Hell Over Hammaburg 2015 am 07.03.2015 in der Markthalle in Hamburg

”Hammaburg 2015”

Bands: Drowned, Cult Of Fire, Caronte, Midnight, Necros Christos, Solstice, High Spirits, Ambush, Trimphant, Night, The Tower, Robert Pehrssons Humbucker und Chapel Of Disease

Location: Markthalle in Hamburg

Homepage: www.markthalle-hamburg.de

Datum: 07.03.2015

Kosten: VVK: 35 €

Besucher: ca. 1.000 (ausverkauft)

Veranstalter: Sure Shot Worx (http://www.sureshotworx.de/)

Homepage: http://helloverhammaburg.blogspot.de/

Setlisten:

  1. Firestorm
  2. Ambush
  3. Hellbound
  4. Heading East
  5. Master Of Pain
  6. Molotov Cocktail
  7. Close My Eyes
  8. Natural Born Killer

  1. Haunt My Mind
  2. Serious
  3. Falling Into Darkness
  4. Keep Me In Your Heart
  5. Wasted Time
  6. The Hollow Of A Rising Tone
  7. Running For Shelter
  8. Mesmerizing Shadows
  9. Keep Pushin´
  10. Who Else Is On Your Mind

  1. Intro
  2. Mrtyu Ka Vibhasta Nrtya
  3. Mrtyu Hi Satya Hai
  4. Astitva ki Ctia
  5. Khanda Manda Yoga
  6. Zavet Svetu
  7. Satan Mentor
  8. Käli Mä

  1. High Spirits
  2. Full Power
  3. This Is The Night
  4. When The Lights Go Down
  5. I Need Your Love
  6. Wanted Dead
  7. I Need To Know
  8. Demons At The Door
  9. Another Night In The City
  10. Midnight Sun
  11. Torture

  1. The Sleeping Tyrant
  2. Death´s Crown Is Victory
  3. White Horse Hill
  4. Cimmerian Codex
  5. Cromlech

  1. Unholy And Rotten
  2. Black Rock´n´Roll
  3. Prowling Leather
  4. I Am Violator
  5. Degradation
  6. All Hail Hell
  7. Necromania
  8. Long Live Death
  9. Satanic Royalty
  10. You Can´t Stop Steel
  11. Endless Slut
  12. Turn Up The Hell

Hell Over Hammaburg Festival 2015 FlyerFinalAufgehellt

Schon zum dritten Mal in Folge findet das unter den Kennern heiß begehrte Hell Over Hammaburg in Hamburg statt. Am 07.03.2015 gesellen sich Fans diversester Metalarten in der Markthalle. Wenn sie denn nicht am Abend vorher schon bei der Hell Over Hammaburg Warm-Up Night im St. Pauli Rock Café vorgefeiert haben. Dort gab es immerhin auch schon drei Bands in kuschelig-rauchiger Atmosphäre zu genießen, sofern man denn rechtzeitig ein Ticket ergattern konnte – es war nämlich ausverkauft: Blizzen, Wardenclyffee und Deathtronation.

Auch das Hell Over Hammaburg III erfreut sich so großer Beliebtheit, dass Metaller aus sämtlichen Landen anreisen und das Festival bis aufs letzte Ticket ausverkauft ist. Das ist den Veranstaltern zu gönnen, da so ein – ich sag mal – „Underground-Festival“ wie dieses hier oben neben den Großen sich schnell verlieren kann, aber das Hell Over Hammaburg 2016 ist sicher!

Das Programm ist bunt gemixt mit Heavy Metal, Death, Stoner/Doom und Black Metal. Für alle HoH-Nichtkenner: Das Ganze spielt sich in zwei Sälen ab. Im kleinen Marx begnügen sich Triumphant, The Tower, Aronte, Drowned (als spontaner Ersatz für Dodsengel), Night und Chapel Of Disease. Leider ist das Marx so klein, dass es schnell proppevoll gefüllt ist und man kaum die Chance hat, etwas von der Band zu sehen, wenn man sich nicht zehn Minuten vor Beginn dort einfindet. Einen Graben für Fotografen gibt es nicht, dafür ist man eben nah dran. Im großen Saal ist reichlich Platz, aber auch da wird es gerade vorn eng, wenn folgende Bands sich hier dem Publikum präsentieren: Ambush, Robert Pehrssons Humbucker, Cult Of FireHigh Spirits, Solstice, Necros Christos und Midnight. Die Verfasserin und Fotografin kann aufgrund von Überschneidungen und bereits erwähnten Schwierigkeiten im Marx nur von den Bands im großen Saal berichten.

