In Love Your Mother - 2014

Das Interview mit In Love Your Mother über das aktuelle Album und kommende Shows

Artist: In Love Your Mother

Herkunft: Zürich, Schweiz

Genre: Hardcore, Mathcore

Label: Dr. Music Records

Link: https://www.facebook.com/inloveyourmother

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Valentin Baumgartner
Bassgitarre und Gesang – Amedeo Mauriello
Schlagzeug – Andrea Tinner
 

Time For Metal / Heike L.:

Hallo, zunächst einmal herzlichen Dank, dass ihr euch im Rahmen der Promotion für euer Album The Great Ape Project auch Zeit für ein kurzes Interview mit Time For Metal nehmt. Leider habe ich trotz intensivster Recherche keine Informationen zu eurer Geschichte gefunden. Könnt ihr vielleicht kurz erzählen, wann und wie ihr zusammengekommen seid?

In Love Your Mother:

Ja ne Bandbio gibt es bei uns wirklich nicht, oder noch nicht Wir hatten in unseren Anfängen mal eine, übrigens im Jahr 2009 Damals noch mit einem anderen Basser und etwas anderer Musik. Vale (Voc & Git) kam in die alte Band von Andrea (Drums) vorspielen und hat sich als neuen Gitarristen beworben. Kurz darauf hat Andrea die Band verlassen und mit Vale das neue Projekt in die Welt gestellt. Es gibt von uns ja bereits zwei EPs, wobei die EP Killing Music die erste Studio-Produktion ist. (Fast vergessen, auf der ersten EP noch mit zwei Gitarren und noch kein TRIO.) Kurz nach den Aufnahmen zu der Scheibe gab es ne kleine Promo-Tour und die erste Show in Deutschland. Da hat sich unser damaliger Basser dann auch entschieden, sich voll auf seinen Beruf zu fokussieren. Aber mit Ame haben wir einen Glückstreffer gelandet und seine Inputs haben die Band deutlich näher in die heute Richtung vorangetrieben.

Time For Metal / Heike L.:

Ihr habt ja schon in eurem Video einiges zu den einzelnen Songs gesagt, aber wie ist denn dieses Gesamtkunstwerk überhaupt entstanden? Gab es da vorher feste Vorstellungen bzw. ein Konzept? Und gibt es bei euch in der Band dann feste Zuordnungen, wer was macht, also wer für die Musik und wer für die Texte zuständig ist?

In Love Your Mother:

Die drei Leitmotive von The Great Ape Project sind sicherlich die dadaistischen Ansätze, gesellschaftskritische Aspekte und persönlich Erlebnisse, die in den Songs und Texten verarbeitet werden. Die Tracks ansich sind bei uns immer in ‚Schaffensphasen‘ gegliedert und so entstehen Gruppen an Songs, die wir bewusst wieder verwerfen, behalten und dann aber auch bewusst in diesen Gruppen platzieren und spielen. So hat das Album nicht nur die Leitmotive sondern auch rhythmische Ansätze, Figuren, welche immer wieder auftauchen, das Gesamte prägen und schlussendlich auch verbinden. Das Konzept ist somit eher bewusst unbewusst entstanden und hat unter dem Namen The Great Ape Project einen super Platz gefunden. Übrigens, wo dieser Name her kommt, erfährt man in unserem Album-Teaser auf unserem YouTube-Kanal.

Time For Metal / Heike L.:

Wie ich in meinem Review schon geschrieben habe, hatte ich beim Hören des Albums vom Anfang bis zum Ende ein breites Grinsen im Gesicht und ich weiß noch nicht einmal genau, warum. Es war auf jeden Fall ein Hörerlebnis der besonderen Art. Wenn ich mich aber richtig an eure Kommentare zu den einzelnen Songs erinnere, sind die Aussagen der Songs eigentlich nicht wirklich zum Grinsen. Könnt ihr denn trotzdem verstehen, dass die Hörer mit eurem Album einfach nur Spaß haben?

In Love Your Mother:

Vorweg, Danke für das tolle Feedback, freut uns extrem zu hören und beim lesen des Reviews hatten wir das Grinsen im Gesicht. Aber zurück zu deiner Frage, Spass zu haben ist sicherlich etwas Elementares bei unserer Musik, wer mal eine Show von uns sieht, weiss was wir meinen. Es gehört immer eine Prise Ironie, besonders Selbstironie, dazu. Ernste Themen sind wichtig und sollen bewusst thematisiert werden, wir wollen aber nicht mit unseren Texten und deren Inhalten Missionarsarbeit leisten. Es soll viel mehr zum bewussten Denken anregen, aber zugleich Verwirrung stiften und eben auch ein Grinsen in die einen oder anderen Gesichter zaubern. Die Leute sollen beim Hören der Scheibe die Energie der Shows und der Musik spüren.

Time For Metal / Heike L.:

Ebenfalls erwähnt habe ich in meinem Review, dass ich zunächst etwas irritiert über die Dateinamen der Mp3-Files war. Ich fand diese Namensvergabe wirklich sehr genial. Wer ist denn auf diese Idee gekommen und vor allem, wie ist diese Idee entstanden? Gab es denn auch Reaktionen von anderer Seite?

