European Tour 2016 – Circus Maximus und Support am 05.03.2016 im Rockpalast, Bochum

Eventname: European Tour 2016

Headliner: Circus Maximus

Vorbands: Divided Multitude und InVertigo

Ort: Rockpalast, Bochum

Datum: 05.03.2016

Kosten: 15,00€ VK, 20,00€ AK

Genre: Progressive Metal, Progressive Rock, Power Metal

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Killpop Events (https://www.facebook.com/Killpop-753579728094457)

Link: https://www.facebook.com/events/432942750235665/

 

Setlisten:

 

 

Der Schneefall, der am 04.03. noch in Teilen von Nordrhein-Westfalen niedergegangen war, hat Gott sei Dank nicht zu winterlichen Straßenverhältnissen im Ruhrgebiet geführt, am 05.03. bleibt es dann überwiegend trocken, so dass die Anreise nach Bochum wieder mal problemlos verläuft. Als ich kurz vor Öffnung an der Matrix ankomme, steht nur eine überschaubare Gruppe vor der Tür, aber wie ich den Gesprächen entnehme, gab es wohl Verwirrung wegen der unterschiedlichen Öffnungszeiten, die auf den verschiedenen Seiten genannt waren. Na ja, wie auch immer, Einlass ist pünktlich und geht, wie in der Matrix üblich, mit den üblichen Taschenkontrollen trotzdem reibungslos über die Bühne.

Überrascht bin ich dann allerdings, dass genau zu dem Zeitpunkt, als ich den Rockpalast betrete, die erste Band des Abends InVertigo schon mit ihrer Show startet. Die meisten der Besucher sind zwar bereits anwesend, aber heute legt man anscheinend sehr großen Wert darauf, dass der Zeitplan exakt eingehalten wird. Das wirkt sich, wie ich nachher noch von Sänger Sebastian Brennert erfahre, auch auf die Anzahl der Ansagen aus, die vom ihm während der Show kommen. Ich hatte mich ja schon gewundert, denn außer einer kurzen Vorstellung der Band und der Ansage einiger Songs kam da nichts. So kann ich also nur die Musik auf mich wirken lassen, und die ist zwar durchaus als progressiv zu bezeichnen, allerdings sind die Songs doch überwiegend relativ ruhig. Da bis auf Gitarrist Jacques Moch und Bassist Matthias Hommel die Jungs an ihre Instrumente gebunden sind (es gibt noch Schlagzeug, Keyboard, und Sänger Sebastian bedient das zweite Keyboard/Piano) findet nicht viel Bewegung auf der Bühne statt, aber die Jungs beherrschen auf jeden Fall ihr Handwerk, und Sebastian kann auch richtig gut singen. Von daher ein Opener, der die Zuschauer langsam auf Betriebstemperatur bringt.

Ein anderes Tempo legt die Band Divided Multitude vor. Sie spielt eine sehr gelungene Mixtur aus Progressive- und Power Metal, beschränkt sich in ihrer Setlist allerdings auf die beiden letzten Alben Feed On Your Misery aus 2013 und das selbstbetitelte fünfte Album Divided Multitude aus dem Jahr 2015. Die nur sieben Songs umfassende Setlist sieht erst mal relativ kurz aus, allerdings erstrecken sich die Songs auch teilweise über sechs oder sieben Minuten Spielzeit, so dass Divided Multitude die zur Verfügung stehende Zeit auch voll ausnutzt. Es gibt feine Instrumentalpassagen, bei denen augenscheinlich auch Sänger Sindre Antonsen gern ein Instrument in den Händen hätte, so sehr geht er beim Spiel von Gitarrist Christer Harøy und Bassist Rayner Harøy mit. Bereits seit mehr als 20 Jahren sind Divided Multitude aktiv, und das merkt man den Männern auch an. Da weiß jeder ganz genau, wann er sich wie und wohin zu bewegen hat, ohne, dass es einstudiert wirkt. So geht die knappe dreiviertel Stunde dann auch wie im Flug vorbei, und ich denke mal, dass die fünf Männer aus Norwegen heute eine Menge Fans hinzugewinnen konnten.

Dann ist es aber auch schon Zeit für den Headliner des heutigen Abends. Besonders erwähnenswert ist sicherlich bei Circus Maximus die Tatsache, dass die Band auch nach den über 10 Jahren, die sie bereits aktiv ist, noch immer ohne Besetzungswechsel ausgekommen ist und nach wie vor aus den Gründungsmitgliedern besteht. Im Vorfeld dieser Tour hatte allerdings Schlagzeuger Truls Haugen mitgeteilt, dass er die Band nicht auf die Tour begleiten kann, da es zum einen im Hause Haugen Familienzuwachs gibt und er zum anderen an einer Knieverletzung laboriert. Natürlich ist aber für würdigen Ersatz gesorgt, und so sitzt Frank Nordeng Røe von der Band Withem am Schlagzeug.

Mit zwei Songs vom letzten Album Nine, nämlich Namaste und The One, starten die Männer von Circus Maximus und haben damit das Publikum natürlich sofort um den kleinen Finger gewickelt. Aber auch beim folgenden The Weight vom neuen Album Havoc erweisen sich einige Fans bereits als sehr textsicher. Der Song war ja vorab schon veröffentlicht worden, da hatte man dann Gelegenheit, sich schon mal entsprechend einzuhören. Die folgenden Songs konzentrieren sich dann vornehmlich auf das letzte Album Nine, die meisten Songs, nämlich sechs, gibt es aber vom Namensgeber der Tour. Ich finde es schon ziemlich mutig, hauptsächlich Songs von einem Album zu spielen, das noch gar nicht veröffentlicht ist, aber es funktioniert an diesem Abend natürlich hervorragend. Wir sind ja alle sehr froh, diese Band überhaupt mal im Ruhrpott live erleben zu können, und man muss ja auch nicht jeden Song mitsingen, sondern kann auch einfach mal die Musik und die tolle Show, die die fünf Männer zeigen, auf sich wirken lassen. Der Sound ist, wie im Rockpalast üblich, wieder einmal hervorragend, und auch der Lichttechniker zeigt sein ganzes Können.

Eine Zugabe gibt es nicht, was wohl wieder einmal dem straffen Zeitplan geschuldet ist. Sänger Michael Eriksen weist allerdings darauf hin, dass die Band direkt nach dem Auftritt am Merchandisestand zu finden sein wird. Der ist dann entsprechend umlagert, denn diese Gelegenheit kann man sich natürlich nicht entgehen lassen. Ich finde es klasse, wenn Bands sich so fanfreundlich präsentieren, und so gibt es nicht nur für die Show sondern auch für diese Aktion ein ganz dickes Kompliment. Jetzt bin ich sehr auf die drei Songs vom neuen Album gespannt, die ich noch nicht gehört habe.