“Knackiges SciFi-Debüt!“
Artist: Coraxo
Herkunft: Tampere, Finnland
Album: Neptune
Spiellänge: 40:01 Minuten
Genre: Death Metal, SciFiMetal
Release: 20.11.2015
Label: Massacre Records
Link: http://coraxoofficial.com
Produktion: Raivio Sound, Tampere von Coraxo
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Programming – Tomi Toivonen
Bassgitarre – Ville Kokko
Schlagzeug – Ville Vistbaka
Tracklist:
1. Sol Oriens Sum
2. Lanterns
3. Tangier
4. The Bastion
5. The Citadel
6. In Adoration
7. Symbiosis
8. Signal Detected
9. Ghosts
10. Ending Credits
Es ist ja schon ein bisschen niedlich zu sehen, wie die Jungs von Coraxo sich sichtbar bemühen, ihr Debütalbum form- und zeitgerecht zu präsentieren. In drei kurzen Clips radebrechen sich Sänger Tomi und Schlagzeuger Ville durch die Tracks des Albums und erzählen mehr oder weniger aufschlussreiche Anekdoten zu den Musiken und Texten von Neptune.
Und auch wenn die Absicht gut war (und ein begeisterter Fan unter dem letzten Video seiner Bewunderung freien Lauf lässt), ist doch die Band scheinbar noch nicht ganz in dieser Welt, in der die Kommunikationskanäle ihre Barrieren auf Türschwellenniveau abgesenkt haben, angekommen. Das sieht man nicht nur an Villes martialischem Axtblatt Anhänger, der ihm um den Hals baumelt, sondern hört es auch in den vielen kleinen Referenzen, die Techniktüftler Tomi in Richtung der 70erJahre eingebaut hat.
Neptune kommt insgesamt eher als Konzeptalbum daher, das mit seinem sphärischen Intro und Outro die Stimmung für eine Reise durch düstere alienschwangere Geschichten setzt. Die Texte lehnen sich an H.P. Lovecraft oder die Alien-Filme an und auch die eingestreuten Synthesizersounds füllen diese Stimmung weiter an. Im Kontrast dazu prügelt die Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug relativ generischen und stets brachialen Death Metal in den Äther – was bisweilen unterhaltsam, auf Dauer aber eher ermüdend ist. Stark werden Coraxo immer dann, wenn sie gewohnte Gebiete verlassen: Die Zusammenarbeit mit dem Jazz-Saxophonisten Ilkka Ferm auf dem Song In Adoration sorgen – zusammen mit dem eher in Richtung Post Black Metal tendierenden Riffing – für eine tolle Abwechslung im Klangerlebnis von Neptune.