Futile – fractured divine

“Ein wunderbares Album!“

Artist: Futile

Herkunft: Karlsruhe, Deutschland

Album: fractured divine

Spiellänge: 28:21 Minuten

Genre: Progressive Rock, Alternative Rock, Post Rock

Release: 04.04.2016

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/futilemusic/ und http://futilemusic.com/

Produktion: von Andreas Schorpp (Aufnahme) und Aaron Harris (Mix)

Bandmitglieder:

Gesang – Oliver Reinecke
Gitarre – Dominik Schaetzel
Bassgitarre – Marc Maurer
Schlagzeug – Patrick Spotka

Tracklist:

  1. Seventyfour
  2. The Lies We Prefer
  3. Drops To The Lake
  4. Ripples
  5. Still Awake

Futile - Fractured Divine

 

Viele Worte machen die Jungs der im Jahr 2006 gegründeten Band Futile nicht um ihre Bandgeschichte. Wenn ich die paar Fragmente aber richtig gedeutet habe, gab es schon einige Besetzungwechsel, zuletzt verließ Matthias Braehler im August die Band. Jetzt will man als Quartett weiter machen. Bereits am 04.04.2016 erschien komplett in Eigenregie das vierte Album fractured divine, wobei man bei fünf Songs wohl eher von einer EP sprechen kann, die aber immerhin auf eine knappe halbe Stunde Spielzeit kommt.

Da ich von Futile bislang noch nie etwas gehört habe, kann ich zu den Vorgängeralben nichts sagen, aber was da in dieser knappen halben Stunde abgeht, hat definitiv mehr Beachtung verdient. Das ist feinster… ja, was ist das eigentlich? Die Band selbst ordnet sich dem Alternative Rock zu, ich würde insgesamt eher Post Rock sagen. Auf jeden Fall keine einfache Kost, die aber auch nicht schwer im Magen liegt. Trotz der vielen Verschachtelungen und progressiven Einschübe bleibt das Album vom ersten bis zum letzten Ton nachvollziehbar.

Dass das komplette Material in einer Live-Session eingespielt wurde, wusste ich vor dem zigsten Durchlauf – weil ich einfach nicht genug bekommen konnte 😀 – immer noch nicht, aber auf meinem Zettel stand ziemlich schnell ein Begriff, nämlich „Jam Session“. Das klingt trotz des hohen spieltechnischen Anspruchs, den die Jungs hier erfüllen, so spielerisch leicht und lässig, mal kurz ein paar Jazz-Rhythmen eingestreut, dann auch gern ein paar Rumba-Takte, um kurz darauf förmlich zu explodieren und eine wahre Soundwand vor dem Hörer aufzubauen, die aber auch gleich wieder eingerissen wird. Dabei ist Oliver Reinecke jetzt nicht der Sänger vor dem Herrn, aber es ist immer angenehm, ihm zu lauschen. Er beherrscht die verschiedenen Gesangsarten und auch die Shouts, die er auf diesem Album präsentiert und ist auch deutlich hörbar mit voller Inbrunst dabei. So schafft er es dann, nachdem schon die Instrumentalfraktion den Eisbecher mit den leckersten Kugeln gefüllt hat, diesen dann noch das Sahnehäubchen aufzusetzen.

Das Video zum Song Seventyfour gibt es hier:

Fazit: Das ist mal wieder so eine Perle unter den vielen "kleinen" Bands, die leider unter dem ganzen Tand, durch den man sich manchmal wühlen muss, noch nicht hell genug durchschimmert. Nach dem Genuss dieses wunderbaren Albums werde ich definitiv sehen, dass ich mir auch mal die älteren Scheiben zu Gemüte führe. Manchmal musste ich an die schwedische Band Port Noir denken, auch Temple Of Thieves kamen mir bei manchen Passagen in den Sinn. Wie gesagt, ein wunderbares Werk mit feinem Post Rock.

Anspieltipps: eigentlich alles, aber besonders hat mich Ripples gepackt
Heike L.
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