Coming Home Tour 2016: Pain + Support am 23.10.2016 im Turock in Essen

“Pain + Support am 23.10.2016 im Turock in Essen!“

Eventname: Pain – Coming Home Tour 2016

Headliner: Pain

Vorbands: The Vision Bleak, Billion Dollar Babies und Dynazty

Ort: Turock, Essen

Datum: 23.10.2016

Kosten: ab ca 26,00€ VVK

Genre: Metal, Industrial Metal

Link: http://www.turock.de/

pain-2016-tour-flyer-fuer-bericht

Die Pain – Coming Home Tour 2016 ist genau vor zehn Tagen in Berlin gestartet, da findet sie am heutigen Abend ihren ersten Stop in NRW und spielt im beliebten Essener Turock auf. Leider einer der wenigen Shows in Deutschland überhaupt, daher ist die Vorfreude nach dem neuen wie auch erfolgreichen Werk Coming Home umso größer. Im Gepäck hat Mastermind Peter Tägtgren gleich drei Acts, die vor ihrer Hölleneinlage einheizen sollen.

Den Anfang machen Billion Dollar Babies, die Hardrock-Maschine aus der Heavy Metal-Metropole Falun in Schweden, in der noch Bands wie Sabaton oder Civil War beheimatet sind. Die Songauswahl ist ordentlich zusammengestellt. Ältere wie auch neue Stücke des aktuellen Albums Chemical God ziehen ihre Runden. Dabei erreichen die Rhythmen die Ohren der ersten Konzertgänger und treffen im Schnitt auf wohlwollendes Kopfnicken. Frankie Rich ist abermals bestens aufgelegt und lässt es in Essen kräftig krachen, ohne diesen Frontmann hätte es Billion Dollar Babies wohl deutlich schwerer zu zünden. Nach kurzer Zeit tritt dann der erste Support Act von der Bühne ab, wie gewohnt deutlich zu früh, aber so ist es nunmal als erste Gruppe.

Ebenfalls aus Schweden mit im Programm die Stockholmer Power Metal-Recken Dynazty. Wer das aktuelle Album Titanic Mass zum Warmmachen für diesen Abend genutzt haben sollte, wird wissen, wie fett die Platte aus dem April dieses Jahres ist. Ob Dynazty die aufgenommene Power live abspielen können, ist die größte Frage, und diese darf mit einem erfrischenden „Ja“ beantwortet werden. Die Skandinavier machen vom einfach überragenden Gesang von Nils Molin über die klasse Riffs und die Arbeit der Rhythmusfraktion an Bass und Schlagzeug Spaß. Das Songwriting ist perfekt ausgeklügelt, und den fünf Protagonisten darf man eine rosige Zukunft vorhersagen, wenn sie weiter solche Arbeit abliefern.

Über The Vision Bleak dürften die Meisten in den letzten gut 16 Jahren gestolpert sein. Die Deutsche Gothic Metal-Gemeinschaft zieht seit dem Debüt aus dem Jahre 2003 mit The Deathship Has a New Captain ihre Kornkreise und ist seitdem ihrem Label Prophecy Productions treu geblieben. Ebenso treu ist die Band mit ihren Live Musikern zum Publikum. Je länger The Vision Bleak im Geschäft sind, umso sympathischer finde ich die Formation. Vor gut einem Jahr das letzte Mal auf dem Metal Hammer Paradise vor einem kleinen Kreis im exklusiven Rahmen erlebt, haben sie heute Material vom aktuellen Langeisen The Unknown mit im Programm. The Unknown ist einfach bärenstark, die Songs live ein Genuss. Neun Tracks dürfen vor Pain abgefeuert werden, den Anfang macht der neue From Wolf To Peacock, gefolgt von The Night Of The Living Dead. Die Stimmung ist bestens und wird durch Kutulu! und Wolfsmoon weiter aufgeputscht, bis mit By Our Brotherhood With Seth das Ende eingeläutet wird. Vielleicht nicht der perfekte Support vor Pain, musikalisch jedoch ohne Abstriche weiter zu empfehlen!

Es wird Zeit für den großen Meister Peter Tägtgren. Über ihn braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Egal, was er im Metal Sektor anfasst, wird zu Gold, seine Projekte, egal in welchem Subgenre sind brillant, und auch seine technischen Fähigkeiten prägen diverse Longplayer. In Zwangsjacke lässt er Coming Home auf der Essener Bühne krachen. Nur die drei Tracks Absinthe Phoenix Rising, Final Crusade und Natural Born Idiot schaffen es von den zehn neuen Hymnen nicht ins Set. Dazu gibt es ein Klassiker-Feuerwerk schlechthin. The Great Pretender ist zu Beginn ein einfacher Killer, spätestens dann kocht die Stimmung über. Auf Monkey Business kann ich persönlich gerne verzichten, das sieht Essen zum Glück anders und feiert, wie bei allen anderen Werken, Pain ab. I’m Going In setzt die Abrissbirne in Schwung, während das magische Trio in Form von Dirty Woman, Same Old Song und Shut Your Mouth den Gnadenstoß setzen. Wow, Pain wissen weiterhin, wie man Fans glücklich macht. Das neue Album Coming Home förmlich zelebriert und die alten Evergreens fein dazwischen gestreut. Wer hier was zu meckern hat, soll besser gleich zu Hause bleiben!