Darktribe – Mysticeti Victoria

“Schon fast perfekt, aber leider nur fast…“

Artist: Darktribe

Herkunftsland: Frankreich

Album: Mysticeti Victoria

Spiellänge: 53:41 Minuten

Genre: Heavy Metal / Power Metal / Symphonic Metal

Release: 24.08.2012

Label: Massacre Records

Link: http://www.darktribe.fr

Klingt wie: Rhapsody und Pathfinder

Produktion: Aufgenommen durch Sebb Camhi (ArtMusic Studio in Nizza, Frankreich); Gemixt durch Mikko Karmila und gemastert durch Mika Jussila (Finnvox Studios, Finland)

Bandmitglieder:

Gesang – Anthony Agnello
Gitarre – Loïc Manuello
Bassgitarre – Bruno Caprani
Schlagzeug – Julien Agnello

Tracklist:

  1. Genesis
  2. Taiji
  3. Roma XXI
  4. Black Meteor
  5. Lightning Guide
  6. Lost
  7. Poison Of Life
  8. Eyes Have You
  9. Beware The God
  10. From Us
  11. Life, Love & Death
darktribe_-_mysticeti_victoria_cover

Machen wir ein kleines Spiel: Nenne fünf Begriffe, die dich an Frankreich erinnern!

  1. Baguette
  2. Eifelturm
  3. Wein
  4. Napoleon
  5. Metal

Was, Metal passt für euch nicht in diese Liste? Dann geht es euch ungefähr so wie mir, als ich gelesen hatte, dass die Band Darktribe aus der Stadt Alpes-Maritimes stammt, welche ca. fünfzig Kilometer nördlich der Mittelmeerstadt Nizza liegt. Okay, wieder ein wenig schlauer geworden, doch bisher musste ich noch gepflegt „Je ne sais pas“ („Ich weiß nicht“) sagen, wenn es um die Assoziation von Metal in Kombination mit Frankreich ging.

Aber genug von Frankreich, es geht hier ja um eine CD, die ihre „gerechte“ Bemusterung verlangt.

Mit dem Intro Genesis geht es stimmungsvoll und ruhig mit einem (Keyboard-)Streicherchor und Delphingesang los. Bündig an das nur fünfzig Sekunden lange Intro schließt sich der Song Taiji an, welcher eine Mischung aus Heavy Metal und symphonisch angehauchtem Power Metal vereint.

Fast jeder Song besteht aus schnellen Power Metal-Rhythmen, die einen Melodiebogen bekommen, der durch Gitarre und vor allem durch die „orchestralen“ Keyboardpassagen gespannt wird. Melodisch können Darktribe überzeugen, alleine schon, weil kein Lied so klingt wie das Vorgängerstück.

Negativ fällt mir eigentlich nur eines auf – und das ist die Stimme des Sängers Anthony Agnello. Diese ist in vielen Passagen (für meinen Geschmack) viel zu hoch und verliert dadurch leider einiges an Volumen, was die in ein paar Liedern eingesetzte „Erzählerstimme“ leider nicht wirklich ausgleichen kann.

Wer vom Grundgerüst der insgesamt elf Songs an Edguy, Avantasia und Co. denken muss, der wird mit Sicherheit auch bemerkt haben, dass sich Darktribe an einem sehr klassischen Aufbau orientieren, der gerne auch mal ins Kitschige abdriften kann. Wirklich schlimm finde ich das nicht, denn damit zeigen die vier Franzosen, dass sie ihren eigenen Stil haben und diesen auch auf dem gesamten Album wiederzugeben versuchen.

Was am Ende noch eine Erwähnung verdient hat, sind die immer wieder auftretenen Uptempo-Parts, die Darktribe in fast jedem Song einbauen und somit Parallelen zu Stücken von Rhapsody (Of Fire) oder Pathfinder erschaffen.

Fazit: Wer sich bei Bands wie Pathfinder und Rhapsody heimisch fühlt, kommt hier zwar voll auf seine Kosten, doch das leider nur solange, bis der Sänger anfängt zu singen. Anthony Agnello singt nicht schlecht, aber für meinen Geschmack einfach eindeutig zu hoch. Es scheint als kommt die ausgebildet klingende Stimme an ihrem oberen Ende an und verliert dadurch an Abwechslungsreichtum und vor allem an Volumen. Sicher ist die durchweg gelungene Instrumentenmischung nicht zu leugnen, doch macht für mich die Stimme mindestens 33% - 50% der Band aus. Ich denke Darktribe brauchen noch ein paar Jahre Erfahrung und dann kann es was mit der nächsten Platte werden. Somit ist Mysticeti Victoria nicht durchweg schlecht, doch für diesen Fall bleibe ich bei einem - "Je Ne Sais Pas" ("Ich weiß nicht")! Anspieltipps: Taiji, Lost und From Us
Kai R.
6.5
6.5