Crystal Ball – Déjà-Voodoo

“Fast so bunt wie die berühmten Uhren aus der Schweiz“

Artist: Crystal Ball

Herkunft: Luzern, Schweiz

Album: Déjà-Voodoo

Spiellänge: 54:23 Minuten

Genre: Rock, Melodic Rock

Release: 02.09.2016

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/crystalballrocks und http://www.crystal-ball.ch/de/

Bandmitglieder:

Gesang – Steven Mageney
Gitarre – Scott Leach
Gitarre – Tony „T.C.“ Castell
Bassgitarre – Cris Stone
Schlagzeug – Marcel Sardella

Tracklist:

  1. Déjà-Voodoo
  2. Director’s Cut
  3. Suspended
  4. Never A Guarantee
  5. Reaching Out
  6. Home Again
  7. To Freedom And Progress
  8. Time And Tide
  9. Without A Net
  10. Full Disclosure
  11. Fool’s Paradise
  12. Dr. Hell No
  13. To Be With You Once More

Crystal Ball - Deja Voodoo

 

Bei der im Jahr 1999 gegründeten Schweizer Band Crystal Ball hat es mal wieder einen Besetzungswechsel gegeben, der sich aber schon im Laufe der Arbeiten am letzten Album aus 2015 angekündigt und den ich auch in meinem dazugehörigen Review erwähnt hatte. Auf dem am 02.09.2016 über Massacre Records erscheinenden neunten Album Déjà-Voodoo spielt also Tony „T.C.“ Castell neben Scott Leach die Gitarre. Beim Albumtitel denkt man natürlich sofort an das berühmte déjà-vu, und das ist auch durchaus beabsichtigt. Ob sich dieses Gefühl auch beim Hören des Albums einstellt?

Um die Frage gleich mal klar und deutlich zu beantworten: Jein! Natürlich bewegen sich Crystal Ball mit den 13 Songs, die auf knapp 55 Minuten Spielzeit verteilt sind, auf gewohntem Terrain. Aber dieses Album zu hören, macht richtig Spaß, die Songs sind erfrischend und klar strukturiert, wie eine der unzähligen Quellen, die den Schweizer Bergen entspringen. Da haben die Männer aber wirklich mal effektiv (oder effizient? Ich werde es mir nie merken) gearbeitet und es trotzdem geschafft, die Qualität der Songs, und damit auch den Hörspaß, deutlich nach oben zu schrauben. Das Grinsen, das beim ersten Song schon mit einem Zucken der Mundwinkel beginnt und sich dann schlussendlich bei Suspended auf meinem Gesicht ausbreitet, will auch bis zum letzten Song nicht weichen. Einzig die beiden Balladen Home Again und To Be With You Once More (haben Crystal Ball eigentlich immer zwei Balladen auf ihren Alben?) lassen meinen Finger beim zweiten Hördurchlauf dann kurz über der Skip-Taste schweben. Das spricht aber nicht gegen die Songs an sich, es gibt nur ganz wenige Bands, die es schaffen, Balladen zu produzieren, die vor meinen Augen bzw. Ohren bestehen können. Die hier sind halt guter Durchschnitt.

Überdurchschnittlich gut ist allerdings das Album insgesamt gesehen. Da gibt es die Uptempo-Stücke, wie Director’s Cut oder Full Disclosure im schönen Wechsel mit Midtempo-Stampfern, wie Never A Guarantee, Time And Tide oder Fool’s Paradise. Mit dem eher im Downtempo angesiedelten Without A Net hatte ich zunächst so meine Probleme, hier geht Steven Mageney teilweise in Stimmlagen, die er nicht so vollumfänglich beherrscht. Aber der Song wächst mit jedem Hören, und hat es dann auch tatsächlich, insbesondere wegen dem sehr schönen Chorus, doch noch in meine Anspieltipps geschafft. Und wenn Steven Mageney und seine Männer bei Reaching Out aus voller Kehle singen „we’re living to rock and we are rocking to live“, dann glaube ich ihnen das aufs Wort. Mein absoluter Lieblingssong auf dem Album ist allerdings To Freedom And Progress, bei dem es mich vom ersten Ton nicht mehr auf meinem Stuhl gehalten hat. Ich denke mal, wenn Crystal Ball den Song live spielen, wird der Gesang des Publikums alles übertönen. Tolles Gitarrensolo und noch besserer Chorus!

Fazit: Mit der Zuverlässigkeit eines Uhrwerks liefern Crystal Ball ihre Alben ab und machen auch hier das, was sie am besten können: schön melodischen und eingängigen Rock, bei dem weniger Headbangen angesagt ist, dafür aber der Fuß ordentlich mitwippt. Zum Ende des Jahres gehen Crystal Ball im Übrigen mit Shakra auf Tour und spielen dabei auch einige Shows in Deutschland. Das ist sicherlich ein feines Line-Up und dürfte auch ein schweißtreibendes Ereignis sein. Also, erst das Album kaufen und dann die Eintrittskarte - oder meinetwegen auch in umgekehrter Reihenfolge 🙂

Anspieltipps: Director's Cut, Reaching Out, To Freedom And Progress und Without A Net
Heike L.
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