Bury Tomorrow – Runes

“Voll auf die Zwölf!“

Artist: Bury Tomorrow

Herkunft: Portsmouth, Großbritannien

Album: Runes

Spiellänge: 49:34 Minuten

Genre: Metalcore

Release: 23.05.2014

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.facebook.com/BuryTomorrow

Produktion: CDS Studios, Chelmsford/Essex von Mike Curtis

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel Winter Bates
Gitarre und Gesang – Jason Cameron
Gitarre – Kristan Dawson
Bassgitarre – Davyd Winter Bates
Schlagzeug – Adam Jackson

Tracklist:

  1. Man On Fire
  2. Shadow, A Creator
  3. The Torch
  4. Watcher
  5. Our Gift
  6. Darker Water
  7. Another Journey
  8. Under The Sun
  9. Year Of The Harvest
  10. Garden Of Thorns
  11. Divine Breath
  12. Of Glory
  13. Last Of The Ice

Bury Tomorrow - Runes

Bury Tomorrow wurden im Jahr 2006 vom Schlagzeuger Adam Jackson gegründet. Nachdem die restlichen vier Mitglieder die Band komplettiert hatten, wurde bereits im Jahr 2007 die erste EP im Eigenvertrieb veröffentlicht. Nach dem ersten Album Portraits sowie einer weiteren EP in 2010 wurde im Jahr 2012 das Album The Union Of Crowns veröffentlicht. Anfang 2013 hat sich Kristan Dawson als neues Mitglied die Leadgitarre umgehängt und war auch bereits am Songwriting-Prozess zum dritten Album beteiligt. Dieses neue Album, Runes, erschien am 23.05.2014 über Nuclear Blast Records.

Mit dem bereits vorab veröffentlichten, vornehmlich im Midtempo gehaltenen, Song Man On Fire steigen Bury Tomorrow gleich richtig ein und zelebrieren Metalcore vom Allerfeinsten. Nach einem relativ langen Gitarrenintro kommt die Stimme von Daniel Winter Bates mit voller Wucht aus den Boxen. Ein kurzer Break und im Refrain dann der absolute Kontrast mit den Clean Vocals von Jason Cameron. Beide scheinen mächtig an der Ausdrucksstärke ihres Gesangs gearbeitet zu haben.

Im folgenden Shadow, A Creator wechseln sich die beiden Sänger bereits in den im Uptempo gehaltenen Strophen ab, der Kontrast könnte stärker nicht sein. Der Refrain ist dann sehr langsam gehalten, die Stimme von Jason Cameron kann sich wieder voll entfalten. Die Gitarren im Hintergrund haben bei mir nicht zum letzten Mal für eine Wohlfühl-Gänsehaut gesorgt.

Und so geht es dann sehr abwechslungsreich weiter. Die Jungs von Bury Tomorrow wissen, wo ihre Stärken liegen und sie spielen sie gnadenlos aus. Das Markanteste ist sicherlich der Gesang, aber auch im Songwriting hat man zugelegt. Man spielt mit allem, was im Metalcore möglich ist. Klasse Tempowechsel, geniale Riffs, Breakdowns zum Niederknien, ein exzellentes und präzises Schlagzeugspiel. Dabei fügt sich der neue Gitarrist Kristan Dawson ein, als ob er schon ewig dabei wäre.

Was das sehr kurze, sehr getragene und sehr „karge“ Divine Breath auf dem Album soll, wird mir allerdings genau so ein Rätsel bleiben wie die nordischen Runen, die den Rahmen für dieses Album bilden. Tut der Begeisterung aber überhaupt und gar keinen Abbruch.

Fazit: Nachdem sich Bury Tomorrow mit The Union Of Crowns in 2012 bei mir direkt einen Spitzenplatz bei den Metalcore-Bands erobert hatten, war die Vorfreude auf das neue Album natürlich groß. Die ersten Videos haben diese Vorfreude noch ins Unermessliche gesteigert, aber die Frage war natürlich: Können Bury Tomorrow das Level des Vorgängeralbums halten oder vielleicht sogar steigern? Für mich haben sich die fünf Jungs wieder mal selbst übertroffen, Runes ist eine ganz klare Steigerung zum schon hervorragenden Vorgängeralbum, wobei es zugegebenermaßen nicht gleich beim ersten Durchlauf gezündet hat. Der Wechsel zwischen Growls und Clean Gesang ist noch intelligenter, der klare Gesang ist teilweise schon als gefühlvoll zu bezeichnen. Das Gitarrenspiel jagt mir mehr als ein Mal wohlige Schauer über den Rücken. Und - last but not least - klingt alles zusammen wie aus einem Guss. Wer Metalcore der etwas härteren Sorte à la As I Lay Dying oder Betraying The Martyrs mag, liegt mit dieser Scheibe genau richtig.

Anspieltipps: Man On Fire, Another Journey und Of Glory
Heike L.
9.8
9.8