Fejd – Nagelfar

“Feiner Folk aus Schweden“

Artist: Fejd

Herkunft: Lilla Edet/Trollhättan, Schweden

Album: Nagelfar

Spiellänge: 44:26 Minuten

Genre: Folk

Release: 31.05.2013

Label: Napalm Records

Link: http://www.fejd.se

Klingt wie: Garmarna und Hedningarna

Bandmitglieder:

Gesang, Bouzouki, Schwedische Sackpfeife, Harfe, Maultrommel & Drehleier – Patrik Rimmerfors
Gesang & Moraharpa – Niklas Rimmerfors
Bass – Thomas Antonsson
Keyboard – Lennart Specht
Schlagzeug – Esko Salow

Tracklist:

  1. Ulvsgäld
  2. Sigurd Ring
  3. Nagelfar
  4. Dis
  5. Den Skimrande
  6. Jordens Smycke
  7. Fjärrskådaren
  8. Vindarnas Famn
  9. Häxfärd

Fejd - Nagelfar

Die Band Fejd wurde im Jahr 2001 durch einen Zusammenschluss des Folk Musik-Duos Rimmerfors und einigen Mitgliedern der Metalband Pathos gegründet. Rimmerfors spielten damals Folk mit mittelalterlichem Einschlag und nutzten dafür die zeitgenössischen Instrumente. Der Zusammenschluss mit Pathos führte dann zu einer Symbiose der Stilrichtungen. Zunächst wurden einige Demos und EPs veröffentlicht, das erste Album erschien 2009. Nagelfar ist jetzt der dritte Longplayer, der am 31.05.2013 via Napalm Records auf den deutschen Markt kommt.

Der Frauengesang in der ersten Minute des Openers Ulvsgäld kommt mir fast vor wie ein Wegbegleiter in die Welt, in die uns das Album Nagelfar nun entführen will. Im Song selbst sind wohl alle Instrumente vertreten, die Fejd aufzubieten haben, der Rhythmus ist stampfend und treibend. Es fällt mir schwer, sitzen zu bleiben. Sigurd Ring setzt diesen stampfenden Rhythmus fort, das Tempo wird allerdings leicht angezogen. Die Stimme von Patrik Rimmerfors klingt wie die eines Geschichtenerzählers, er setzt regelrecht Spannungspunkte. Das Titelstück Nagelfar klingt dann vergleichsweise düster, passend zum Cover des Albums, wo das Boot aus den Nebeln auftaucht. Das Tempo ist auch deutlich gedrosselt. Der Refrain von Den Skimrande ist so was von einprägsam, selbst wenn man nicht mitsingen kann, weil man kein Schwedisch kann, kann man doch sofort mitsummen. Insgesamt meiner Meinung nach das eingängigste Lied überhaupt auf diesem Album. Toller Rhythmus, und zum ersten Reinschnuppern in die Platte kann ich das entsprechende Video nur empfehlen.

Etwas aufhorchen lässt Jordens Smycke, der Rhythmus der einzelnen Strophen ist etwas anders aufgebaut als bei den restlichen Liedern, das Tempo ist ähnlich wie bei Nagelfar. Bei den sehr opulenten Instrumentalparts von Fjärrskådaren ist fast schon Headbanging angesagt, wieder einer der schnelleren Songs. Vindarnas Famn ist dann die einzig echte Ballade auf dem Album – hier wird der Gesang hauptsächlich durch die Akustikgitarre begleitet, bevor ab der Hälfte des Songs die komplette Orchestrierung einsetzt. Der letzte Song Häxfärd ist ein Instrumental, das mich an die ganz frühen Jahre von Mike Oldfield mit seinen Alben Ommadawn und Incantations erinnert. Hier kommen wohl alle Instrumente noch mal gesondert und einzeln zu ihrem Einsatz. Ein klasse Abschluss für dieses Album.

Fazit: Auch wenn ich beim ersten Hören gleich gesagt habe "So mag ich Folk.", hat sich das Album nicht sofort in meine Gehörgänge gespielt, es hat einige Durchgänge gebraucht. Aber jetzt kann ich sagen: Tolle Stimmen, keine sich in den Vordergrund drängende Elektronik und vor allem kein Humtata. Einfach mal knapp 45 Minuten abschalten und die Musik genießen, wobei mich schon interessieren würde, worum es in den Songs geht, aber ich verstehe die schwedische Sprache leider nicht. Wer Folk mag oder auch mal antesten will, sollte zugreifen, sich selbst und dem Album aber Zeit geben. Anspieltipps: Nagelfar, Den Skimrande und Häxfärd
Heike L.
8.5
8.5