Drescher – Steinfeld

“Härteste Volksmusik, wo gibt!“

Artist: Drescher

Herkunft: Wiener Neustadt, Österreich

Album: Steinfeld

Spiellänge: 38:57 Minuten

Genre: Dresch Metal, Volksmetal, Deutschrock

Release: 18.11.2016

Label: Napalm Records

Link: http://www.diedrescher.com

Produktion: In D und A von Sky Van Hoff

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Bernd Wograndl
Gitarre – Gernot Engel
Bassgitarre – Roland Engel
Akkordeon – Filip Rado
Schlagzeug – Sigi Meier

Tracklist:

  1. A Bissl Glick
  2. Adrenalin
  3. Unten
  4. Guade Oide Zeit
  5. Regen
  6. Es Reignt Bluat (Slayer Cover)
  7. Olles Ok
  8. Endlich Leben
  9. I Will Di Ausbliatn Sehn
  10. Der Held

 

 

Was haben österreichische Volksmusik und Metal gemeinsam?
Österreichische Mundart passt zu Metal-Shouts?
Lassen sich eine Quetschkommode und harte Gitarren kombinieren?

Man würde dies sicherlich schnell mit Nein beantworten, aber Drescher aus Österreich belehren uns da eines Besseren. So genannten Volksmetal präsentieren uns die fünf Männer aus dem Herzen Österreichs, die bereits im Jahr 2014 ihr Debut Erntezeit präsentierten.

Im November 2016 wurde nun die zweite Platte veröffentlicht, welche den Namen Steinfeld trägt und auf knapp 40 Minuten zehn Songs beinhaltet. Für den Feinschliff sorgte erneut der mehrfach für den ECHO nominierte und X-Faktor-Gewinner Sky Van Hoff (Mrs Greenbird, Caliban, The Sorrow, Kreator uvm.).

Mit dem Intro A Bissel Glick wird episch gestartet, nachdem es mit Adrenalin so richtig vorwärts geht. Diese Produktion scheint ziemlich aufgeblasen zu sein. Fette Gitarren, massive Drums und immer integriert, die Quetschkommode. Die mittelmässigen, aber doch recht passenden Mundart-Shouts, laden zum Mitgrölen ein. Unten beginnt mit der Quetschkommode und einem Gitarren-/Drum-Gewitter und arbeitet sich im typischen Strophen-/Refrain-Wechsel weiter. Genial sind die kleinen aber gut platzierten Gitarrensoli in den Songs, sowie das Gitarren-Riffing im Allgemeinen, womit auch Guade Oide Zeit punkten kann.

Es geht tatsächlich auch mal ruhiger zu bei Songs wie Regen oder Endlich Leben, die kurz Zeit zum Durchatmen lassen. Wirklich gelungen ist das Slayer-Cover Es Reignt Bluat. Die Interpretation eines der meist gefeierten Songs ist solide und gut gemacht. Ich denke, man hat sich hier nicht die Finger dran verbrannt und wird damit vor allem Live für mächtig Stimmung sorgen. Olles Ok und I Will Di Ausbliatn Sehn wären ohne die Quetschkommode ganz „normale“ und fette Metalsongs, aber genau diese Einlagen machen diesen Crossovermix zu etwas Besonderem. Mit Der Held endet die volksmetalische Reise, und ich bin mir sicher, dass diese Formation für viel Diskussion an den Stammtischen sorgen wird. Man mag es oder eben nicht, aber wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt oder so 🙂

Fazit: Drescher präsentieren uns mit ihrem zweitem Album Steinfeld wohl die härteste Volksmusik, die es bisher gab. Volksmetal beschreibt es dann doch besser: Die Symbiose aus österreichischer Mundart, Quetschkommode und hartem Metalsound kann gut funktionieren. Vor allem, wenn vom Songarrangement alles so gekonnt in Szene gesetzt wird, wie auf dieser Veröffentlichung. Mir hat der Ausflug in den Dresch-Metal sehr gefallen, und ich gebe für diesen Volksmusik/Metal Crossovermix verdiente 8,5 Punkte. Wer dem Ungewöhnlichen nicht abgeneigt ist, und alles nicht zu ernst nimmt, kann sich Drescher sicherlich mal geben.

Anspieltipps: Guade Oide Zeit, I Will Di Ausbliatn Sehn und Es Reignt Bluat (Slayer Cover)
Raiko R.
8.5
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Pro
Fetter Sound!
Eigener Style
Contra
schwache Shouts
8.5
Super Platte!