European Metal Chainsaw Massacre – Oldenburg am 01.04.2011

Bands: Obituary, Grave, Pathology

Location: Amadeus in Oldenburg

Homepage: www.ah-entertainment.de

Datum: 01.04.2011

Kosten: VK: 18 Euro, AK: 22 Euro

Besucher: 400

Wenn AH-Entertainment zum kurzfristig anberaumten „Kettensägen-Massaker“ nach Oldenburg einlädt, durfte auch ich nicht fehlen. Also nix wie hin ins kleine aber feine „Amadeus“ inmitten der Oldenburger Fußgängerzone! An dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Metalheads von der Pizzabude, die sich mir bereitwillig als Fußgänger-Navi zur Verfügung stellten! Ohne Euch hätte ich die Pathologie wohl erst bei meinem Ableben – aber nicht als Opener des heutigen Massakers – aufgesucht.

Pünktlich gegen 19.30 Uhr enterten die Jungs von Pathology die Bühne und schmetterten uns gleich ihren ersten Song um die Ohren. Die darauf folgende Begrüßung „We are Pathology from San Diego, California.“ war für das cirka 30minütige Set so ziemlich das Einzige, was klar verständlich war, weshalb ich auch nicht mit irgendwelchen Titeln der Songs dienen kann. Die Growls von Frontmann Matti Way waren jedoch ein solches Brett, dass ich gerne auf den Inhalt der Stücke, die durchweg im aggressiven, mit geilen Death Metal-Einflüssen gespickten Grindcore anzusiedeln waren, verzichten kann. Nicht allen Gästen schien es ähnlich zu gehen, denn innerhalb der ersten paar Lieder kam nur langsam Bewegung in das Publikum, welches erst zum Ende hin etwas zahlreicher wurde. Fazit: Hammerharter Anheizer für alles, was da noch so kommen mag, wenn auch stilistisch etwas deplaziert.
Pathology

Als nächstes war Grave an der Reihe. Das schwedische Death Metal Urgestein um Sänger und Gitarrist Ola Lindgren konnte mit seinem Querschnitt aus mittlerweile über 20 Jahren Bandgeschichte durchweg überzeugen. Die Songauswahl konnte sich allerdings auch sehen lassen. So folgte beispielsweise auf „Liberation“ vom aktuellen Longplayer „Burial Ground“ das bereits 1994 auf dem Album „Soulless veröffentlichte „Bullets are mine“. Spätestens bei dieser Nummer war das Publikum auf der mittlerweile vollen Tanzfläche kaum noch zu bändigen.

Ola Lindgren und Fredrik Isaksson von Grave

Die anwesenden Headbanger strapazierten ihre Nackenmuskulatur bis zum Gehtnichtmehr und hätten dem Neckbreakers Ball vor einigen Wochen alle Ehre gemacht. Selbst die gut 70 Fans auf der Empore bewegten sich zünftig zum krachenden Sound. Die geile Stimmung konnte bis zum Ende des Sets gehalten und bei Nummern wie „Hating Life“ vom 1991er Debütalbum „Into the Grave“ noch gesteigert werden. Fazit: Brutaler, reiner Death Metal, der auf ein baldiges Wiedersehen auf einem der diesjährigen Open Airs hoffen lässt – schwer zu toppen für Obituary.
Jonas Torndal von Grave

Und die Herren aus Tampa (Florida) nahmen die Herausforderung an. Bereits mit dem Opener „Internal bleeding“ brachten sie die Masse im mittlerweile ausverkauften „Amadeus“ zum Kochen. Die gut ausgewogene Setlist (u.a. „Final thoughts“, „Dying“, „List of dead“, „Forces realign“), die nahezu alle Phasen und Alben der gut 20jährigen Bandgeschichte berücksichtigte, wurde immer wieder mit „Obi, Obi“ – Rufen des Publikums honoriert. Auch die Meute vor der Bühne ließ es richtig krachen, sodass sich die Säule inmitten der Tanzfläche als nützlicher Wellenbrecher erwies und auch die Herren von der Security bekamen es nun verstärkt mit Crowdsurfern zu tun.

Trevor Peres, John Tardy und Ralph Santolla von Obituary

Nach etwa einer Stunde leiteten Obituary mit „Contrast the dead“ langsam das Ende ihres Sets ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem krachenden Drumsolo von Donald Tardy, gefolgt von einem Gitarrensolo von Ralph Santolla, dem man seine Zeit bei Iced Earth durchaus anhören konnte, folgte der Zugabeblock mit drei Stücken. Den würdigen Abschluss bildete dabei der Titeltrack des 1989er Debütalbums „Slowly we rot“. Fazit: Spielfreude, geniale Songauswahl, feierfreudige Headbanger – Death Metal at its best!!!
Ralph Santolla von Obituary bei seinem abschließenden Solo