Dudley Taft – Left For Dead

„Meine Kindheitseindrücke der Staaten in Form von Musik“

Artist: Dudley Taft

Album: Left For Dead

Spiellänge: 52:46 Minuten

Genre: Blues Rock

Release: 02.07.2011 (D)

Label: Dust On The Tracks

Link: www.dudleytaft.com

Klingt wie: ZZ Top

Produziert in: London Bridge Studios

Bandmitglieder:

Gesang/ Gitarre – Dudley Taft
Bass – Even Sheeley
Schlagzeug – Scott Vogel

Tracklist:

  1. Ain´t No Game
  2. Back Door Game
  3. Broken Down
  4. Have You Ever Loved A Woman
  5. Left For Dead
  6. When Your Way Gets Dark
  7. Devil´s Crown
  8. Long Way Down (Left For Dead II)
  9. Blue Lady
  10. Drifting
  11. Seventh Son
  12. If You´ll Come Home

Dudley Taft kann man inzwischen, nachdem er in Bands wie Sweet Water und Second Coming gespielt hat, mit denen er einige kleine Erfolge zu verbuchen hatte, als echten Veteranen bezeichnen.
Unter seinem eigenem Namen gründete er jetzt mit zwei seiner Kumpanen eine Blues Rock-Band, die eine bunte Mischung und eine gehörige Packung Abwechslung verspricht. Neben Soul, Funk und Jazz steht natürlich der typisch amerikanische Blues Rock im Vordergrund. Die raue Whiskey-Stimme, die Dudley Taft an den Tag legt, dominiert die Band klar.

Der Opener Ain´t No Game zeigt ganz deutlich, wie stark das Ganze von statten geht. Jede Note und jeder Ton der Stimme klingen absolut amerikanisch. Ich denke dabei direkt an typische Bilder wie eine staubige alte Kneipe irgendwo in der Wüste. Die Luft so dicht gequalmt, dass sie schneidbar ist, eine Horde lang-bärtiger Rocker in Lederklamotten, die einer kleinen Band beim Spielen auf einer winzigen Bühne zusehen.
Die Stimme des Sängers fesselt mich irgendwie. Ich kann nicht weghören und die Riffs der Gitarre gehen mir bis ins Blut. Aber genau das erwarte ich auch von einer guten Blues-Nummer. Während sich der Stil der Band weitestgehend nicht verändert verliere ich mich langsam in meinen Gedanken. Das Halstuch vorm Gesicht schlängele ich mich auf meiner Harley langsam über staubige Wüstenstraßen. Das ist das, was ich in Kindertagen immer als „Spirit Of America“ gesehen hab.

Einige Parallelen zu ZZ-Top sind klar zu erkennen, jedoch sind die Songs nicht so bleibend. Es fehlt der letzte Schliff. Das geht sicherlich auch auf die häufig auftretende Übersteuerung einzelner Instrumente und den immer gleichen Rhythmus eines jeden Songs zurück. Zwar sind auch Abwechslungen wie Balladen zu finden (sehr schon zu hören in When Your Way Gets Dark), doch das ist mir nicht fesselnd genug. Trotzdem ist letztgenannter Song irgendwie gut gelungen. Die langsam gezupfte Gitarre und der drückende Gesang passen sehr gut zusammen.

Im Titelsong des Albums geht es etwas mehr zur Sache. Das Schlagzeug wird deutlicher gespielt und die Riffs treiben zusammen mit der Stimme die Geschwindigkeit etwas in die Höhe. Left For Dead erinnert entfernt an den Stil von Santana, was Dudley Taft allerdings, von der Beherrschung seiner Gitarre her, nicht einhalten kann. Zwar beherrscht er sein Instrument, wie man auf dem Silberling immer wieder mal hört, aber ein Meister seiner Zupfe ist er dennoch nicht.Trotzdem ein verdienter Titelsong, der sicher zu den besten auf dem Album gehört. Und für alle Kill Bill-Fans wird er auch noch zu einem Schmunzeln führen, denn der Song geht darum, dass jemand zum Sterben in El Paso zurückgelassen wurde.

Natürlich darf auch ein Cover einer Legende nicht fehlen. Dieses Cover stellt hier der Song Have You Ever Loved A Woman von Freddy King dar. Lange Gitarrenparts und ein untermalendes Schlagzeug dominieren den Song. Gut gelungen, aber mit einigen Schwächen in der Qualität der Instrumente.

Fazit: Dudley Taft haben eine solide Scheibe auf den Markt geworfen, die zwar nicht die Spitze des Genres erobern wird, aber sich auch nicht vor irgendwem verstecken muss. Der Silberling läuft so in einem durch, was ich schon sehr gut finde. Ich finde keine schlechten Songs, allerdings auch keinen solchen, der mir nicht mehr aus dem Kopf will. Alles in allem eine mittelmäßige Scheibe, die qualitativ im oberen Mittelfeld anzusiedeln ist. Anspieltipps: Left For Dead, Ain´t No Game
Tim F.
7
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