Goatfuneral – Luzifer spricht: 10 Years In The Name Of The Goat

“Und nochmal alles auf eine CD“

Artist: Goatfuneral

Herkunft: Deutschland

Album: Luzifer spricht: 10 Years In The Name Of The Goat

Spiellänge: 72:24 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 02.12.2016

Label: Massacre Records

Link: http://www.metal-archives.com/bands/Goat_Funeral/3540259697

Bandmitglieder:

Gesang – Blutkehle
Gitarre – Isaac Goaten

Tracklist:

  1. Bastion Lucifer
  2. Why I Hate The Fruit
  3. Slaves Of The Frostbitten Moon
  4. Continous Fire
  5. The Song Of The Dying One
  6. Goat-Fuck-Perversion
  7. Church of Genosuicide
  8. Scars Of A Nation
  9. Mission
  10. Dyp Ned I En Kald Kammer
  11. Inside Corpse Hill
  12. Goat Genocide
  13. Goatfuneral Says: Fuck You, Please
  14. Black Earth
  15. My Woods – Their Graves
  16. Luzifer spricht

Goatfuneral - Luzifer spricht

Ich erinnere mich noch ganz gut daran als 2010 die in meinen Augen beste jemals veröffentlichte Split-CD erschienen ist. Thuringian Supremacy Vol. 1 bestand damals aus acht unglaublich starken Liedern von vier Bands, darunter das offizielle Black Metal-Nebenprojekt von Blutkehle und Yantit, die sich mit zwei weiteren Musikern zu dem von vornherein auf zwei Liedern begrenzte Panzerkreutz zusammengeschlossen haben. Die beiden Lieder wirkten damals wie ein Befreiungsversuch vom doch sehr zugänglichen Eisregen, das den Musikern im Guten wie im Schlechten anhängt. Am besten lässt sich das mit Joanne K. Rowling vergleichen: Wenn über diese Frau berichtet wird, heißt es zweifelsohne sofort Harry Potter. Wenn sie dann ein Buch veröffentlicht, z.B. Ein plötzlicher Todesfall begründet sich der Erfolg des Buches dann nicht auf den gar nicht mal so schlechten Inhalt, sondern komplett darauf, dass sie Harry Potter geschrieben hat. Das gleiche Schicksal ereilte natürlich auch Panzerkreutz, was für die Verkäufe der CD natürlich förderlich war.

Um als Musiker nochmal vom Untergrund ernstgenommen werden zu können, bleibt eigentlich nur die Flucht in die Anonymität. Am besten lässt sich das mit Joanne K. Rowling vergleichen: Wenn diese Frau sich auf einmal Robert Galbraith nennt, gehen die Verkäufe der Veröffentlichungen natürlich schön in den Keller. Wenn dann herauskommt, dass Robert eine Frau ist und dazu auch noch die reichste in Großbritannien, gehen die Verkäufe natürlich durch die Decke. Ob es jetzt ein marketingtechnischer Zug war oder ob die Frau sich selbstverwirklichen wollte, kann abschließend nicht beantwortet werden.

Ähnliches geschah bei Goatfuneral. Zwar ist Blutkehle kein Millionär, doch lebt er von Eisregen. Als ich damals die Lieder der genannten Split gehört habe, war ich mir zu 100 % sicher, dass nicht nur bei Panzerkreutz, sondern auch bei Goatfuneral Blutkehle zu hören ist. Allerdings wurde er nur als Gast für den klaren Gesang angegeben, der echte Sänger hieß anders. Doch das Bandfoto ließ mich damals stutzig werden: Zwar erkennt man die Gesichter nicht, allerdings ist einer der beiden recht mollig und ein Tattoo blitzt am linken Arm unter dem T-Shirt hervor. Gleiches gilt auch für den Frontmann von Eisregen

Mittlerweile ist Blutkehle auf den Metal-Archives als Sänger eingetragen, ob das den Verkäufen der drei jeweils auf 1.000 Stück limitierten Veröffentlichungen geholfen hat, weiß ich nicht, das hier zugrundeliegende Material mit dem Namen Luzifer spricht: 10 Years In The Name Of The Goat sammelt noch einmal alle Lieder und fügt noch das bisher unveröffentlichte Lied Luzifer spricht hinzu. Je nachdem, welche Marketingstrategie für die Veröffentlichung gefahren wird, wird sich die CD kaum bis wahrscheinlich gut verkaufen.

Im Grunde ist eigentlich auch zu schade, dass das Material bisher limitiert war. Die älteren Lieder von der Dies Fyck-Split sind eine Ecke roher als spätere Veröffentlichungen, die mir persönlich zwar ein wenig zu weichgespült sind, aber dennoch ab und zu von mir gehört wurden. Das neue Lied ist keine Offenbarung, aber wer bisher noch nicht alle Songs besessen hat, kann diese Diskrepanz mit dem Kauf dieser Kompilation guten Gewissens ausgleichen und bekommt ein Lied quasi gratis.

Fazit: Es ist schön, dass eines der vielen „Zweigprojekte“ von Eisregen doch noch mal ein Lebenszeichen von sich gibt. Das ist leider nicht immer gegeben (Marienbad lässt grüßen…). Daher ist eine Kompilation mit allen jemals veröffentlichten Liedern plus einem neuen Lied eine schicke Sache. Es gibt wohl bessere Bands, aber Lieder wie Why I Hate The Fruit oder My Woods – Their Graves sind stark genug, um einen Kauf zu legitimieren.

Anspieltipps: Why I Hate The Fruit, Church Of Genosuicide
Gordon E.
7.5
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