Feuerengel am 16.12.2016 und 18.12.2016 im Pumpwerk, Wilhelmshaven

“10 Jahre Feuerengel in WHV – oder: Warum hat der da ’ne Banane?“

Eventname: Feuerengel – 10 Jahre Pumpwerk Jubiläumsshow (Part I und II)

Headliner: Feuerengel

Ort: Pumpwerk, Wilhelmshaven

Datum: 16.12.2016 und 18.12.2016

Kosten: 26,30€ (VK), 28,00€ (AK), 45,00€ (Kombiticket)

Genre: Neue Deutsche Härte

Veranstalter: Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH

Besucher: ca. 800 bzw. ca. 450

Link: http://feuerengel.de

Setlisten:

  1. Ramm4
  2. Feuer Frei!
  3. Herzeleid
  4. Keine Lust
  5. Du Riechst So Gut
  6. Ich Tu Dir Weh
  7. Rein, Raus
  8. Willkommen In Der Dunkelheit
  9. Benzin
  10. Mein Teil
  11. Mein Land
  12. Roter Sand
  13. Rammstein
  14. Links 2, 3, 4
  15. Asche Zu Asche
  16. Sonne
  17. Waidmanns Heil
  18. Du Hast
  19. Ich Will
  20. Bück Dich
  21. Pussy
  22. Haifisch
  23. Engel

Zehn Jahre sind ins Land gezogen, seitdem die offizielle Rammstein Tribute-Band Feuerengel das erste mal in Wilhelmshaven zu Gast war und einen bleibenden Eindruck hinterließ. Zum Jubiläum setzt man dieses Jahr noch eine Schippe drauf und fackelt nicht nur ein, sondern direkt zwei pyroeffektgeladene Konzertfeuerwerke ab.

16.12.2016: Nach entspannter Anreise und einem schnell gefundenen Parkplatz geht es für uns direkt in Richtung Konzertsaal. Ein kurzer Taschencheck am Eingang ist schnell erledigt und schon wird das ausverkaufte Pumpwerk betreten – eine geschichtsträchtige und unglaublich charmante Location, in welcher tatsächlich noch Bestandteile der alten Pumpen zu sehen sind. Ein gescheiter Platz ist auch schnell gefunden und so kann das Konzert dann auch – mit ein paar Minuten Verspätung – starten. Frontmann Boris betritt die Bühne mit einer kleinen Stepptanz-Einlage und dem ersten Pyroeffekt, dem noch viele weitere folgen sollen: der weggeworfene Hut explodiert und Ramm4 eröffnet das Konzert. Die Menge ist direkt dabei.

 

Eine wirkliche Abkühlung folgt nicht, denn mit Feuer Frei! folgt einer der wohl bekanntesten Rammstein-Songs, welcher in all seiner Härte nicht nur gespielt, sondern sowohl vom Publikum als auch von der Band, welche heute in Höchstform zu sein scheint, förmlich zelebriert wird. Boris, Farp, Daniel, +hors+en, X-Oph und Holgers Vertretung am Bass haben sichtlich Spaß auf ihrem Jubiläumskonzert und feuern ein Highlight nach dem anderen in die Menge.

Spätestens beim sex.. pardon, sechsten Song Ich Tu Dir Weh löst sich auch die letzte, friesische Engstirnigkeit im Saal und der Funkenregen über den im Stahlsarg liegenden +hors+en wird gebührend gefeiert. Vor mir ertönt ein kurzes: „Ja wird dem denn nicht warm da drin?“, bevor es mit Rein, Raus weiter in die Vollen geht und kurz darauf die Frage wohl endgültig geklärt wird: Mein Teil wird angestimmt und das Lieblingsnahrungsmittel der Band befindet sich auch schon im überdimensionalen Kochtopf. Anzuführen ist Mein Teil jedoch nicht nur im Bezug auf den eingesetzten Lyco-Flammenwerfer, welcher den guten +hors+en ordentlich anrösten soll, sondern auch auf Boris, da besonders bei diesem Song klar wird, dass der Feuerengel-Fronter dem „Original“, Till Lindemann, in nichts nachsteht. Nicht nur vom Klang her kommt die Truppe gewaltig nah an Rammstein ran, sondern auch Mimik und Verhaltensmuster der fünf sympathischen sechs sind kaum zu unterscheiden. Aus Gesprächen einiger Konzertbesucher zwischen den Songs lässt sich zudem entnehmen: „Das ist ja wohl der Wahnsinn. Die sind ja mindestens genauso gut wie Rammstein!“ und „Isst der da gerade eine Banane?“ Tatsächlich scheint es irgendein band- und crewinternes Affenschnitzel-Ritual zu geben. Zumindest sind die gelben Paradiesfeigen dem guten Boris immer mal wieder zugeschustert.

