Deez Nuts – Binge & Purgatory

“Die sich selbst unverkennbar machen!“

Artist: Deez Nuts

Herkunft: Australien

Album: Binge & Purgatory

Genre: Hardcore, Rap

Release: 07.04.2017

Label: Century Media

Link: https://www.facebook.com/deeznutshardcore/

Bandmitglieder:

Gesang – JJ Peters
Gitarre – RealBad
Bassgitarre – Sean Kennedy
Schlagzeug – Alex Salinger

Tracklist:

  1. Binge
  2. Purgatory
  3. Antidote
  4. Commas & Zeros
  5. Break Out
  6. Discord
  7. Lessons Learned
  8. Carried By Six
  9. Cakewalk
  10. For What It’s Worth
  11. Hedonistic Wasteland
  12. Remedy [Explicit]
  13. Do Not As I Do

Viele Bands sind dafür bekannt, unterschiedliche Stile miteinander zu vermischen, um sich somit einen eigenen Stil zuzuschreiben. Die australische Band Deez Nuts, bekannt für ihren Mix zwischen Hardcore und Rap, haben sich definitiv einen Namen gemacht und wissen ihren Stil weiterhin umzusetzen. Doch schaffen sie das auch auf ihrem neuen Album Binge & Purgatory?

Der erste Track bzw. das Intro Binge baut wunderbar die Spannung auf, lässt die Gitarren für sich sprechen und erweckt die Erwartungshaltung, bevor dann Purgatory ohne zu Zögern nachlegt. Deez Nuts verschwendet keine Zeit, die erste Nummer, welche mit sehr harten Riffs und schnellem Tempo arbeitet, an die Zuhörer zu bringen. Der Rap Gesang ist stark, klar und harmoniert perfekt mit der Instrumentalität. Ebenso stark wirken die eingebauten Breakdowns, welche wohl live ihre entsprechende Wirkung haben dürfen. Der zweite Track Antidote fängt etwas langsamer an als Purgatory, ist aber nicht wirklich eine Verschnaufpause. Fans der Musik haben diese aber auch nicht nötig. Weniger in der Härte, so kann Deez Nuts hier jedoch sehr mit der gesamten Dynamik und Stimmigkeit überzeugen. In der zweiten Hälfte legt der Song dann an Tempo zu, was zwar eine sehr schöne Steigerung und Abwechslung bedeutet, aber musikalisch auch etwas am Rahmen reißt. Commas & Zeros bringt die schwereren Riffs wieder zurück und fügt sogleich noch neuen, klaren Gesang mit ein, der dafür sorgt, dass sich der Song stark von seinen Vorgängern abhebt. Ebenso kann man hier leichte Einflüsse des Nu Metals erkennen, welche einen fast an eine härtere Variante des früheren Linkin Park erinnern – dennoch bewahrt sich Deez Nuts natürlich ihren Stil. Eine Band, die man unter Tausenden erkennen würde.

Break Out liefert ein starkes instrumentelles Intro, bevor der allbekannte Hardcore Gesang einsetzt. Insgesamt leidet Deez Nuts unter einem ähnlichen Problem, wie viele Künstler im selben Genre – die Songs scheinen sich zu gleichen, und abgesehen von Commas & Zeros heben sich die bisher gespielten nicht stark voneinander ab. Für sich betrachtet ist auch Break Out eine wuchtige, schnelle Hardcore Nummer, die jedoch etwas zu nah an den Vorgängern ist und nun dadurch den Wunsch nach Abwechslung weckt. Discord bringt diese Abwechslung zumindest in Teilen. Leicht veränderte Gesangsstrukturen, die noch stärker mit Tempo und Art spielen, sorgen für eine interessante Abwechslung, die erfrischend wirkt und neuen Wind in das gesamte Album bringt. Carried by Six präsentiert wohl wieder einen der schnelleren und vielleicht auch einen der chaotischsten Parts, vor allem mit überraschendem Ende nach einer halben Minute, bevor es ohne großen Übergang oder Zögern mit Cakewalk weitergeht. Ein Song, der an Stärke und leider etwas hinter den anderen zurückbleibt und nicht ganz den Zuhörer mitreißen kann, wie noch zuvor. For What it‘s Worth und Hedonistic Wasteland kämpfen beide mit ähnlichen Problemen wie Cakewalk, nur die kleinen Varianten im Gesang, so das Ausrufen des Textes, sorgen hier für mehr Spaß und verleihen den Songs eine Leichtigkeit.

Wirklich abheben tut sich nahe zum Ende dann nochmal Remedy. Tempomäßig wieder perfekt auf den Gesang abgestimmt. Ein Song, der nicht versucht schnell zu sein oder besonders hart, sondern einfach sich damit bemüht, die wichtigen Worte mit der richtigen Musik zu transportieren, und dadurch den genauen Zwischenpunkt für die Band findet.

Fazit: Eine wirkliche Überraschung oder große Veränderungen sind mit Binge & Purgatory nicht gegeben – Deez Nuts bleiben ihrem Mix aus Hardcore und Rap treu, mixen dabei aber auch ein paar Elemente hinein, welche interessante Nu Metal Vibes abgeben. Das Album macht Spaß, haut rein und wird vor allem live wohl jeden Zuhörer überzeugen. Deez Nuts ist eine der Bands die sich selbst unverkennbar machen, und die neue Platte beweist dies wieder einmal mehr.

Anspieltipps: Commas & Zeros, Purgatory, Remedy
Anabel S.
7
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