Das Interview mit Tommy von Premortal Breath über die Band und das aktuelle Album They (Deutsche Version)

Artist: Premortal Breath

Herkunft: Mannheim, Deutschland

Genre: Heavy Metal

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/PremortalBreath/info?tab=page_info

Bandmitglieder:

Gesang – Thomas Greulich
Gitarre – Sebastian Herbold
Gitarre – Tobias Eymer
Bassgitarre – Dominik Eymer
Schlagzeug – Thomas Pettrich

Premortal Breath - They

Time For Metal / Rene W.:

Hallo Premortal Breath,
wir haben in den letzten Tagen durch das Review zu They und zu eurem Lagerbier ein wenig über euch erfahren, daher freue ich mich, dass ihr Zeit gefunden habt, um über euch und das aktuelle Album zu sprechen. Gegründet habt ihr Premortal Breath 2010 – wie kam der Zusammenschluss zustande und welche Ziele hattet ihr damals?

Premortal Breath / Tommy:

Erstmal Servus an Dich René und das gesamte Team von Time For Metal e.V. und ein herzliches Dankeschön im Namen der Band dass ihr euch die Zeit genommen habt um unser Debutalbum sowie unser Lagerbier zu beurteilen und selbstverständlich für euren Support. Unser Drummer Thomas“Potti“ Pettrich und meine Wenigkeit blieben damals als harter Kern einer aufgelösten Hard-Rock Kapelle übrig. Diese hatte sich aus dem einfachen Grund aufgelöst da schlicht und ergreifend stilistisch zu verschiedene Interessen vorhanden waren. Während manche lieber in die Hard Rock Richtung wollten andere zwar schon in Richtung Metal aber da wiederum eher Power Metal bevorzugten stellten wir fest dass wir einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kamen um jeden zufrieden zu stellen.

Also beschlossen wir beide neue Musiker zu suchen welche einfach möglichst ähnliche Interessen verfolgen. Gesagt getan und Premortal Breath wurde geboren. Auch hier gab es in der Anfangsphase einige Besetzungswechsel aber aktuell haben wir 5 Jungs uns gesucht und gefunden. Es passt einfach wunderbar aus zwischenmenschlicher und musikalischer Sicht. Große Ziele hatten wir uns erstmal gar nicht gesetzt. Wir wollten Spaß im Proberaum haben und natürlich auch ein paar Auftritte an Land ziehen. Die Auftritte kamen und immer mehr neue Songs entstanden bei den Proben. Der Wunsch nach einem professionell produzierten Album wurde größer uns so sind wir dann auch Anfang 2014 nach erfolgreicher Crowdfunding Kampagne ins Studio eingezogen.

Time For Metal / Rene W.:

Auf They ist ein gut eingebetteter Heavy Metal zu erkennen, der sich jedoch nicht vor anderen Einflüssen versteckt. Wie seid ihr beim Songwriting vorgegangen, welche Einflüsse habt ihr dafür für euch genutzt und wie habt ihr die Kompositionen mit den entsprechenden Lyrics versehen?

Premortal Breath / Tommy:

Unsere Songs entstehen eigentlich nach einem recht einfachen Prinzip. Einer von uns wirft bei der Probe eine neue Idee in den Raum. Sei es eine Idee für einen fast kompletten Song, nur ein paar Riffs oder eine Gesangsmelodie. Genau da fängt dann der Spaß an der Kreativität an. Wir basteln an der Idee weiter undentscheiden ob uns das Grundgerüst gefällt und wir den Song fertig komponieren oder ihn verwerfen. Wir legen keinen Augenmerk darauf ob das Resultat dann auch brav in irgendein Genre passen wird oder nicht, sondern spielen und komponieren einfach das was uns gefällt.

Wir wissen natürlich dass es dann schwierig wird uns einer gewissen Schublade zuzuordnen aber von unserer Seite aus muss man das auch nicht.

Mit den Lyrics sieht es ähnlich aus. Wir haben eigentlich immer einen guten Vorrat an Lyrics auch Dank unseres ehrenamtlichen Schreiberlings Oliver Matthes. Er ist nicht nur Ex-Gitarrist sondern auch treuester Fan seit Beginn, sehr guter Freund und unterstützt uns in vielen Belangen. Seine und auch selbstgeschriebene Lyrics werden bei neu entstandenen Ideen zur Hand genommen und es wird geschaut was von den Silben her und natürlich inhaltlich zum Song passen könnte. Eventuell werden dann kleinere textliche Änderungen vorgenommen und das Kind hat einen Namen.