Mein Land und Roter Sand bieten anschließend zumindest eine kurze Pause zum Verschnaufen vom Sauerstoffmangel und der Gluthitze, bevor es mit Rammstein wieder heiß wird: „Der brennt doch…!“ denkt man sich völlig zurecht, als sich die Jungs auch bei diesem Song keinerlei Blöße geben und der Originalshow in keinster Weise nachstehen und Sänger Boris – zunächst vollkommen Bananenfrei – im brennenden Mantel auf der Bühne steht.

Brennende Mikrofone dürfen natürlich auch nicht fehlen: Asche zu Asche folgt auf Links 2, 3, 4 und heizt der Menge endgültig ein.

Ganz allmählich geht es dem Ende entgegen und so wühlen die Jungs nochmal ganz tief in der Trickkiste und geben regulär bzw. als Zugabe noch Songs wie Waidmanns Heil, Ich Will, Du HastPussy und Haifisch, bei welchem auch das bekannte Schlauchboot zum Einsatz kommt, zum Besten. Auch Bück Dich ist vertreten und bietet zumindest den vorderen Reihen des Publikums etwas Abkühlung in Form von Wasser, welches Boris auf die Menge… nunja, spritzt.

Engel bildet den Abschluss des 23 Song starken Sets des ersten Teils der Feuerengel – 10 Jahre Pumpwerk Jubiläumsshow. Im Anschluss an das Konzert gibt die Band noch bereitwillig einige Autogramme, bevor es für die Jungs und ihre Fans Richtung Heimat bzw. Tourbus geht.

18.12.2016: Endlich ist es so weit. Ich kann mir gar nicht mehr erinnern, wann ich diese unglaublich sympathische Rammstein-Coverband um Frontmann Boris Delic zuletzt gesehen habe. Viel zu lange ist es schon her, aber irgendwie fühlt es sich so an, als sei es erst vorgestern gewesen. Wie dem auch sei: Ein kurzer Glühweinstop auf dem Weihnachtsmarkt (Weißer Glühwein mit einem Schuss Aperol!) muss noch sein, bevor es ins Pumpwerk geht – zum zweiten Teil der Feuerengel 10 Jahre Pumpwerk Jubiläumsshow.

Am heutigen Abend ist das Pumpwerk nicht ganz ausverkauft und so tummeln sich grob geschätzt 450 – 500 Leute im Saal, welcher zwei Tage zuvor mit 800 Leuten deutlich voller war. Auf die Stimmung wirkt sich dies jedoch nicht aus und schon vor dem Konzert ist die Stimmung im Saal bestens – und bislang ist keine gelbe Regenwald-Bifi in Sichtweite.

Auch hier eröffnet wieder Ramm4 den Abend und das donnernde Schlagzeug sorgt für einen spontanen Endorphinerguss innerhalb von Sekunden. Überall nehmen die Münder bzw. Mundwinkel eine lächelnde Form an – fast wie Bananen. Selbstverständlich dürfen an diesem Abend auch einige Songs vom Freitag nicht fehlen. So sind Ich will, Du Hast, Asche zu Asche, Ich Tu Dir Weh, Bück dich, Mein Teil (auch, wenn der Flammenwerfer einen leichten Müdigkeitsanfall hatte und kurzerhand ausgeht) und Rammstein (inkl. Banane, die Boris in die Hand gedrückt wird), so wie natürlich auch einige andere. Besonders gefeiert wird natürlich wie immer der Song über den Fixstern in unserem System: Sonne. Abwechslung bieten dann Songs wie das hochgelobte und gefeierte Hallelujah.

Ein ebenfalls extrem gefeierter Song findet sich im Zugabenblock und nennt sich Wilder Wein, welchen die Truppe auf der Empore zum Besten gibt, bevor auch der zweite Abend mit Engel eigentlich viel zu schnell endet. Auch am heutigen Abend gibt die Band noch bereitwillig einige Autogramme und lässt sich auf kurze Gespräche mit den Fans ein, bevor das Handtuch fällt und es für die sechs Jungs in den verdienten Weihnachtsurlaub geht. Ein erneutes Wiedersehen gibt es dann am 08.12.2017 an gleicher Stelle. Ich freu mich drauf und wer die Möglichkeit hat zu erscheinen, sollte dies dringendst tun. Immerhin sorgen die Jungs nicht nur für eine extrem geniale Show, sondern setzen sich auch für die Bekämpfung der weit verbreiteten (oder auch nicht) Bananaphobie (ja, die heißt wirklich so) ein.

 

Danke an Feuerengel und ihr Team für einen grandiosen Abend, welcher trotz redaktioneller Tätigkeiten für eine hohe Portion Endorphin und Tiefenentspannung sorgt. Jederzeit wieder, gerne auch bei uns im Wohnzimmer.

Banane.