DGM – The Passage

“DGM sind stärker denn je!“

Artist: DGM

Herkunft: Rom, Italien

Album: The Passage

Spiellänge: 60:11 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 26.08.2016

Label: Frontiers Music

Link: https://www.facebook.com/dgmprog

Produktion: von Simone Mularoni

Bandmitglieder:

Gesang – Marco Basile
Gitarre und Keyboard – Simone Mularoni
Bassgitarre – Andrea Arcangeli
Keyboard – Emanuele Casali
Schlagzeug – Fabio Costantino

Gastmusiker:

Tom Englund – Gesang bei Ghosts Of Insanity
Michael Romeo – Leadgitarre bei Dogma

Tracklist:

  1. The Secret Part 1
  2. The Secret Part 2
  3. Animal
  4. Ghost Of Insanity
  5. Fallen
  6. The Passage
  7. Disguise
  8. Portrait
  9. Daydreamer
  10. Dogma
  11. In Sorrow

DGM - The Passage

 

Seit über 20 Jahren gibt es die Band DGM nunmehr. Einige Besetzungswechsel hat es in dieser langen Zeit gegeben, von den Gründungsmitgliedern ist niemand mehr dabei. Seit zuletzt Sänger Marco Basile im Jahr 2007 das Mikrofon übernommen hat, und seine Stimme zum ersten Mal auf dem Album Frame zu hören ist, hat die Band konstant daran arbeiten können, ihren Sound zu verfeinern. Ich habe sie mit diesem Album kennengelernt und durfte sie dann auch als Vorband von Symphony X live erleben. Hier haben sie mir bewiesen, dass sie das, was auf den Alben zu hören ist, auch auf die Bühne bringen können. Das letzte Album Momentum stammt aus dem Jahr 2013, am 26.08. erscheint mit The Passage das achte Werk im Katalog von DGM. Dieses Mal konnte man auch zwei namhafte Gäste für eine Mitarbeit gewinnen.

Mit kleineren instrumentalen Spielereien und noch relativ verhalten startet The Secret Part 1, aber ab Minute eins zeigen die Männer von DGM gleich mal, wie sie sich das so mit den Uptempo-Tracks gedacht haben. „Back to Frame“ kann ich da nur sagen! Der so typische Gitarrensound von Simone und der unverwechselbare und wieder so wunderbare Gesang von Marco dringen sofort wieder durch die Gehörgänge in das Epizentrum des Hirns vor, das gleich mal den Befehl zum Jubeln aussendet. Der längste Track des Albums wartet auch mit einer ruhigeren Passage auf, in der das schöne Keyboardspiel von Emanuele mal richtig in Szene gesetzt wird.

Eher im Midtempo ist das nur eine Minute kürzere The Secret Part 2 angesiedelt, aber auch hier beweisen DGM, dass sie natürlich nach wie vor so unbeschreiblich gute Songs schreiben können. Mir persönlich gefallen die schnelleren Tracks besser, aber hier zeigt sich, dass bei einem so wunderbar fließenden Song, bei dem sich insbesondere Simone und Emanuele mit kürzeren und längeren Soli hervortun dürfen, Qualität vor Tempo geht. Das solide Bass-Fundament von Andrea und das wieder mal punktgenaue Schlagzeugspiel von Fabio sind da nicht minder erwähnenswert.

Mit Animal zünden DGM dann wieder den Turbo, ich liebe diese Hochgeschwindigkeits-Tracks, und das Video erinnert mich doch tatsächlich ein wenig an das zum Song Hereafter vom Album Frame.  Mein ganz persönliches Highlight kommt aber mit Song Nummer 4, Ghost Of Insanity. Tom Englund, Sänger und Gitarrist meiner Lieblingsband Evergrey, bringt sich hier mit seiner so eindringlichen und tief unter die Haut gehenden Stimme ein. Wenn ich es richtig höre, hat er auch das ein oder andere Riff beigesteuert, denn sein Gitarrenspiel ist eigentlich unverwechselbar. Wie ein schwedischer Musiker zu einer Zusammenarbeit mit einer italienischen Band kommt, die auch noch bei einem anderen Label ist, gehört zu den Dingen, die mich immer wieder faszinieren. Wie auch immer hätte dieser Song, der zwar durchaus DGM-typisch ist, auch auf einem Evergrey-Album seinen Platz finden können.

Und weiter geht der rasante Ritt mit Tracks wie Fallen, Portrait oder Dogma, während The Passage und das fast schon als rockig zu bezeichnende Daydreamer den Hörer mal etwas durchatmen lassen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei Dogma nicht wirklich herausgehört habe, dass die Leadgitarre von Michael Romeo gespielt wurde. Es gibt ja so Menschen, die sofort heraushören, mit welcher Besetzung welcher Song eingespielt wurde, ich gehörte noch nie dazu (einzige Ausnahme, siehe oben: Tom Englund).

Allen Songs gemein ist, dass DGM sich wieder mal auf ihre Stärken besonnen haben. Sie haben Songs geschrieben, die sich, mit Ausnahme von The Secret Part 1 und The Secret Part 2, in Längen um die fünf Minuten bewegen. Damit kommen sie schnell genug auf den Punkt und geben trotzdem jedem Bandmitglied, insbesondere natürlich Simone und Emanuele, die Möglichkeit, sich immer wieder mal zu präsentieren. Die Geduld des Hörers wird nicht mit episch langen Soli überstrapaziert, sondern das Ganze ist immer eine runde Sache, die in sich schlüssig ist.

Auch auf diesem Album dürfen Balladen nicht fehlen. Die eine, Disguise, ist noch nicht einmal zwei Minuten lang, hier beweist Marco, nur begleitet von Klavier, wieder einmal, was für ein toller Sänger ist, der auch ohne großes Drumherum bestehen kann. Mit der zweiten Ballade, In Sorrow, schließt das Album. Der Kontrast zum vorangegangenen Highspeed-Kracher Dogma könnte größer nicht sein, da haben DGM noch einmal einen unerwarteten aber konsequenten Haken geschlagen.

Fazit: Ich war eine der wenigen, oder vielleicht sogar die Einzige, die mit dem letzten Album Momentum nicht allzu viel anfangen konnte, aber mit The Passage haben DGM wieder auf den Pfad zurückgefunden, den sie schon mit Frame beschritten haben. Und da dieses Album nach wie vor zu meinen Lieblingsalben gehörte, haben auch die meisten Songs von The Passage schon ihren Weg in meine Playliste gefunden. Dass dann auch noch der Sänger meiner Lieblingsband Evergrey einen Song mit seiner wunderbare Stimme veredelt, ist für mich dann das Tüpfelchen auf dem i. Genau so, nämlich eingängig, tempo- und abwechslungsreich und mit wunderbaren Melodien versehen, liebe ich Progressive Metal, und DGM werden mit diesem Album ihren Status auf eine der Top-Bands sicherlich festigen können. Wer von DGM noch nichts gehört haben sollte, kann getrost mit diesem Album einsteigen, die Band ist hier in Höchstform. Jetzt hoffe ich ja nur, dass zu den bereits angekündigten Tourdaten noch welche in Deutschland oder sogar in meiner Gegend dazukommen.

Anspieltipps: The Secret Part 1, Animal, Ghost Of Insanity, Fallen, Portrait und Dogma
Heike L.
9.5
Leser Bewertung6 Bewertungen
6.8
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