Eluveitie – Helvetios

“Man nehme das Beste der vorherigen Alben und das Resultat ist Helvetios!“

Artist: Eluveitie

Album: Helvetios

Spiellänge: 59:16 Minuten

Genre: New Wave Of Folk Metal

Release: 10.02.2012

Label: Nuclear Blast Records

Link: www.eluveitie.ch

Bandmitglieder:

Gesang, Tin & Low Whistle (Flöte), Folkloristische Instrumente – Christian „Chrigel“ Glanzmann
Gesang, Flöte, Drehleier – Anna Murphy
Gesang, Flöte, Fidel – Meri Tadic
Gitarre – Ivo Henzi
Gitarre – Siméon Koch
Bass – Kay Brem
Dudelsack, Tin & Low Whistle (Flöte) – Patrick Kistler
Schlagzeug – Merlin Sutter

Tracklist:

  1. Prologue
  2. Helvetios
  3. Luxtos
  4. Home
  5. Santonian Shores
  6. Scorched Earth
  7. Meet The Enemy
  8. Neverland
  9. A Rose For Epona
  10. Havoc
  11. The Uprising
  12. Hope
  13. The Siege
  14. Alesia
  15. Tullianum
  16. Uxellodunon
  17. Epilogue

Eluveitie – Helvetios

Dieses Review ist ein ganz besonderes, denn es ist nicht nur erstaunlich lang (jeder Song musste irgendwie umschrieben werden ;-)), nein, es ist auch noch das Review des Monats! Was bedeutet das? Das bedeutet, dass ein komplettes Review inklusive Benotung und Fazit zu lesen ist, dazu aber auch noch Fazit und Bewertung anderer Schreiber von Time For Metal. Das ist ein neues Feature, das wir ab jetzt monatlich veröffentlichen werden, damit es auch ein wenig Abwechslung beim Lesen gibt :-).

Eluveitie sind wohl die Folk Metal-Ikonen der heutigen Metal-Geschichte. Die aus der Schweiz kommende Truppe spielt alles zwischen Melodic Death Metal und harmonischen Folk Balladen und dazu auch oftmals in der altertmümlichen Sprache Gallisch, die helvetische Version, um genau zu sein. Dazu muss man sagen, dass Helvetios auf etruskisch Eluveitie bedeutet – eine sehr kreative Namensgebung für die Band, sowie auch für das Album.

Hier spricht man ganz bestimmt nicht von gewöhnlichem Folk oder Pagan Metal, sondern von etwas Einzigartigem! Helvetios ist ein Komplett-Album mit insgesamt 17 Songs, wobei Pro- und Epilog mitgerechnet wurden und ich erwarte Musik erster Güteklasse, wie bei den letzten Scheiben.

Das Intro ist eine Art Erzählung und leitet dramatisch zum Titelsong Helvetios ein. Mit dieser Nummer wird direkt klar, dass vieles vom Everything Remains As It Never Was-Album beibehalten, mit neuen Ideen aufgepeppt und durch ein paar Inspirationen des Slania-Albums ergänzt wurde. Ein sehr starker Anfang!

Mit Luxtos und Home geht es nicht minder gut weiter. Tempo und Harmonie wechseln sich ständig ab und mit der dazu gehörigen Technik, sowie den Stimmen von Chrigel und den beiden Damen der Band, sind Sound und Komposition einfach eine starke Darbietung. Hier wird einem als Hörer definitiv nicht langweilig, sondern man wird zum Headbangen angespornt und kann es kaum erwarten, diese Songs live zu hören.

Als Kontrast dazu sind Santonian Shores und vor allem Scorched Earth zu bezeichnen. Letztere Nummer ist ein mit Sprechgesang und minimalem Musikeinsatz sehr melodisches an alte Zeiten erinnerndes Stück, das mit Metal zwar nichts am Hut hat, aber dafür um so mehr zur Band und deren Stil passt. Hope ist ebenso ein Song der etwas anderen Art. Hier geht es rein instrumental zur Sache und das natürlich auf eine sehr harmonische Art und Weise.

Wie ich beim Hören von Meet The Enemy schon überlegte, so wurde es auch. Denn der Song klang eher wie ein Intro zu einem anderen Song und genau das habe ich auch empfunden als ich zu Neverland kam. Beide Songs sind im gleichen Stil gespielt wie die ersten Nummern und überzeugen daher mit Melodik, harten Riffs, Growls und starken Lyrics.

A Rose For Epona ist nicht nur einer der besten Songs dieses Albums, sondern auch endlich ein Stück, bei dem weiblicher Gesang in der Vordergrund rückt und genossen werden kann, während Chrigel bei dem Song Havoc wieder die Sau rauslassen kann. Growls/Screams ohne Ende mitsamt melodischer Fidel, Doublebass und starken Riffs machen diese Nummer ebenfalls zu einer der besten. Und wenn wir schon bei den Highlights sind, dann ist The Siege der wohl härteste, aber auch beste Song dieser Scheibe. Melodic Death und Folk Metal lassen grüßen! Extreme Screams und die Härte von Stücken wie Nil, vom 2010er Album der Band, geben dieser Nummer einen absoluten Mitmachfaktor.