Time For Metal / Rene W.:

Nach einem guten halben Jahr nach Release habt ihr zum Tag der Veröffentlichung Abstand gewonnen, wie würdet ihr die Zeit um den Tag beschreiben, an dem ihr wusstet, dass ihr They jetzt endlich allen vorstellen könnt?

Premortal Breath / Tommy:

Es ist natürlich eine Sache den Freunden und Fans die unsere Songs von Auftritten oder aus dem Proberaum kennen ein paar Schnipsel aus dem Studio zu senden uns zu sagen: „Hey, hör Dir mal Fuck my brain als Rohmix an!!!“ Hier bekommt man dann Feedback zu diesem aber die Songs an sich sind ja schon bekannt. Anders sieht es dann bei neuen Hörern aus die weder Band noch Songs kennen. Klaro will man der großen weiten Welt das vollbrachte Werk um die Ohren hauen da man ja stolz wie Bolle ist. Dennoch ist man auch gespannt wie ein Flitzebogen wie denn die Musik als Gesamtpaket ankommt. Hier kommen dann Reviews ins Spiel die wir allesamt (zumindest die von deren Veröffentlichung wir auch erfahren) aufmerksam lesen. An dieser Stelle auch euch nochmal vielen Dank für eure Zeit die ihr investiert habt und für die Kritik.

Time For Metal / Rene W.:

Bevor es jedoch zum Release gekommen ist, musstet ihr die Grundideen vom Proberaum auf den heutigen They-Silberling bringen, wer hat euch bei den Aufnahmen, beim Mischen usw. unterstützt und inwiefern wurden sogar da noch Korrekturen bei einzelnen Passagen vorgenommen?

Premortal Breath / Tommy:

Nachdem wir unser verfügbares Budget durch die Crowdfunding Kampagne und unser Eigenkapital wussten machten wir uns auf die Suche nach jemandem der unser Album in den Kasten bringt. Letztendlich entschlossen wir uns bei Bastian Knochel´s „Logischdenker Records“ in Römerberg bei Speyer für eine Zeit lang einzunisten. Bastian gab uns die Möglichkeit einen Song aufzunehmen um uns von seiner Arbeit ein Bild zu machen. Wir wählten den Titeltrack They und der Kerle überzeugte uns sofort. Zu erwähnen ist selbstverständlich auch dass das Preis- Leistungsverhältnis stimmte. Wir erhielten ein Gesamtpaket welches Aufnahmen, Mixing, Mastering und Coaching während der Studiozeit beinhaltete. Japp. Es wurden Änderungen bei manchen Passagen vorgenommen. Bastian sitzt nicht nur einfach auf seinem Stuhl und lässt die Band mal machen was sie so im Proberaum gebastelt haben. Er selbst ist ebenso ein fähiger Musiker und hat einige Ideen und Vorschläge eingebracht.

Time For Metal / Rene W.:

Neben der Musik sticht das Cover schnell ins Auge, das euren Horror Heavy Metal mit fahlen Zombies perfekt widerspiegelt. Wer ist von euch für das Design verantwortlich oder durfte sich ein externer Künstler in eurem Namen um den optischen Part kümmern?

Premortal Breath / Tommy:

Wir würden bei den Montagsmalern schon sang und klanglos scheitern müssten wir einen Apfel zeichnen. Also mussten wir überlegen ob wir schlicht und kostensparend ein schwarzer Booklet raushauen und unser Logo aufs Cover platzieren oder was schickes haben wollen. Wir wollten es schließlich schick und es war klar wir müssen das Auftrag geben. Nachdem wir uns über Thema und Gestaltung einig waren kontaktierten wir die Jungs von der Six of Six Agency. Die haben uns damals schon unser Artwork für das Shirt entworfen mit dem wir sehr zufrieden waren und konnten uns Kontakte vermitteln was die Produktion betrifft. Wir vermittelten ihnen unsere Wünsche und erhielten kurz darauf eine Bleistiftskizze unseres Covers. Auch die Gestaltung des Booklets, der Rückseite und des Motivs auf der CD selbst haben wir ihnen zu verdanken. Das Endresultat darf man nun bestaunen.

