten mit akustischer Gitarre. Der direkt anschließende Part erinnert mich an frühere Glanztaten der walisischen Band Bullet For My Valentine, aber auch das hält nicht lange an. Es werden noch mal alle Gesangsstile aufgefahren, das heißt sowohl Klargesang als auch Shouts und Growls, und auch das Mädel darf noch einmal ran. Der sehr lange Instrumentalpart ist dann wohl so eine Art Zeitreise, wobei insbesondere die 70er Jahre mit Progressive Rock-Bands wie Yes vor meinem geistigen Auge aufgetaucht sind. Das letzte Drittel ist dann allerdings durchgängig hochmelodisch mit einem wahnsinnig schönen Klargesang. Damit klingt das Album dann, zumindest für mich, sehr ungewöhnlich aus.