“Die Kammer unterstreichen ihre Stellung in der Kammer Musik!“
Artist: Die Kammer
Herkunft: Deutschland
Album: Season II: Views From The Inside
Spiellänge: 60:00 Minuten
Genre: Kammer Musik, Mittelalter Rock
Release: 14.02.2014
Label: Delicious Releases
Link: http://www.die-kammer.com
Klingt wie: Coppelius
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Marcus Testorv
Gitarre, Irish Bouzouki, Gesang – Matthias Ambré
Cello – Tabea Müller
Violine, Bratsche – Matthias Raue
Violine – Aline Deinert
Tuba – Dirk Klinkhammer
Schlagzeug – Oliver Himmighoffen
Tracklist:
- Be Careful
- Endangered Memories
- The Line of Last Resistance
- Lest We Forget
- Sophie’s Circus (Part I »The Arrival«)
- Sophie’s Circus (Part II »The Play«)
- Sophie’s Circus (Part III »The Spirit Lingers On«)
- Praying Mantis
- Slipping around the Corner
- Mirror
- Sinister Sister
- The Invitation
- Views from the Inside: A Midsummer Night’s Dream
- Views from the Inside: New Day Rising
Die Kammer ist mit ihrem Debütalbum Season I: The Seeming And The Real tief ins Rock-Genre getaucht und hat ihrer Kammer Musik einen ganz eigenen Glanz verliehen. Für Fans rockiger Klänge, die im Mittelalter bzw. in der Klassik anzusiedeln sind, war der erste Longplayer ein Glücksgriff. Wie sich die Formation bei ihrem zweiten Silberling Season II: Views From The Inside präsentiert, darf mit Spannung zu beobachten sein. Auffällig ist, wie beim Vorgänger, ein klar zu erkennendes Konzept und die kuriose Spielzeit von auf die Sekunde genau einer Stunde.
Mit dem Song Be Careful, den ihr weiter unten auch als Video ansehen könnt, gestartet, macht Season II: Views From The Inside einen kompakten Eindruck. Die Power und teilweise lockere Fröhlichkeit von Season I: The Seeming And The Real wird in eine etwas schwermütigere Stimmung getauscht, die Platz für melancholische Momente lässt, die Gesangskünste auf den Prüfstand stellt und von den Musikern ein besonderes Feingefühl verlangt. Da, wo früher schneller Rhythmen für Abwechslung gesorgt haben, lässt Die Kammer jetzt lieber mit runden Melodien Platz zum Träumen. Sehr Interessant ist auch der Song Sophie’s Circus, welcher in drei Parts eingeteilt ist und Liebhabern von klassischen Instrumenten ohne Probleme ansprechen wird. Die seichten Violinen werden wohlklingend von der Tuba unterstützt und die Kompositionen können, ohne statisch zu wirken, Spannungsbögen erzeugen.
Von Be Carful bis hin zu Views from the Inside: New Day Rising gleitet Die Kammer an einem dicken, roten Faden durch ihre zweite Veröffentlichung. Gesanglich wirkt das geschnürrte Konzept erwachsener als noch auf Season I: The Seeming And The Real. Die Ausbrüche, die spezielle Stiuationen unterstrichen haben, Fehlen aber ein wenig. Dafür wirkt das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten viel abgeklärter. Nach dem starken Debüt macht Die Kammer da weiter, wo sie aufgehört haben und bereichern die deutsche Musikszene um eine anspruchsvolle Band, die man nicht mehr missen möchte.