Doomsday V am 30.08.2014 im Moormerland

“Doomsday V am 30.08.2014 im Moormerland!“

Eventname: Doomsday V

Headliner: Totenmond

Vorband(s): Harm, Thyrgrim, Moridigan

Ort: Phoenix, Moormerland

Datum: 30.08.2014

Kosten: 10,00€ VVK, 14,00 AK

Genre: Death Metal, Black Metal

Besucher: ca. 70 Besucher

Veranstalter: TMC

Link: https://www.facebook.com/phoenix.moormerland?fref=ts

Doomsday V - Totenmond Flyer

Die Veranstaltungen vom TMC werden immer erwachsener. Auch das Doomsday, das heute seine fünfte Auflage feiert. Das Moormerland, das erst Anfang des  Monats von der Death Metal Legende Possessed zerlegt wurde, scheint diesen Angriff ganz gut überstanden zu haben. Als Headliner fungiert die 1984 in Backnang gegründete Extreme Metal /Death Metal Band Totenmond. Im weiteren Programm befinden sich Harm aus Berlin sowie die Black Metaler von Thyrgrim und der spontan eingesprungenen Gruppe Moridigan, die für Asator an den Start gehen.

Moridigan 1 - Moormerland - 2014 - Time For Metal

Den Anfang machen Moridigan und ein angenehmer Sound macht sich im Phönix breit, das ist in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen und lässt einen vielversprechenden Abend erahnen. Die Location in Ostfriesland hat in den letzten Monaten immer weiter nachgelegt und kann zudem auf eine wachsende Erfahrung mit Top-Acts zurückblicken. Dieses Know – How macht sich immer mehr bemerkbar. Doch nicht nur die Besucher profitieren davon, auch die Musiker wie Moridigan werden davon beflügelt. Viel ab geht bei den Death Metalern aus Hannover nicht, liegt aber nicht an der Leistung, sondern an der allgemeinen Opener – Haltung ,die im Phönix des öfteren schwächer aussieht. Nichtsdestotrotz rotzen Moridigan gnadenlos ihre Stücke Accursed und Vermin System herunter ohne zu schwächeln.

Thyrgrim 2 - Moormerland - 2014 - Time For Metal

Schwächeln, soviel kann ich schon mal vorweg nehmen, wird heute keine Band. Das Niveau ist und bleibt sehr ansprechend, da hängen auch Thyrgrim nicht hinterher, die den schwersten Stand in der ostfriesischen Death Metal – Hochburg haben. Mit Corpse Paint verziert ergreifen die Duisburger, die bei Talheim Records unter Vertrag stehen, die Initiative. Im sehr todesbleihaltigen Line – Up steht ihre Kunst, wie soll es anders sein, zur Begutachtung frei. Überzeugen kann die Gruppe aus NRW zumindest alle, die sich dem Schwarz Metal – Sektor hingezogen fühlen. Die  Death Metaler Thyrgrim zeigen klirrenden Klänge und keifenden Growls. Die Erlösung oder Bare Döden weisen interessante Muster im Songwritig auf und auch die melodischen, bzw. progressiven Parts stehen den Deutschen gut zu Gesicht. Mit Sterbend ist der Spaß dann schon wieder vorbei. Thyrgrim können auch die schwere Aufgabe im Phönix ohne Murren meistern, zwar fehlt die Unterstützung, dafür geben sie umso mehr Herzblut!

Harm 2 - Moormerland - 2014 - Time For Metal

Die Berliner Harm rühren Old School Death Metal Beton an, dafür hat sich erstmals eine kleine Gruppe direkt vor die Bühne platziert. Weggeblasen wird diese vom höllisch lauten Sound aus der Anlage, die bis Anschlag aufgerissen wird. Ganz so, als wolle der Tontechniker sagen: „Nur wenn die Ohren bluten, ist es laut genug!“ Den Headbangern scheint es egal zu sein, wild kreisen die einzelnen Köpfe in Dauerpropeller  direkt an der Stage. Mit My Name Is Jack beginnt die Truppe aus der Hauptstadt die Show vom aktuellen Album Cadaver Christi, das letztes Jahr im Herbst veröffentlicht wurde und auch bei uns sehr gut abgeschnitten hat.  Dass die vier Musiker ebenfalls Live etwas auf dem Kasten haben, beweisen sie von Beginn an. Fehlen im Set dürfen natürlich When The Tigers Roar und Blood For God nicht, die schon auf dem Silberling geglänzt haben. Guter Auftritt, der vor Totenmond den letzten Staub aufwirbelt.

Totenmond 1 - Moormerland - 2014 - Time For Metal

Lange ist es her, dass man Totenmond so weit im Norden genießen durfte. Das letzte Mal müsste vor fünf, sechs Jahren in Osnabrück gewesen sein. Wie damals erinnert auch der Auftritt im kleinen Phönix an eine Proberaum Jam – Session auf allerhöchstem Niveau. Mit Panzerdampf kann das Spektakel beginnen, für das die meisten ins schöne Ostfriesland gereist sind. Vor der Bühne wird es nach wenigen Sekunden voll, der erste Mosh-Pit ist schnell erzeugt und die Pommesgabel in die Höhe gereckt. Die antifaschstische satanische Kunst der Band aus Backnang lässt die Besucher völlig zurecht ausflippen! Die drei Recken wissen seit Jahren, wie man einen kernigen Sound erzeugt, diesen dumpf abmischt und zugleich gezielte Highlights setzt! Im dichten Nebel umhüllt stimmt Drummer S.P. Senz den Klassiker Menschenfresser an, welches den ein oder anderen Metalhead dazu veranlasst, sein Bier nicht nur in die Figur zu schütten, sondern aufschäumend in der Menge zu verteilen. Nicht dass es noch heißt, Totenmond wären heute nicht gastfreundlich, da darf der Schnaps für die Anhänger nicht fehlen. In Ostfriesland treffen sie damit genau den Nerv. Wie alle wissen Ostfriesen trinken sie selten, dafür aber oft und viel. Kompromisslos pflügen sich Totenmond weiter durchs Set und ballern Granaten wie Achtung Panzer, Heroin oder Sonnenstrahl auf den Pöbel. Wer heute das Konzert verpasst hat, ist selber schuld! Totenmond machen das, was sie am besten können, den finalen Todesstoß setzen.