Ex Deo – Calligvla

“Ich kam, hörte und frohlockte!“

Artist: Ex Deo

Album: Caligvla Spiellänge: 51:13 Minuten Genre: Epic Roman Metal Release: 31.08.2012 Label: Napalm Records Link: www.facebook.com/exdeo Produziert in: JFD Studio, Laval, Quebec, Kanada von Jean-François Dagenais, sowohl als Produzent, Mixer und Toningenieur. Bandmitglieder: Gesang – Maurizio Iacono Gitarre – Jean-François Dagenais Gitarre – Stéphane Barbe Bass – François Mongrain Keyboard – Jonathan Lefrancois-Leduc Schlagzeug – Max Duhamel Gastmusiker: Seth Siro (Septic Flesh) Mariangela Demurtas (Tristania) Stefano Fiori (Graveworm) Francesco Artusato (All Shall Perish) Tracklist:

  1. I, Caligvla
  2. The Tiberius Cliff (Exile To Capri)
  3. Per Oculus Aquila
  4. Divide Et Impera
  5. Pollice Verso (Damnatio Ad Bestia)
  6. Burned To Serve As Nocturnal Light
  7. Teutoburg (Ambush Of Varus)
  8. Along The Appian Way
  9. Once Were Romans
  10. Evocatio – The Temple Of Castor & Pollux

 

ExDeo_Calligvla_Cover

Oft wird diese verhältnismäßig neue Death Metal-Band aus Kanada mit Kataklysm verglichen – und warum? Weil bis auf den Keyboarder alle Mitglieder der Band ebenfalls bei Kataklysm spielen. Dennoch sind aber weder Musik noch Thematik der Texte der beiden Bands zu vergleichen. Während Kataklysm zu der eher härteren, typisch amerikanischen Death Metal-Schiene zu kategorisieren sind, spielen Ex Deo teilweise melodischer, evtl. europäischer und behandeln die alten Geschichten des römischen Reiches in ihren Songs. Nach dem ersten Highlight Romulus folgt nun mit Caligvla der zweite Silberling der Kanadier und soll in einer knappen Stunde ein weiteres Stück römische Geschichte erzählen. Nach der Geschichte um Romulus & Remus geht es nun um den blutigen Herrscher Calligula und die Zeit seiner Regentschaft. Der erste Song, I, Calligvla, ist meiner Meinung nach als ein erweitertes Intro anzusehen, in dem der römische Tyrann zitiert wird und die orchestrale Begleitung von Sänger Maurizio einem die kriegerische Stimmung darbietet, die man für den Rest des Albums braucht. Und wie es sich schon andeutet, geht es heroisch weiter mit Death Metal vom Feinsten, der durch Mark und Bein geht und einem die epischen Abenteuer und Blutbäder der damaligen Zeit näher bringt. Divide Et Impera ist eine der herausstechenden Nummern dieses Albums, da es bedeutend düsterer ist als die restlichen Lieder. Nicht nur das Orchester untermalt diese Stimmung, sondern auch die fast schon verzweifelten Schreie des Sängers und der absolut stimmige Chor, der Teil an diesem Stück hat. Eben dieser Frauenchor macht diesen Song auch zu einem Highlight des Albums, da es durchaus sehr überraschend rüberkommt und das ganze Album noch beeindruckender macht. Nun zur zweiten Hälfte des Albums, die mit dem Titel Burned To Serve As Nocturnal Light eingeläutet wird – und wie! Das ist ein weiterer Kracher der Scheibe und zwingt mich quasi dazu mitzubangen. Kompliment dafür, dass diese sechs Kanadier es nach so vielen Jahren schaffen, noch so eingängige Musik zu machen. Auch Lied Sieben, Teutoburg (Ambush Of Varus), überzeugt durch melodischen, schnellen Death Metal, der durch Kriegsgebrüll und Ambush-Rufe eine unglaubliche Atmosphäre erhält, als würde man mitten im Gedränge des Krieges stehen. Als Finale gibt es den überaus kurz geschriebenen Titel Evocatio – The Temple Of Castor & Pollux. Dieses fast vierminütige Outro rundet das sehr starke Album mit bester, epischer Manier ab und lässt mich, um ehrlich zu sein, mit offenstehender Kinnlade zurück. Hier darf das Orchester alleine spielen und durch ein paar Jubelrufe im Hintergrund spürt man praktisch den Sieg der Krieger im ganzen Körper – und dann hört das Outro auf einmal auf.

 

Fazit: Was soll man bei der großen Erfahrung dieser Band groß sagen? Ich bin erstaunt, dass es Maurizio als Kopf der beiden Bands Ex Deo und Kataklysm immer noch schafft, zu überraschen und so kreativ und effektiv an neuen Alben zu arbeiten. Calligvla ist definitiv eine Verbesserung zum Vorgängeralbum Romulus und hat herzlich wenig mit der Musik von Kataklysm zu tun. Der Wiedererkennungswert von Ex Deo ist einmalig und die römische Thematik wird konsequent durchgezogen und fängt mich als Hörer sofort, nicht zuletzt auch, weil die verschiedenen Gastmusiker das letzte Stück zur Bestbewertung beitragen. Wer also epischen Death Metal und Konzeptmusik mag, sollte sich dieses Album zulegen, denn es ist ein Meisterwerk! Anspieltipps: The Tiberius Cliff (Exile To Capri), Divide Et Impera, Burned To Serve As Nocturnal Light, Teutoburg (Ambush Of Varus) und Once Were Romans
Lennart L.
10
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