Eskimo Callboy – Crystals

“Das Ruhrgebiet ist gagga.“

Artist: Eskimo Callboy

Herkunft: Castrop-Rauxel, Deutschland

Album: Crystals

Spiellänge: 39:34 Minuten

Genre: Electrocore

Release: 20.03.2015

Label: Universal Music

Link: https://www.facebook.com/eskimocallboy und http://www.eskimocallboy.com/home/

Bandmitglieder:

Gesang – Sushi
Gesang – Kevin
Gitarre – Daniel
Gitarre – Pascal
Bassgitarre – Daniel
Schlagzeug – David

Tracklist:

  1. Pitch Blease
  2. Baby (T.U.M.H.)
  3. My Own Summer
  4. Kill Your Idols
  5. Ritual
  6. Monster
  7. Best Day
  8. 2 Fat 2 Furious
  9. F.D.M.D.H.
  10. Paradise In Hell
  11. Crystals
  12. Walk On The Thin Line
  13. Closure

Eskimo Callboy - Crystals

Die Band Eskimo Callboy polarisiert doch mächtig, und zum ersten Mal musste auch ich mir teilweise drastische Kommentare von meinen Time For Metal-Kollegen anhören, als ich mir das Album zum Review gegriffen habe. Das ändert allerdings nichts an den Tatsachen. Gegründet im Jahr 2010, und bereits im Jahr 2011 wurde der erste Plattenvertrag unterschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war die erste EP bereits komplett in Eigenregie veröffentlicht und wurde auf Grund des großen Erfolges noch einmal von der damaligen Plattenfirma veröffentlicht. Im März 2012 erschien dann das Debütalbum Bury Me In Vegas, und man ging auf ausgedehnte Tourneen, während derer man so namhafte Bands wie Asking Alexandria und Callejon supporten konnte und bis auf Australien alle Kontinente bereiste. Nach dem im Jahr 2014 veröffentlichten zweiten Album We Are The Mess erscheint bereits am 20.03.2015 der Nachfolger, der den Titel Crystals trägt.

Beim Schreiben der Songtitel ist äußerste Sorgfalt angesagt. Das zeigt sich bereits beim Opener Pitch Blease, der bei Metalpuristen wahrscheinlich für Nervenzusammenbrüche sorgt, bei Fans wie mir aber sofort ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Der elektronische Overkill bahnt sich seinen Weg in die Gehörgänge, ich weiß nicht, ob ich einfach völlig gagga vor mich hin hüpfen oder einfach nur headbangen soll.

Der Songtitel Baby (T.U.M.H.) hat mir erst mal ein riesiges Fragezeichen auf die Stirn gezaubert, aber der Refrain bringt dann die Auflösung. Hier haben Eskimo Callboy den Song Tearing Up My Heart verwurstelt, der im Jahr 1998 der Boyband ‚N Sync zu beträchtlichem Erfolg verholfen hat. Dass dieser Song es in meine Anspieltipps geschafft hat, beweist ja wohl zur Genüge, dass das „verwurstelt“ nicht böse gemeint ist. 😉

Und weiter geht der bunte Stilmix aus Scooter, Sum41, Blink182, Seeed und Bloodhound Gang, angereichert mit einer richtig guten Portion Metalcore. Dabei ist das wie aus einem Gruselfilm stammende Ritual wohl als Intro zum folgenden Monster zu sehen.

Der siebte Song Best Day fällt dann mal ein wenig aus der Reihe. Hier haben sich Eskimo Callboy mit Sido zusammengetan, den ich zugegebenermaßen normalerweise mit seinen eigenen Werken nicht hören würde. Hier ist dieser krasse Kontrast zwischen den Death by April-artigen Parts von Eskimo Callboy und der Hip Hop-Einlage von Sido allerdings ein weiterer Sandkasten auf der großen Spielwiese, den Eskimo Callboy ausgiebig beackert haben.

Bei F.D.M.D.H. ist dann aus meinem nach wie vor im Gesicht festgetackerten breiten Grinsen ein Lachflash geworden. Dieses kleine Hörspiel und vor allem der Satz „Deine Mutter sammelt hässliche Kinder“ wird mir wahrscheinlich noch lange im Gehirn hängen bleiben. 😀

Mit Closure, einem sehr ruhigen Klavierstück, endet das Album und hinterlässt eine breite Schneise der Verwüstung. Bei Eskimo Callboy legt man wohl besser Rollrasen aus, der lässt sich leichter ersetzen. 😀

Fazit: Wie schon eingangs geschrieben, gibt es wohl nur zwei Haltungen, die man gegenüber Eskimo Callboy einnehmen kann. Entweder komplette Verweigerung oder mächtig viel Spaß. Ich gehöre zu letzterer Fraktion, wobei dies das erste Album ist, das ich komplett höre. Das wird sich aber definitiv ändern. Anspieltipps: Baby (T.U.M.H.), My Own Summer, Best Day und Crystals
Heike L.
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