In Love Your Mother:

(Band lacht ) Ja das „Easter Egg“, oder eines der Easter Eggs wie die ja so schön heissen. Es gibt bei unseren Shows noch ein Limited Digipack zu kaufen in welchem die Songtexte aber auch der komplette Text aus dem gesprochenen kurzen Intro enthalten sind. Die Songnamen ergeben dann den Kern dieses Textes und somit eine konkretere Version des The Great Ape Project. Und es gab schon diverse Reaktionen. Beispiel, wenn man so ein Album auf einen Webshop oder auf Platftormen hochlädt und die Files dann nicht so heissen wie sie sollen. Oder wenn Pressfirmen panisch anrufen, um mitzuteilen, dass die Files falsch beschriftet seien Aber solche Dinge gehören bei uns zwingend mit rein, dafür muss, besser, dafür wollen, wir uns immer Zeit nehmen.

Time For Metal / Heike L.:

Ihr werdet ja sehr oft mit The Dillinger Escape Plan verglichen. Ich habe das auch getan und sogar im Infoschreiben eures Labels stand dieser Vergleich. Könnt ihr denn damit leben? Auf eurer Facebook-Seite legt ihr euch ja, was eure Einflüsse betrifft, nicht fest.

In Love Your Mother:

Solch ein Vergleich schmeichelt natürlich, The Dillinger Escape Plan ist definitiv eine wichtige Band für uns. Ihre Songs, Texte und die Live-Shows sind genial. Somit können wir mit dem Vergleich leben solang den Leuten klar ist, wir wollen nicht Dillinger nachspielen, wir wollen In Love Your Mother sein. Und du sprichst es ja an, unsere Einflüsse sind schwer zu definieren. Diverse Bands aus ähnlichen Genres gehören da sicher dazu, genauso aber auch komplett andere Musikrichtungen. Wir wollen uns nicht in eine Schublade drücken lassen und machen, was uns Spass macht und vor allem Musik machen in der wir unsere volle Energie ausleben können. Wenn es da mal nen four o the floor Disco/Reggae Beat braucht, dann machen wir das auch mitten in einem Hardcore-Breakdown.

Time For Metal / Heike L.:

In eine ähnliche Richtung geht die nächste Frage: Was haltet ihr von den ganzen Kategorisierungen in der Musik, speziell auch im Metal? Mir helfen sie ja, um mir spezielle Playlisten zu erstellen…

In Love Your Mother:

Coole Sache, da nimmt uns gerade wunder, welche Kategorie haben wir in deiner Playlist erhalten? Die Kategorisierung ist sicherlich wichtig und wohl auch unumgänglich, dennoch sollte Sie nie eine Schublade oder ein Kasten sein, in welchem Kreativität eingeschränkt oder gar verhindert wird. Bei uns steht ja auch Mathcore, Einflüsse aus Hardcore aber auch Worldmusic. Wenn wir gefragt werden, sagen wir meist Mothercore. Gibt’s die Kategorie bei iTunes schon???

Time For Metal / Heike L.:

Hört ihr denn privat auch hauptsächlich die Musik, die ihr selbst macht oder gibt es da vielleicht auch Ausreißer?

In Love Your Mother:

Ich würde mal sagen, die Ausreisser sind die Regel. Ame übt regelmässig Klassische Stücke am Piano, Valentin studiert Jazz und spielt (leitet) hauptberuflich in einer Gypsi Band. (Vendredi Soir Swing, für die, welche mal was Neues an testen wollen). Wir alle hören sicherlich viel Metal, Mathcore, Hardcore, Prog… was auch immer, aber wir hören wohl genauso viel auch anderes. Man sollte sich nie musikalische Scheuklappen aufsetzen lassen oder gar aus ‚Szenebewusstsein‘ selbst aufsetzen.

Time For Metal / Heike L.:

Ihr habt ja mittlerweile auch einige Konzerte angekündigt. Da ich es wohl leider zu keinem der Termine schaffe, würde mich mal interessieren, was ich denn verpasse? Wollt ihr das Album 1:1 spielen? Eure Shows dürften auf jeden Fall sehr schweißtreibend für alle Beteiligten sein.

In Love Your Mother:

Die Shows sind definitiv schweisstreibend, zumal wir meistens in Ganzkörper-Affenkostümen spielen HAHAHA. Wir versuchen immer voll Gas zu geben und die Energie 1:1 dem Publikum ins Gesicht zu donnern. Wenn möglich dann auch gleich direkt im Publikum. Das Album 1:1 durchspielen werden wir wohl nicht, bei den kommenden Shows aber sicher alle Tracks des Albums im Gepäck haben. Wobei einige „Klassiker“ wie auch die ersten Songs für das kommende Projekt ihren Platz im Set finden werden.

Time For Metal / Heike L.:

So, und das war es auch schon. Noch einmal herzlichen Dank für eure Zeit zu diesem Interview. Ich wünsche euch viel Erfolg mit dem Album, den habt ihr euch echt verdient. Und ich hoffe, dass ich euch auch irgendwann mal live erleben kann. Gibt es noch etwas, das ihr den Lesern von Time For Metal sagen möchtet?

In Love Your Mother:

Liebt eure Mütter und die Mütter all eurer Freunde und derer Freunde. Macht Spass und hilft gegen Einsamkeit.