Double Crush Syndrome – Die For Rock N‘ Roll

“Nicht vom Cover abschrecken lassen!“

Artist: Double Crush Syndrome

Herkunft: Mülheim a.d. Ruhr, Deutschland

Album: Die For Rock N‘ Roll

Spiellänge: 43:54 Minuten

Genre: Rock ´n´ Roll, Heavy Metal

Release: 17.03.2017

Label: Arising Empire

Link: https://www.facebook.com/pg/doublecrushsyndrome/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Andy  Brings
Bassgitarre, Gesang – Slick Prolidol
Schlagzeug – Julian Fischer

Tracklist:

  1. Gimme Everything
  2. Die For Rock N‘ Roll
  3. Unfriend Me Now
  4. She’s A Pistol
  5. On Top Of Mount Whateverest
  6. Yeah! Pain!
  7. Wanna Be Your Monkey
  8. Slow Suicide
  9. Can’t You Be Like Everyone Else
  10. Blood On My Shirt
  11. Revolution
  12. And They Say We Are The Freaks
  13. Fuck You Is My Answer
  14. Right Now

Vor gut einem Jahr wurde bereits das Material zu Die For Rock N‘ Roll von Double Crush Syndrome fertig gestellt. Bevor aber das Trio aus Mülheim a.d. Ruhr die Tracks als Eigenproduktion veröffentlichen konnte, schlug das Label Arising Empire zu, um den Männen direkt helfend unter die Arme zu greifen. Gitarrist und Sänger Andy Brings dürfte dem ein oder anderen sogar von Sodom oder Powergod ein Begriff sein. Zusammen mit Bassist Slick Prolidol und Drummer Julian Fischer geht es ins eingemachte Rock ’n‘ Roll-Geschäft, ohne den Heavy Metal außen vor zu lassen. In einer dreiviertel Stunde drehen gleich 14 Titel ihre Runden im Player, die zwar typische Muster bevorzugen, aber dennoch einen eigenen Groove entwickeln.

Gimme Everything eröffnet feuchtfröhlich unter dem Slogan: Love, Money, Sex. Gute-Laune-Melodien fliegen durch die frühlingshafte Luft und schicken dunkle Gedanken auf Anhieb nach Hause. Die Backvocals greifen perfekt in den Main Gesang und bilden einen gleichwertigen Gegenspieler. Keiner der Titel wird künstlich unnötig lange am Leben gehalten. Kurz und bündig geht es in zwei bis drei Minuten zügig zur Sache. Daher verfliegen Die For Rock N‘ Roll, Unfriend Me Now und She’s A Pistol am Anfang wie im Fluge. Wie alle Gruppen des Genres leben Double Crush Syndrome von prägnanten Refrains. Was derart einfach klingt wird, nur zu gerne unterschätzt. Ein guter Refrain ist die halbe Miete, ein schlechter der Untergang. In Bezug auf die drei Männer, die neu Die For Rock N‘ Roll hoch leben lassen, trifft ersteres zu. Keiner der Songs kommt mit 08/15-Lyrics um die Ecke, zwar nicht zwingend neu aufgezogen aber immer authentisch  rübergebracht, kann man das Langeisen immer wieder durchlaufen lassen. Alltagsstress, Null-Bock-Stimmung auf der Arbeit oder angepisst durch Unfähigkeit der Mitmenschen auf dem Weg in die eigenen vier Wände werden in Nullkommanichts verdrängt. Bei On Top Of Mount Whateverest höre ich gleich ein Dutzend bekannte Kracher heraus, die von Andy Brings und Co neu angestrichen wurden. Großartig!

Erwartet habe ich beim Bandnamen und dem Cover, das muss ich gestehen, nicht wirklich viel. Irgendwie hat das Artwork von Die For Rock N‘ Roll was Abschreckendes, und wahrscheinlich wurde man in den Jahren zu oft mit ähnlichem Cover in Kombination mit schlechter Musik vergrault. Schlechtes findet man jedoch selbst beim fleißigen Suchen nicht. Da fällt es einem schwer, die persönlichen Lieblingsnummer herauszufiltern. Die Platte, bestückt mit Yeah! Pain!, Wanna Be Your Monkey oder Revolution, lässt keine Luft, um Höhepunkte auszumachen. Auf deutsch Die For Rock N‘ Roll überzeugt von Anfang bis Ende, ohne auch nur kleine Schwächen zu generieren.

Fazit: Ganz tolles Album von Double Crush Syndrome, die zeigen, dass Die For Rock N' Roll keine geschlossene Gesellschaft im Jahre 2017 bildet und ein Einstieg in obere Regionen noch ohne Probleme möglich ist. Gesanglich gefällt die Kombination Andy Brings und Slick Prolidol, die einen Maßstab setzen, an dem dieses Jahr erstmal die Konkurrenz vorbei kommen muss. Als einfachen Background kann man die Arbeit von Slick Prolidol nicht heruntermachen, der immer wieder versucht mit Andy ins Duett zu gehen. Hört rein und lasst euch begeistern!

Anspieltipps: Die For Rock 'n' Roll und Slow Suicide
Rene W.
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