“Die amerikanischen Persefone“
Artist: Fallujah
Herkunft: San Francisco Bay Area (CA), Vereinigte Staaten von Amerika
Album: Dreamless
Spiellänge: 55:38 Minuten
Genre: Progressive Death Metal, Atmospheric Metal
Release: 29.04.2016
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://www.facebook.com/fallujahofficial
Produktion: Sharkbite Studios, Oakland (CA) von Zack Ohren
Bandmitglieder:
Gesang – Alex Hofmann
Gitarre – Scott Carstairs
Gitarre – Brian James
Bassgitarre – Robert Morey
Schlagzeug – Andrew Baird
Tracklist:
- Face Of Death
- Adrenaline
- The Void Alone
- Abandon
- Scar Queen
- Dreamless
- The Prodigal Son
- Amber Gaze
- Fidelio
- Wind For Wings
- Les Silences
- Lacuna
Seit fast 10 Jahren gibt es die Band Fallujah mittlerweile. Neben einigen EPs wurden bislang zwei Alben veröffentlicht, das letzte, The Flesh Prevails, erschien im Jahr 2014. Da ich die Band bislang noch nicht gehört habe, habe ich mir mal die Reviews zu dem Album durchgelesen, die von vollkommenem Verriss bis zu vollkommener Begeisterung reichen. Ich denke mal, bei dem am 29.04.2016 über Nuclear Blast Records veröffentlichten dritten Album Dreamless dürften die begeisterten Rezensenten in der Überzahl sein.
Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als Atmospheric Metal, und das ist so falsch nicht, denn einige der Songs auf diesem Album geben sich wirklich sehr elektronisch, sehr sphärisch und sehr entspannt. Den Großteil der Songs würde ich aber schlicht und ergreifend als kleine Meisterwerke des Progressive Death Metal bezeichnen. Das geht schon zu Beginn des Albums los. Während man beim ersten Track Face Of Death noch darauf wartet, dass irgendetwas passiert, jagt einem der zweite Song Adrenaline gleich einen gleichnamigen Stoß durch die Adern. Auch The Void Alone jagt mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus den Boxen, technisch höchst anspruchsvoller Death Metal mit all seinen Finessen. Zur Hälfte des Songs wird es dann allerdings etwas entspannter, man könnte im direkten Vergleich fast von Ambient sprechen, und es gibt auch Frauengesang auf die Ohren.
Und so geht das Album dann im Grunde auch weiter. Es gibt zum einen die Songs, die nur von der technischen Finesse des Progressive Death Metal leben, wie eben Adrenaline, Scar Queen, The Prodigal Son, Amber Gaze. Dann kommen die Songs, wie The Void Alone, Abandon und Lacuna, die in den sphärischen Parts, überwiegend mit Frauengesang versehen, mal für eine Atempause sorgen. Eine Zwitterstellung nimmt hier Wind For Wings ein. Das ist zwar auch höchst anspruchsvoller Progressive Death Metal, allerdings ohne dessen Brutalität, sondern von Anfang an von sphärischen Klängen begleitet. Und es gibt solche Songs, wie den Titeltrack Dreamless, der bis auf die teilweise wummernden Doublebass-Attacken von Andrew Baird sehr sphärisch vor sich hinplätschert, sehr entspannt klingender Chor inklusive, Fidelio, mit einem sehr entspannten Dialog zwischen Frau und Mann, oder Les Silences, mit einer sehr verfremdeten Männerstimme, wieder ruhig und sehr elektronisch.
Wenn ich die alten Reviews so lese, haben Fallujah also wohl an ihren Songschreiber-Qualitäten gearbeitet, wobei ich die alten Alben wie gesagt nicht kenne. Aber der Grundvorwurf war halt der der Eintönigkeit, was hier definitiv nicht gegeben ist.