Cruadalach – Rebel Against Me

“Zu undurchsichtig!“

Artist: Cruadalach

Herkunft: Prag, Tschechien

Album: Rebel Against Me

Spiellänge: 40:25 Minuten

Genre: Folk Metal, Death Metal, Thrash Metal

Release: Juni 2015

Label: MetalGate Records

Link: https://www.facebook.com/cruadalach/info?tab=overview

Bandmitglieder:

Gesang – Jan Randal Vrobel
Gitarre und Backgroundgesang – Honza PigBoss Kontek
Gitarre – Ante Mortem
Violine – Ondras Novak
Keyboard – Hanka Slanarova
Violin – Eliska Navratilova
Dudelsack, – Petra Ewenica
Schlagzeug – Michal Datel Rak

Tracklist:

1. Revolt Without A Name
2. Shiva World Dance Party
3. Stuff That Matters
4. Earth Cafe
5. Rebel Against Me
6. Wolves At The Gate
7. Life Worshipping Bastard
8. Satyros
9. Karma To Burn
10. The Astralnaut
11. Ziemie Niczje

Cruadalach - Rebel Against Me

Lead – Not Follow lautet der Titel des letzten Albums aus dem Jahre 2011 der tschechischen Folk Band Cruadalach aus Prag. Damals hatte unsere ehemalige Kollegin die traditionellen Instrumente gepaart mit rockigen Metalklängen abgefeiert. Fast schon euphorisch lobte sie das Album und lies als Überschrift „Folk Meets Metal“ als vielsagende Einleitung für ein grandioses Album stehen. Vier Jahre später dürfen wir auf’s Neue in die dunklen Burgkerker, langen Gassen düsteren Schlösser und muffigen Holzhütten, die tief im verwilderten Wald liegen, gleiten. In elf neuen Werken lassen es Cruadalach mit Rebel Against Me krachen und haben nicht nur das Label gewechselt, sondern fahren einen extrem breiten Spagat aus diversen Klängen auf, die zum ersten Mal über MetalGates Records formiert wurden und seit Juni dieses Jahres erhältlich sind.

Ein Freund von breitgefächerten Langeisen kommt auf den ersten Blick auf seine Kosten. Cruadalach entwickeln einen Strudel aus Eluveite, Skyforger, Svartsort oder Korpiklaani bis auf den feinen Unterschied, dass die Atmosphären bis zum Anschlag aufgebläht und dadurch überladen auf den Hörer wirken. Die sanfte Haut einer Jungfrau küsst sinnbildlich einen Hexer, der im Gewand des christlichen Königs dem Judentum huldigt. Auf Deutsch: Unsere östlichen Nachbarn versuchen viel zu viel unter einen Hut zu bekommen. Die Death Metal-Vokals bilden nicht den Störfaktor, vielmehr sind es wilde Thrash-Beats, die fehlplatziert herumholzen, dann wieder der Rückfall in die künstlich erzwungenen Violinen-, Dudelsack- und Keyboard-Gemische, die viele Fragezeichen zurücklassen. Eine klare Line ist wahrhaftig nicht zu erkennen, was nicht der Schlüssel zum Ziel sein muss. Das leichte Chaos, welches die Musiker aus Prag zurücklassen, führt einen mal wieder zur berühmten eierlegenden Wollmilchsau, die alles möchte, aber nichts richtig zu Ende bringt. Weniger ist eben manchmal doch mehr. Um jetzt nicht von einer Floskel in die nächste zu stürzen, bleibt abschließend festzuhalten, dass Rebel Against Me Vorzüge, jedoch ebenso Nachteile beinhaltet, die jeder Folk-Fan für den eigenen Geschmack abwiegen muss.

Fazit: Geschmäcker bleiben das Gut jedes einzelnen. Einige dürften jetzt den Finger heben und Stirnrunzeln: "Was hat der Gute an Rebel Against Me auszusetzen?", andere wiederum dürften mir bestätigend auf die Schulter klopfen. Wie die zelebrierte Kunst gibt es keine klare Line zum Output von Cruadalach und für mich persönlich würden alle oben bereits genannten Acts den Vorzug erhalten. Reinhören solltet ihr dennoch, um euren Folk-Hunger eventuell doch zufriedenstellend zu stillen.

Anspieltipps: Earth Cafe und Karma To Burn
Rene W.
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