“Nur was für sehr Experimentierfreudige“
Artist: Grey Season
Herkunft: Dormagen, Deutschland
Album: Septem
Spiellänge: 51:30 Minuten
Genre: Progressive Metal, Progressive Rock
Release: 31.10.2014
Label: Noizgate Records
Link: https://www.facebook.com/greyseasonmetal
Produktion: Tonstudio der FH Düsseldorf, Düsseldorf von Thomas Sladek (Aufnahme), Skyline Tonfabrik, Düsseldorf von Jens Dreesen (Mastering)
Bandmitglieder:
Gesang – Blazej Lominski
Gitarre – Roman Gatzka
Bassgitarre – Bodo Strauß
Keyboard – Pascal Horn
Schlagzeug – Jan Schweigler
Tracklist:
- Therion Part I: Seventh
- Therion Part II: Behold A Pale Horse
- Tartarus
- Crown Of Decay
- Delirium
- Diencephalon
- Therion Part III: Behold A White Horse
- P.A.F. (Bonus Track)
Es gibt unterschiedliche Angaben zur Geschichte der Band Grey Season, und ich hoffe, ich habe die richtige erwischt. Bereits im Jahr 2006 wurde die Band Grey Season von einigen Schulfreunden gegründet. Man spielte sich durch verschiedene Musikstile, durchlebte einige Besetzungswechsel, hat aber seit geraumer Zeit das Bandgefüge gefunden, das sich einig ist, in welche Richtung es gehen soll. Das Debütalbum Septem wurde bereits durch die Band selbst vertrieben. Nach der Unterzeichnung des Plattenvertrages mit Noizgate Records erscheint jetzt aber am 31.10.2014 ein Re-Release. Zu den einzelnen Liedern etwas zu sagen, würde in gedruckter Form ganze Papierberge produzieren, es passiert einfach zu viel. Also versuche ich mal, das, was ich da gehört habe, irgendwie zusammenzufassen. Mit dem Lied Therion Part I: Seventh geht es erst einmal ganz gemächlich los, man hört hauptsächlich Gitarrenspiel und könnte glatt der Versuchung widerstehen, sich von diesen fast schon meditativen Klängen einlullen zu lassen. Was dann folgt, ist eine scheinbar planlose Aneinanderreihung von verschiedenen Versatzstücken, die irgendwie ein großes und für mich nicht durchschaubares Chaos ergeben. Eben noch brüllt Blazej Lominski wie Manne Ikonen von Ghost Brigade, die Instrumente spielen Tonfolgen und Tempowechsel, die ich so noch nicht gehört habe. Im nächsten Augenblick ist der Gesang schnurrend wie ein Kätzchen, und die Instrumente wickeln das Ganze zu einem riesigen Harmonieknäuel auf. Bei mir steht zusammenfassend auf meinem Zettel ein Wort, nämlich Klangexperimente. Dabei gibt es alle möglichen Spielarten auf die Ohren. Das reicht von Death Metal, geht über Core, den guten alten Rock der 60er und 70er Jahre, oft wird es psychedelisch, und Grey Season schreckt auch nicht davor zurück, sich lasziv zurückzulehnen und ein wenig Jazz einzustreuen. Wenn ich überlege, wie man dazu kommt, etwas Derartiges zu schreiben, komme ich ja irgendwie nicht umhin, die Jungs für ihren Mut, ihre Experimentierfreude und ihre Kreativität zu bewundern. Meiner Meinung nach sind sie allerdings über das Ziel hinausgeschossen, denn das ist wirklich nur etwas für Hörer, die genauso gepolt sind. Ich bin es definitiv nicht.