“Tradition meets Moderne“
Artist: Dead Eyed Sleeper
Herkunft: Odenwald, Deutschland
Album: Observing Oblivion
Spiellänge: 38:27
Genre: Death Metal
Release: 25.03.2011
Label: Supreme Chaos Records
Link: http://www.deadeyedsleeper.com
Klingt wie: King Crimson, Tool, Meat Loaf, Tenacious D
Bandmitglieder:
Gesang – Sam Anetzberger
Gitarre – Peter Eifflaender
Gitarre – Stephan Wandernoth
Bassgitarre – Thomas Amann
Schlagzeug – Corny Althammer
Tracklist:
- Annihilation Of Opposites
- Internal Subjugation
- Narcissistic Panopticum
- The Soothing Intrusion
- Sullen Eyed Reternity
- Efficiency In Conceit
- Abysm
- The Dead Eyed Sleeper Pt. II The Ethereal Lake
Wie die Platte, so auch die Review – einfach mal ohne Vorwarnung direkt mit Blastgewitter ins Gesicht loslegen! Dead Eyed Sleeper aus heimischen Gefilden machen gleich ab der ersten Sekunde ihres Debütalbums Observing Oblivion unmissverständlich klar, was sie in den nächsten knapp 39 Minuten vorhaben. So setzt der Opener Annihilation Of Opposites wie schon angesprochen direkt und ohne Ansatz mit einem Blastbeatgewitter an, was, nur von kurzen groovigen Interludes unterbrochen, auch den Großteil des Songs konsequent durchgeknüppelt wird.
Sehr positiv fällt direkt früh auf, dass die Platte erfrischend “trendfrei” ausfällt und hier nicht versucht wurde, gängigen Trends wie dem Gebrauch vollkommen ideenloser Breakdowns, “corigen” Songstrukturen oder ähnlichem hinterherzulaufen, wie es so viele andere Death Metal-Kapellen versuchen und eigentlich in Reih und Glied bei eben diesem Versuch scheitern. Vielmehr wird hier versucht, aktuelle Strömungen des Modern Death Metal aus den USA und Skandinavien in die klassischen Strukturen des Death Metal einzubinden, wie zum Beispiel sehr gut gelungen in Sullen Eyed Reternity, der mit seinem Wechsel aus straighten Blastbeat-Passagen und groovig hookenden Parts und Leadlines zu begeistern weiß.
Insgesamt muss man dem Fünfer aus Odenwald einen sehr geschmackvollen Umgang mit den gerade im Death Metal oft so heiklen Themen wie etwa Dissonanzen und harten Rhythmuswechseln. Hier wirkt alles schön wie aus einem Guss, alles macht Sinn und wirkt gut durchdacht, nur seltenst hat man das Gefühl, dass ein Part hier runtergeknüppelt wird, “weil er da nunmal Death Metal-typisch” hingehört. Das ist garnicht mal so einfach und bedarf schon eines guten Songwritings, was hier durch die Band weg vorzufinden ist. Das Rad des Death Metals wird mit Observing Oblivion zwar auch nicht gerade neu erfunden, aber das muss es ja nicht, besonders nicht dann, wenn man sich im wohligen Fahrwasser sinnt, weil einem im positiven Sinne alles vertraut vorkommt und trotzdem eine Prise frischen Windes mitweht.
Mit The Soothing Intrusion zeigt man obendrein, dass man auch durchaus in der Lage ist, mit atmosphärschen Klängen umgehen und Stimmungen erschaffen zu können.Besonders hervorzuheben ist da noch der Song Narcissistic Panopticum, da er ganz exemplarisch und in allen Facetten zeigt, wie gut es dieser Band gelingen kann, Tradition und Moderne spielend leicht und absolut selbstverständlich wirkend verbinden kann. So findet man auch hier sphärisch eingesetzte Effekte über groovenden Parts gleich im Wechsel mit klassischen und straighten Mid-Tempo-Walzen Parts und wieder zurück! Auch schön ist, dass man sich trotz aller Tradition im Songwriting produktions- und soundtechnisch absolut zeitgemäß bewegt, was dem Ganzen etwas mehr Wucht und Klarheit verleiht – bei der schönen Detailarbeit auch sehr willkommen!