Gojira – Magma

“Der Name ist Programm“

Artist: Gojira

Herkunft: Bayonne, Frankreich

Album: Magma

Spiellänge: 43:56 Minuten

Genre: (Modern) Progressive Metal

Release: 17.06.2016

Label: Roadrunner Records

Link: https://www.facebook.com/GojiraMusic und http://magma.gojira-music.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Joe Duplantier
Gitarre – Christian Andreu
Bassgitarre – Jean-Michel Labadie
Schlagzeug – Mario Duplantier

Tracklist:

  1. The Shooting Star
  2. Silvera
  3. The Cell
  4. Stranded
  5. Yellow Stone
  6. Magma
  7. Pray
  8. Only Pain
  9. Low Lands
  10. Liberation

Gojira - Magma

 

Noch unter dem Namen Godzilla gegründet, änderte die Band in 2001 ihren Namen in Gojira und veröffentlichte komplett in Eigenregie das Debütalbum Terra Incognita. Die Gründungsmitglieder sind zu drei Vierteln noch dabei, was ja auch nicht immer so gesagt werden kann, und gemeinsam hat man vier weitere Alben veröffentlicht, mit denen man die Fanbase stetig und unaufhörlich vergrößern konnte. Im Vorfeld zum jetzt veröffentlichten sechsten Album hat man sich auch ein eigenes Studio eingerichtet, damit man sich genau die Zeit nehmen kann, die man braucht, ohne auf den Geldbeutel schielen zu müssen. Das auf knapp 45 Minuten Spielzeit kommende Magma erschien am 17.06. über Roadrunner Records und war bis dahin „one of the highest anticipated albums 2016“, also eines der am heißesten erwarteten Alben in 2016.

Als Jemand, der sich mit Gojira bislang nicht wirklich beschäftigt hat, mal hier einen Song gehört, mal da ein Video gesehen, habe ich nach dem ersten Hören des Albums den Hype um dieses Album und diese Band überhaupt nicht verstanden, denn das war jetzt nichts, was irgendwie besonders hervorhebenswert wäre. Wobei man die klare und unveränderliche Haltung der Band zu verschiedenen Themen und auch ihr persönliches Einbringen schon würdigen muss. Aber nach der Lektüre einiger anderer Bemerkungen zu diesem Album habe ich verstanden, dass Gojira hier wohl mindestens eine 90-Grad-Adjustierung des Sounds vorgenommen haben. Vermehrter Einsatz von Klargesang, kürzere Songs, weg vom Progressive Death Metal, hin zum Modern Progressive Metal. Eine andere Bezeichnung fällt mir auch nicht für das ein, was mir da entgegenschallt. Geht stellenweise in Richtung Meshuggah, hat aber nicht deren Penetranz.

Und so startet das Album mit The Shooting Star ziemlich langsam, zähflüssig und, in meinen Ohren, relativ belanglos. Von der leichten Frustration, die sich schon bei mir einstellt, erlösen mich Gojira dann aber gleich mit Silvera, The Cell und dem im Refrain straff vor sich hin marschierenden Stranded. Ein wenig brutaler, mit sehr einprägsamen Riffs und auch einigen Shouteinlagen versehen, ist das jetzt eher meine Wellenlänge. Eins wird allerdings von Anfang an klargestellt, nämlich dass sich natürlich an der nach wie vor als genial zu bezeichnenden Musikalität und Virtuosität der vier Bandmitglieder nichts geändert hat. Warum sollte es auch, es wird jetzt halt nur in andere Bahnen gelenkt. Von daher sind es immer noch Gojira, die man auf Magma zu hören bekommt, und für Experimente bzw. Stiländerungen/-anpassungen sind sie ja wohl bekannt.

Nach dem kurzen Instrumental Yellow Stone geht es dann auch zum längsten Song des Albums, dem Titeltrack Magma. Hier habe ich mir nur eins aufgeschrieben: Wie der Name schon sagt. Yellow Stone bereitet mit seinem zähflüssigen Tempo und dem sehr krassen Bass, der hier mal im Vordergrund steht, sehr gut darauf vor, denn Magma heißt wirklich nicht umsonst so. Eine fast schon psychedelisch verzerrt klingende Gitarre begleitet in den Strophen den schleppenden Gesang von Joe Duplantier bis zum bitteren Ende. Nachdem dann bei Pray die von mir schon genannten Meshuggah-Ansätze zum Tragen kommen, erinnert mich der Gesang von Joe beim folgenden, sich noch mal ein wenig aufbäumenden Only Pain ein wenig an Anders Fridén (In Flames). Der vorletzte Track ist für mich dann genau so belanglos, wie der erste, Low Lands schleppt sich in meinen Ohren dem Ende entgegen, das dann mit Liberation erstaunlich chillig ausfällt. Nur akustische Gitarre und Percussion begleiten mich auch nach dem drölfzigsten Hören in die komplette Ratlosigkeit.

Fazit: Die Songs, die es auf Magma zu hören gibt, sind zwar nicht schlecht, haben aber auch kein Alleinstellungsmerkmal. Auch nach mehreren (mittlerweile wirklich sage und schreibe elf) Hördurchläufen kann ich mich den begeisterten Kommentaren, insbesondere der Fans, nicht anschließen. Es ist jetzt nicht so, dass ich die dreiviertel Stunde als vertane Zeit bezeichnen würde, aber ein Meisterwerk haben Gojira hier für mich auch nicht vorgelegt. Wer mal hören möchte, wie Progressive Metal der sehr modernen Ausprägung klingt, kann gern ein Ohr riskieren, Magma tut niemandem weh.

Anspieltipps: Silvera, The Cell, Stranded und Pray
Heike L.
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