Nun zum Endspurt: Tullianum ist lediglich eine Mini-Erzählung von 24 Sekunden, die ebenfalls ein wenig Abwechslung schafft und inhaltlich auch nicht unwichtig ist, wenn man den Texten lauscht. Uxellodunon dagegen passt zu der üblichen Härte und Melodik des ganzen Albums. Der Song erinnert mich auch unglaublich stark an Domini(on) und Everything Remains As It Never Was vom Vorgängeralbum. Als Abschluss gibt es einen Epilogue, der – passend zum Anfang dieser Geschichte – das Ende erzählt, um dann in eine musikalische Abrundung zu münden und den Hörer mit Klängen einer Flöte und eines Chores in den Ohren zurückzulassen und zum Nachdenken oder erneuten Play-Drücken zu animieren.

Fazit: Es gibt viel Abwechslung auf dieser Scheibe, sowohl tempomässig, als auch gesanglich und stilistisch. Aber vor allem gibt es hier eine ganze Menge guten Metal zu hören! Die volkstümlichen Instrumente in Kombination mit den harten Screams und den weichen Damenstimmen, sowie harten Riffs und Doublebass sind einfach unbeschreiblich. Das sind Eluveitie, wie man sie kennt, nur besser. Man hört die Erfahrung und die Einflüsse der vergangenen Alben gut raus und es wird trotzdem nie langweilig zu lauschen. Ganz im Gegenteil wird man auch gerne mal zum Mitzubangen gezwungen. Also wer Eluveitie oder Pagan und Folk Metal im Allgemeinen mag, wird diese Scheibe lieben! Anspieltipps: Helvetios, A Rose For Epona, Havoc, The Siege und Alesia

Fazit Petra D.: Bei Helvetios handelt es sich meiner Meinung nach um das wohl beste Album der Schweizer Truppe. Eluveitie schaffen es, mit Abwechslungsreichtum, Stimmgewalt und wahnsinnig gut gespielten Instrumenten zu überzeugen. Die Atmosphäre, in die Eluveitie ihre Zuhörer versetzen, ist greifbar - man fühlt sich einfach wie in einem anderen Zeitalter und ist geneigt, bei den Festlichkeiten die Hörner zu heben und mitzutanzen. Einziger Kritikpunkt sind für mich der teilweise sehr ähnliche Klang einiger Stücke sowie Prologue, Epilogue und der sehr eigentümliche Song Scorched Earth. Aber auch wenn diese drei Stücke noch so befremdlich wirken, gibt es hier doch einen Pluspunkt für Kreativität und das gute Konzept. Anspieltipps Petra D.: Helvetios, Luxtos, A Rose For Epona, The Siege, The Uprising, Alesia und Uxellodunon

Fazit Kai R.: Eluveitie zeigen mit ihrem - erneut in zwei verschiedenen Studios aufgenommenen - Album Helvetios, dass sie nach zehn Jahren der Zusammenarbeit noch immer steigerungsfähig sind. Besonders gefällt mir, dass das Album einen konzeptähnlichen Aufbau hat - jedes Stück passt zum anderen. Dass die Mischung aus Folk und guturalem Gesang wunderbar harmonieren kann, wird in Helvetios erneut hervorgehoben. Wer jetzt denkt, dass das Konzept das Album eintönig macht, sollte sich A Rose For Epona einmal genauer anhören. Die waschechte Ballade wird bei Konzerten ähnlich wie Edguys Safe Me wirken - Gänsehautfaktor hoch zehn. Wer die acht Schweizer mag, wird mit Helvetios genauso seinen Spaß haben, wie solche, die die beiden Genres Folk und Melodic Death Metal mögen. Ich spreche somit einen Kauftipp für ein durchweg gelungenes Album aus. Anspieltipps Kai R.: alles außer Prologue, Scorched Earth & Epilogue

Fazit Rene W.: Mein Fazit zu Helvetios sieht wie folgt aus: die Schweizer haben meiner Meinung nach wieder gekonnt gezeigt, wie man Folkeinflüsse mit Metal vereinen kann. Besonders bei den mittelalterlichen Instrumenten zeigen Eluveitie Feingefühl und musikalisches Verständnis auf höchstem Niveau, was Helvetios einen ganz einzigartigen Stempel aufdrückt. Fans der Truppe werden das Album lieben, mir jedoch stößt die phasenweise vorzufindende Langatmigkeit bei einzelnen Kompositionen etwas negativ auf. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Platte um ein mustergültiges Konzeptalbum, welches in Form und Umsetzung durchweg gelungen ist! Anspieltipps Rene W.: Luxtos und Meet The Enemy
Lennart L.
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Petra D.
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Kai R.
9.5
Rene W.
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