Time For Metal / Rene W.:

Wir sind vor ein paar Wochen über euer Lagerbier ins Gespräch gekommen, welches ihr bislang auf euren Konzerten an durstige Metalheads zum Abkühlen verteilt. Wie kamt ihr auf diese Idee? Wie schwer war es, die entsprechenden Partner zu finden und über welches Feedback der Fans könnt ihr berichten?

Premortal Breath / Tommy:

Dass Bier von Bands an die Fans verteilt wird ist immer wieder gesehen. Klaro. Beim letzten Konzert haben wir an eifrige Headbanger vor der Bühne auch ein paar Shirts verteilt. Die Idee zum Bier kam sogar rein zufällig als ich mich im Netz nach Werbemitteln umgeschaut habe. Hier Aufkleber, da bedruckte Drumsticks, dort Aufnäher und what the ?? Da kann man sich Dosen individuell gestalten. Also gleich mal ran hier das Artwork bearbeiten, mit Social Media Gedöns und der Homepage versehen und ab damit.

Geplant ist natürlich erstmal das Zeugs bei Auftritten unter die durstigen Fans zu bringen die mit uns feiern. Somit erhoffen wir nicht nur akustisch sondern auch optisch im Kopf der Leute zu bleiben. Den ersten Auftritt in diesem Jahr bestreiten wir erst Ende März beim Ground Force One Festival in Leonberg. 2014 wurde ich selbst Papa und unser Gitarrist Tobias Eymer im Dezember zum zweiten Mal. Entsprechend planten wir erstmal keine Auftritte ein und haben somit noch kein direktes Live-Feedback. Dennoch werden uns die Dosen im Freundes- und Bekanntenkreis sowie von den aktuellen Fans aus den Händen gerissen. Klaro will da jeder eine haben und das sollen sie auch gerne.

Premortal Breath – Lagerbier Dose

Time For Metal / Rene W.:

Um beim Thema zu bleiben: Was denkt ihr, wie wichtig ist es für Newcomer, das Zepter selber in die Hand zu nehmen und eben nicht nur Flyer zu drucken, sondern etwas zu machen, was eben nicht jede Gruppe von nebenan aus den Hut zaubert?

Premortal Breath / Tommy:

Das kommt letztendlich glaube ich darauf an was eine Band „erreichen“ möchte. Aber wir selbst investieren massig Zeit um Veranstalter und Bands anzuschreiben um zu Auftritten zu kommen, versendeten über 150 CD´s an Reviewer und Radiosender um gehört zu werden, sind auf sämtlichen Portalen im Netz vertreten auf denen man sich potentiellen Hörern präsentieren kann und wir sind noch immer nicht fertig. Ganz metaluntypisch treten wir auch live auf. Nicht schwarz, keine Nieten, kein Leder. Aktuell in weissen Hemden und Hosenträgern, früher sogar in buntem Sommeroutfit. Das kommt nicht immer und bei allen gut an, das wissen wir, aber es sorgt für Gesprächsstoff zumal unser aktuelles Outfit sogar recht gut ankommt. Ohne Fleiß also kein Preis. Wir investieren mächtig Zeit und Arbeit in unsere Musik und PR können aber berichten dass es langsam Früchte trägt. Facebook likes steigen, Interviews und Reviews trudeln ein, Radiosender spielen uns rund um die Welt, Audiointerviews werden für Radiosender gegeben und sogar ein paar Alben oder einzelne Songs werden verkauft. Somit kommen wir auch an den ein- oder anderen Gig und wir sind mehr als zufrieden damit.

Time For Metal / Rene W.:

Zur Werbeplattform Nummer Eins ist mittlerweile das Internet gereift, wie steht ihr zu der Option, euch dort ins rechte Licht zu rücken und wie geht ihr mit positivem wie auch negativem Feedback von Hörern oder auch der Presse um?

