Ewigheim – Nachruf

“Reduzierte Elemente“

Artist: Ewigheim

Herkunft: Deutschland

Album: Nachruf

Spiellänge: 46:32 Minuten

Genre: Gothic Metal

Release: 06.12.2013

Label: Massacre Records

Link: http://www.facebook.com/ewigheim

Bandmitglieder:
Gitarre – Yantit
Gitarre – Markus Stock
Bass – West
Schlagzeug, Gesang, Keyboard – Allen B. Konstanz

Tracklist:

  1. Zwischen Menschen
  2. Die Augen zu
  3. Am Meer
  4. Heimweh
  5. Ein Nachruf
  6. Himmelfahrt
  7. Falsches Herz
  8. Liebes Lied
  9. Glück Im Unglück
  10. Wenn es am schönsten ist
  11. Sanctum Imperium (Bonus)

Ewigheim - Nachruf

Die Überraschung war groß, als vor gut anderthalb Jahren Ewigheim mit Bereue nichts nach über acht Jahren ohne neue Veröffentlichung eines meiner persönlichen Top-5-Alben des Jahres veröffentlichten, welches auch heute noch ab und zu läuft, auch wenn ich mittlerweile so ziemlich jeden Ton runterbeten kann (auch wenn das ein oder andere Lied meistens übersprungen wird). Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob auf Nachruf bloß Reste verwertet werden oder ob es sich beim neuesten Machwerk der Gruppe um ein vollwertiges Werk handelt.

Überraschenderweise bemerkt man trotz der knapp 18 Monate zwischen den Veröffentlichungen Entwicklungen, man erhält also kein Bereue nichts 2. Die neuen Stücke sind insgesamt wesentlich zugänglicher, der Aufbau der Songs ist fast immer dem gängigen ”Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Gedöns-Refrain”-Stil verschrieben, die Lieder sind eine Spur simpler als auf Bereue nichts und bieten nicht die Spannweite des eben genannten Werkes (Stücke wie Schatten oder Was bleibt… finden keine geistigen Nachfolger). Auch der Gesang ist weniger flexibel, einige Elemente werden nicht mehr genutzt.

Dafür setzen sich die Songs fast durch die Reihe im Ohr fest. Egal, ob man Die Augen zu, Liebes Lied oder mein Hasslied Wenn es am schönsten ist hört: der Ohrwurm ist so gut wie sicher. Den Höhepunkt des Albums stellt wieder einmal das Bonusstück dar: Eisregen-Frontmann Blutkehle singt so gut wie seit drei Alben nicht mehr, es ist außerdem erfrischend, ihn einen Text singen zu hören, der nicht aus seinem eigenen begrenzeten Baukastensatz besteht, den er für die Eisregen-Texte nutzt. Der Wechsel zum ”eigentlichen” Sänger ist genial und das Finale des Liedes ist eine musikalische Meisterleistung.

Fazit: Nachruf scheint auf das Prinzip ”weniger ist mehr” ausgerichtet zu sein: Weniger Abwechslung, weniger Tiefgang und sogar weniger Spielzeit (ganze fünf Minuten! 😉 ) erwarten den geneigten Käufer. Was abschreckend klingt, ist aber mehr als nur gut verkraftbar, denn das neue Werk ist wesentlich zugänglicher, bietet eine ganze Kofferaumladung Ohrwürmer und kann auch problemlos gehört werden, wenn Nicht-Metaler im Raum sind. Im direkten - und zugegeben fast schon unfairen - Direktvergleich zu Bereue nichts zieht Nachruf den Kürzeren, ist aber trotzdem ein sehr gelungenes Album. Anspieltipps: Sanctum Imperium, Die Augen zu und Glück im Unglück
Gordon E.
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