Hell – Curse & Chapter

“Musikalische Schauspielkunst aus Großbritannien“

Artist: Hell

Herkunft: Derby, Großbritannien

Album: Curse & Chapter

Spiellänge: 59:54 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 02.12.2013

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.hell-metal.com

Bandmitglieder:

Gesang – David Bower
Gitarre, Keyboard, Gesang – Kev Bower
Gitarre – Andy Sneap
Bass – Tony Speakman
Schlagzeug – Tim Bowler

Tracklist:

  1. Gehennae Incendiis
  2. The Age Of Nefarious
  3. The Disposer Supreme
  4. Darkhangel
  5. Harbinger Of Death
  6. End Ov Days
  7. Deathsquad
  8. Something Wicked This Way Comes
  9. Faith Will Fall
  10. Land Of The Living Dead
  11. Deliver Us From Evil
  12. A Vespertine Legacy

Hell - Curse & Chapter

Die sehr wechselvolle Geschichte der Band Hell geht zurück in das Jahr 1982. Die Band blieb trotz ausgedehnter Tourneen unbeachtet und ein für 1986 geplanter Abschluss eines Plattenvertrages kam nicht zustande, weil die Plattenfirma Pleite ging. Nachdem der damalige Sänger und Gitarrist Dave Halliday im Jahr 1987 Selbstmord beging, stellten die restlichen Bandmitglieder sämtliche Aktivitäten ein. Andy Sneap gründete dann die Band Sabbat und entwickelte sich auch zu einem angesehenen Metal-Produzenten. Während eines Treffens mit den verbliebenen Bandmitgliedern entschloss man sich, das alte Material neu einzuspielen. Als Sänger gewann man David Bower und das im Jahr 2011 veröffentlichte Album Human Remains erhielt sowohl von der Presse als auch von den Fans hervorragende Kritiken. Nun wurde am 22.11.2013 das zweite Album Curse & Chapter veröffentlicht.

Mit den Worten „In a world devoid of divinity only the human remains“ stimmt uns David Bower im Opener Gehennae Incendiis auf das Okkulte ein, mit dem sich Hell in ihren Texten sehr oft beschäftigen und das auch teilweise schon in den Songtiteln deutlich wird. Das folgende Lied The Age Of Nefarious war ja bereits vorab auf der gleichnamigen EP veröffentlicht worden und ist ein typischer Hell-Song in Hochgeschwindigkeit. David Bower schreit, singt und keift sich durch das Lied wie ein Derwisch. Ich bin immer noch begeistert davon, dass Hell die Titelzeile dann so singen wie vor ewigen Jahren The Age Of Aquarius aus dem Musical Hair.

Aus den weiteren Songs einzelne herauszupicken, ist im Grunde unmöglich, denn Hell haben hier einen Hochkaräter nach dem anderen am Start. Dabei macht es auch keinen Unterschied, dass es sich bei Land Of The Living Dead und Deliver Us From Evil um Material aus den Anfangszeiten der Band handelt. Die meisten Songs bewegen sich im Midtempo und sind zunächst einmal im Heavy Metal anzusiedeln. Es sind aber immer wieder schöne kleine „Gimmicks“ enthalten, die den Hörgenuss noch deutlich steigern. Allein die teilweise ziemlich langen Intros sind schon hörenswert, dann gibt es schöne Interludien, bei denen sowohl Samples als auch Sprecheinlagen verwendet werden. Der über mehrere Oktaven reichende Gesang von David Bower lässt dann neben der herrlichen Klangkulisse auch noch ein pompöses Bühnenbild wie im Theater auferstehen, in dem er herumwuselt wie verrückt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er bei den Aufnahmen ruhig am Mikro gestanden hat.

Fazit: Eine Stunde, die wie im Flug vergangen ist. Hell haben hier ein Gesamtpaket geschnürt, für das sich das Warten gelohnt hat. Man zeigt auch wieder einmal, dass der geschickte Einsatz eines Keyboards auch im Heavy Metal durchaus Sinn macht und sehr songdienlich sein kann. Wenn man dann noch einen Sänger wie David Bower hat, der den Liedern durch seinen extrem facettenreichen Gesang, der teilweise auch in Kreischen, Keifen und Krächzen kippt, eine zusätzliche Lebendigkeit verpasst, kann man sich nur glücklich schätzen. Klare Kaufempfehlung. Anspieltipps: The Age Of Nefarious, The Disposer Supreme und Deliver Us From Evil
Heike L.
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