Premortal Breath / Tommy:

Wie bei der vorherigen Frage schon angeschnitten sind wir breit im Netz auf sämtlichen Plattformen vertreten. Selbstverständlich wollen wir uns gut verkaufen und berichten auf unseren Bandseiten in sozialen Netzwerken gerne von positiven Errungenschaften. Gebt unseren Namen bei einer Suchmaschine eurer Wahl ein und ihr werdet finden was auch immer ihr finden möchtet über uns. Und dazu gehören auch schlechte Kritiken. Wie wir damit umgehen? Jede Review (zumindest jene von deren Veröffentlichung wir erfahren oder selbst aus Zufall finden) wurde bisher von uns gelesen. Allerdings unterscheiden wir hier auch ob wir es uns zu Herzen nehmen wollen oder nicht. Es gibt wirklich sehr schlechte Kritiken in denen in 3-4 Sätzen abgemotzt wird und eine schlechte Wertung folgt. Andererseits sehr gute Kritiken in denen ebenso in 3-4 Sätzen gelobt wird und die gute Wertung folgt. Mit beidem ist recht wenig anzufangen. Wir wissen zwar ob es gefällt oder ob nicht aber keinesfalls warum. Es wäre doch schön zu lesen was genau denn nicht gefallen oder eben gefallen hat. Bei den ausführlichen Reviews schauen wir nach Gemeinsamkeiten. Einige haben zum Beispiel den monotonen Gesangsstil erwähnt. Andere haben überladenes Gitarrenspiel gemeinsam. Wir diskutieren solche Sachen innerhalb der Band und fragen auch mal unsere Fans was sie meinen. Was werden wir ändern oder ändern wir generell etwas? Das erfahrt ihr auf Album Nummer zwei.

Time For Metal / Rene W.:

Neben den Aufnahmen schlägt in euch das Herz, das euch bei jedem Konzert Antrieb gibt. Wenn ihr auswählen müsstet, würden ihr live immer dem Studio vorziehen oder könntet ihr euch gar vorstellen, das nächste Album als Liveplatte einzuspielen?

Premortal Breath / Tommy:

Wir lieben es live zu spielen und müssen aber auch da noch lernen und weitere Erfahrungen sammeln. Also wird das nächste Album sicherlich erstmal wieder ein Studioalbum geben. Allerdings haben wir auch schon von einigen treuen Fans der ersten Stunde erfahren dass unsere Songs live einfach gewaltiger rüberkommen als auf der Platte zu hören ist. Ausgeschlossen ist es also gewiss nicht aber aus ganz offener und selbstkritischer Sicht gesprochen müssen wir hier noch „wachsen“.

Time For Metal / Rene W.:

Konzerte sind ein gutes Thema, das ich noch einmal aufgreifen möchte: Sind zur Zeit Events geplant oder schraubt ihr gar schon wieder an neuen Hymnen für das nächste Langeisen?

Premortal Breath / Tommy:

Ja und ja. Der erste Event in diesem Jahr ist aktuell das Ground Force One Festival Ende März. Weiterhin sind wir gerade im Voting für das Traffic Jam Festival und für Hard Rock Rising. Da aber diese auch für uns nervigen Votinggeschichten keine Auftrittsgarantien sind ziehen wir auch 2015 wieder mit befreundeten Bands auf die Bühnen. Ob in Pubs, in Jugendzentren oder eben kleineren Festivals. Wir haben auf alles Bock. Neue Songs entstehen aktuell ebenso. Sirens Scream heisst einer davon und der wird in Leonberg bereits zu hören sein. Und dafür könnt ihr schonmal eure Nackenmuskeln aufwärmen.

Time For Metal / Rene W.:

Ich bedanke mich für die Hintergrundinformationen über Premortal Breath und wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Das letzte Wort soll euch gehören und ihr könnt in diesem frei eure Meinung an eure Fans und unsere Leser richten.

Premortal Breath / Tommy:

Wir haben zu danken für eure Reviews, eure Unterstützung und dieses Interview. Weiter so mit euer Arbeit! Wir laden alle Leser selbstverständlich recht herzlich ein Teil unserer Familie zu werden und sich uns auf den sozialen Netzwerken anzuschließen. Hört euch unsere Werke auf den diversen Portalen an und wenn es euch gefällt würden wir uns natürlich freuen wenn ihr unser Album käuflich erwerbt. Besucht uns auf einem unserer künftigen Auftritte, lernt uns kennen und trinkt ein Bier mit uns. Um einige Seiten zu nennen auf denen ihr Infos zu uns und natürlich unsere Musik finden könnt:

www.premortalbreath.com

www.facebook.com/premortalbreath

www.twitter.com/premortalbreath

www.reverbnation.com/premortalbreath

Auch digital könnt ihr euch auf iTunes, Playstore, Deezer, Amazon und und und bedienen. Besucht uns auf Bandcamp und ordert eure CD, das Bier, ein Shirt was auch immer das Herz begehrt. Stay metal!!!

Eure Jungs von Premortal Breath