Existence Failed – Putrefaction Of This Modern Time

Das schnelle Tempo und die harten Riffs!“

Artist: Existence Failed

Herkunft: Giessen, Deutschland

Album: Putrefaction Of This Modern Time

Spiellänge: 43:37 Minuten

Genre: Melodic Deathmetal

Release: 09.12.2016

Label: Eigenproduktion

Link: http://existencefailed.bigcartel.com/
Bandmitglieder:

Gesang – Ken Ströher
Gitarre und Backgroundgesang – Friedrich Weber
Gitarre – Achim Zissel
Bassgitarre – Sascha Schekanski
Schlagzeug – André Skopko

Tracklist:

  1. I.A.N.D.
  2. Come Back Stronger
  3. Existence Failed
  4. Echoes
  5. Schattenlicht
  6. Empathy
  7. Lass Es Gehen
  8. Asche
  9. Break New Ground
  10. Exploited by Confidence
  11. My Infection

Es gibt Bands, die kennt wirklich jeder und dann gibt es solche, die wohl eher nicht zu sehr im Rampenlicht stehen. Zur letzteren Gruppe gehört auch die aus Giessen stammende Gruppe Existence Failed, welche bereits seit 2006 ihren ganz eigenen Stil innerhalb ihrer Musik einbringen. Unbekannter Glücksgriff oder begründetes Unwissen?

 

Der erste Track I.A.N.D., welcher eigentlich nur das Intro des Albums beinhaltet, beginnt zunächst sehr melodisch, wobei durch die hinzugefügten elektronischen Elemente sofort die erzeugte Spannung noch etwas wächst und die Erwartungshaltung an das nun Kommende steigen lässt.

Der zweite, und eigentlich erste richtige, Song, Come Back Stronger, weiß nicht lange zu zögern und schlägt einem direkt ein elektronisches Intro um die Ohren, bevor schließlich der aggressive Gesang dazustößt. Dabei wird das Tempo allerdings nicht runtergenommen, ganz im Gegenteil. Die Intsrumentalität bleibt schnell, vielfältig und scheint fast den Gesang in den Hintergrund zu drängen. Man fühlt sich ein wenig wie in einer schnellen Mischung aus Caliban und Eskimo Callboy und der Fokus auf die Melodik bricht auch bis zum Ende nicht ab.

Der dritte Titel Existence Failed hat die Ehre, denselben Namen wie die eigentliche Band zu tragen. Und auch dieser Track weiß sofort in die Vollen zu gehen, wobei hier weniger elektronische Elemente den Ton angeben, sondern schnelle, harte Riffs und die geschickt eingebauten Chor-Rufe. Die Band beweist hier, dass man sie keinesfalls zu schnell in die Schublade des Trancecores schieben sollte, sondern sie auch mit ihren Tracks an Bands wie Bullet For My Valentine erinnern können – natürlich etwas aggressiver und mit der nötigen Menge an Screams, um auch möglichst den Death Metal Faktor nicht zu verlieren. Das Tempo ist noch immer sehr schnell, womit wohl hier eher keine Ruhepause in Sicht ist.

Echoes fährt wohl mit dem bisher interessantesten Intro auf. Zunächst anschleichend leise, schließlich brechend nach vorne, sodass der Zuhörer sich komplett mitgerissen fühlt. Die Spring Parade während einem Live-Konzert braucht man sich gar nicht mehr vorzustellen, man fühlt sie regelrecht. Hier wird nun wieder die elektronische Mischung beibehalten, bis in die zweite Hälfte hinein, wo es dann doch zu einer ruhigeren Passage des Songs kommt – perfekt gesetzt und erzeugt eine wunderbare Stimmung im Song selber, bevor dieser wieder auffährt.

Schattenlicht, zur Abwechslung mal ein deutscher Track, scheint die kleine Achterbahnfahrt des Albums aufrecht halten zu wollen, da hier wieder auf viele elektronische Elemente verzichtet wird und man sich stattdessen auf Gesang fokussiert, welcher nun sehr stark an Caliban erinnert, dennoch aber weiß dabei noch nach einer anderen Band zu klingen.

Auch der Track Lass Es Gehen präsentiert sich mit der deutschen Sprache, wobei dieser Unterschied sehr erfrischend ist und der Band selber auch sehr gut steht. Ein wenig elektronischer als Schattenlicht und um einiges mehr Clean Gesang als noch die Tracks zuvor, wodurch eine etwas melodischere Struktur entsteht.

Während sich die zweite Hälfte des Albums sich recht unscheinbar, wenn auch unterhaltsam fortbewegt, kann der letzte Track My Infection noch einmal etwas stärker überzeugen bzw. für genauere Aufmerksamkeit des Zuhörers sorgen. Ein gutes Intro, nur leicht verteilte elektrische Elemente und ein stimmiger Wechsel zwischen Screams und Cleans – der wohl melodischste Song des Albums.
 

 

 

Fazit: Existence Failed präsentieren mit Putrefaction Of This Modern Time ein Album, welches sich vor allem durch das schnelle Tempo und die harten Riffs auszeichnet. Die Screams stehen dabei meist im Hintergrund, wobei diese auch nicht den Anschein erwecken, als seien sie auf einem Level, welcher einen Fokus auf diese begründen würde. Insgesamt weiß der Mix zwischen Metal und elektronischen Elementen, welcher aber nicht sofort Trancecore bedeutet, zu gefallen, wenn die Band auch an der ein oder anderen Stelle etwas viel auffährt und der Zuhörer Mühe hat, den Song zu erfassen. Die zweite Hälfte präsentiert sich leider als weniger stark, da die Songs sich immer stärker anzunähern scheinen, wodurch eine gewisse Eintönigkeit entsteht, welche beim Gefallen des Stils jedoch nur auf geringer Ebene stört. Dennoch kann man Putrefaction Of This Modern Time als durchaus gutes Album bezeichnen, welches Live wohl noch doppelt so viel mehr Spaß macht und ein wenig Unverständnis über die Unbekanntheit der Band erweckt.

Anspieltipps: My Infection, Echoes, Come Back Stronger
Anabel S.
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