Eden Circus – Marula

“Gut Ding will Weile haben“

Artist: Eden Circus

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Album: Marula

Spiellänge: 63:25 Minuten

Genre: Progressive Rock, Alternative Rock

Release: 26.09.2014

Label: Lifeforce Records

Link: https://www.facebook.com/edencircus

Produktion: von Eden Circus

Bandmitglieder:

Gesang – Siegmar Pohl
Gitarre und Gesang – Andreas Höfler
Gitarre – Nils Finkeisen
Bassgitarre – Sebastian Scheewe
Schlagzeug und Gesang – Michael Reinke

Tracklist:

  1. Devoid Of Purpose
  2. Comfort
  3. A Desert In Between
  4. 101
  5. Arc
  6. Summon A Ghost
  7. A Shore Uncertainty
  8. Her Lovely Hands Upon The Black Earth
  9. Playing You

Eden Circus - Marula

 

Die Band Eden Circus hat sich in ihrem Findungsprozess einige Jahre Zeit gelassen. Und selbst, nachdem dann im Jahr 2010 die finale Besetzung stand, ging man noch lange nicht daran, gleich das erste Album veröffentlichen zu wollen. Es gab unzählige Sessions, Songs wurden geschrieben und wieder verworfen. Dann stand zwar das Material für das erste Album, aber man entschloss sich, die Songs zunächst auf die Bühne zu bringen und zu sehen, wie diese ankommen. Nach verschiedenen Konzerten in den Jahren 2012 und 2013 ging Eden Circus dann ins Studio, um Marula aufzunehmen und selbst zu produzieren. Am 26.09.2014 wird das Album über Lifeforce Records erscheinen.

Um es vorweg zu nehmen, jedes einzelne Lied zu beschreiben, würde das Review so lang werden lassen, wie unseren Bericht zum Wacken Open Air 2014. Dazu sind die einzelnen Songs und auch das Album in seiner Gesamtheit zu komplex, und es gibt zu viele Details zu entdecken, die man einzeln gar nicht alle rauspicken kann. Wahrscheinlich fällt einem beim zehnten Durchlauf immer noch ein spezielles Riff oder ein besonderer Schlagzeugpart auf, die man vorher gar nicht gehört hat. Ich habe das Album bislang „erst“ drei Mal gehört…

Die sehr getragene Grundstimmung von Devoid Of Purpose. mit dem das Album startet, zieht sich im Grunde durch das ganze Album und findet sich auch in Songs wie 101 oder Arc wieder. Durch den sehr angenehmen Gesang von Siegmar Pohl wird man aber nicht niedergedrückt und versinkt in zähem Morast, sondern sieht irgendwie immer noch Licht hinter den dunklen Wolken. Dies wird noch verstärkt durch die teilweise fast schon heftigen Ausbrüche, die von jetzt auf gleich auf den Hörer niederprasseln, wie bei A Desert In Between, Comfort und Summon A Ghost. Bei Letztgenanntem möchte ich ausnahmsweise mal das herausragende Riff erwähnen, dass mich ansatzweise an Alter Bridge denken lässt. Auch diesen eruptiven Gesangsstil, der teilweise sogar in Growls übergeht, beherrscht Siegmar Pohl hervorragend. Bei Her Lovely Hands Upon The Black Earth kommt dann auch noch ein vollkommen unerwarteter Rhythmuswechsel dazu, der sich über mehrere Minuten hinzieht, bevor das Lied langsam ausklingt. Speziell dieser Song erinnert mich sehr an ähnliche Meisterwerke der englischen Band Enochian Theory. Mit Playing You klingt das Album dann nach über eine Stunde Spielzeit langsam aus.

Fazit: Dieses Album war eine echte Herausforderung für mich, und es ist bestimmt auch kein Gute-Laune-Album zum nebenbei hören. Für das erste Hören hatte ich mir wohl einen falschen Tag ausgesucht, nach vier Liedern musste ich ausschalten. Nachdem ich dann aber bei YouTube den Mitschnitt einer Studiosession zum Song Her Lovely Hands Upon The Black Earth gesehen hatte, war ich vom Marula-Virus infiziert. Also zweiter Versuch, völlig relaxt drangehen und einfach nur hören. Wobei das Wort "einfach" mit dem Album Marula nicht zusammengeht. Es zeugt schon von richtig guten kompositorischen Fähigkeiten, diese Songs zu schreiben. Von den musikalischen Fähigkeiten, diese Songs auch noch umzusetzen, will ich jetzt gar nicht reden. Wer die englische Band Enochian Theory mag, wird an diesem Album nicht vorbeikommen, und ich hoffe, Eden Circus bald auch mal live erleben zu können. Eine Tournee ist wohl noch für 2014 angedacht.

Anspieltipps: Comfort, Summon A Ghost und Her Lovely Hands Upon The Black Earth
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