Bevor es zu den einzelnen Gig-Reviews kommt, hier noch eine positiv hervorzustellende Sache: Der Merch-Stand ist richtig groß und üppig gefüllt, so dass man viele, viele Menschen mit neuen Shirts und/oder Vinyl-Tütchen herumrennen sieht. Midnight-Tapes waren zudem heiß begehrt und wurden bis aufs Letzte im Kampf erobert. Bier gibt es natürlich auch in rauhen Mengen und eine ganz nett gefüllte Snack-Ecke mit Brezeln, Süppchen, Würstchen etc. – oder man geht zum guten Dönerladen am nahgelegenen Hamburger Hauptbahnhof.

Ambush 2 - Hell Over Hammaburg 2015 - Time For Metal

Ab 14:30 Uhr ist Einlass, um 15:30 Uhr betritt pünktlich die erste Band – Ambush – die Bühne im großen Saal. Zu Beginn gibt es Heavy Metal aus Vaxjö/Schweden auf die Ohren. In Anbetracht der Tatsache, dass sie das Festival eröffnen und es erst 15:30 Uhr ist, rocken die Jungs ganz schön elanvoll los. Die schmalen Gestalten mit typischen Skinny Jeans, Lederwesten, Oberlippenbärten und Goldlöckchen zocken ihre neueste Scheibe Firestorm mit dem gleichbetitelten Song gnadenlos herunter. Den Heavy Metal-Fans unter den Besuchern wird es gefallen, Ambush haben ohne Frage ihren Auftritt ansprechend absolviert und die Meute auf den langen Tag blendend eingestimmt.

Robert Pehrssons Humbucker 2 - Hell Over Hammaburg 2015 - Time For Metal

Robert Pehrsson, schwedischer Gitarrist, Sänger und Songwriter – sonst bekannt aus zahlreichen Bands wie Masticator, Runemagick oder Death Breath ist nun als Robert Pehrssons Humbucker solo unterwegs, um zur Abwechslung mal Blues Rock zu spielen. Eine schöne warme Stimme, aber mehr ist irgendwie nicht wirklich im Kopf geblieben. War weder besonders aufregend, noch sonderlich schlecht – einfach recht belanglos die gebotene Kunst. Im Gesamtprogramm mal eine gute Abwechslung zum Black Metal, der als nächstes in den Startlöchern steht.

Cult of Fire 2 - Hell Over Hammaburg 2015 - Time For Metal

Jetzt geht es richtig los – schon spannend, was da alles aufgefahren wird. Altarsmäßige Aufbauten mit Kerzen, Schalen voller Räucherwerk und mumifizierten Tieren, dazu Shiva-Figuren und allerlei okkulte Symbolik im Hintergrund. Die tschechischen Cult Of Fire sind im Black Metal grade schwer angesagt und mein persönliches Highlight des ganzen Festivals. Doch bevor die drei Musiker samt Roben und Riesenkapuzen maskiert auf die Bühne kommen, wird geräuchert was das Zeug hält. Da wird einem als Fotograf da vorn ganz schön duselig vor lauter Weihrauch und Opium, aber toll! Der schwere Black Metal benebelt auch musikalisch und erzeugt eine spannende Stimmung im Saal. Es ist nicht viel Action auf der Bühne – und eigentlich hätte man nach drei Songs auch schon genug, aber ich dachte, sie würden noch ihre Version von Die Moldau spielen, aber leider ist das nicht der Fall.

High Spirits 1 - Hell Over Hammaburg 2015 - Time For Metal

Alle Bandmitglieder tragen weiße Hosen – das ist jetzt nicht gerade sexy. Aber gut, High Spirits werden von vielen gefeiert und sind nach der Mega-Portion Okkultismus eine willkommene Abwechslung. Der Weihrauch schwebt übrigens noch immer im Raum. Vielleicht deshalb ist Sänger Chris Black dermaßen aufgedreht und agil, dass es schon fast übertrieben wirkt. Die Jungs aus Chicago kommen jedenfalls gut an und es werden sogar Zugaben gefordert – und sogar geboten. Heavy Metal, ganz klassisch.

Solstice 2 - Hell Over Hammaburg  2015 - Time For Metal

Hach herrlich, da starten sie gleich mit meinem persönlichen Lieblingssong The Sleeping TyrantSolstice aus UK (nicht zu verwechseln mit der Death-Metal Band Solstice aus Amiland) geben schönen melodischen Heavy-Doom zum Besten und reihen sich quasi zwischen dem ganzen Heavy und Stoner und Black Metal ein. Norweger Paul Kearns (Sänger) hat eine so wunderbar schöne Stimme, dass man glatt dahinschmelzen möchte, von der schwarzen Lockenmähne mal ganz abgesehen. Auch der UK-Dialekt ist irgendwie sexy. Die Jungs machen echt Laune und rocken auf sympathische Weise den Laden! Da darf auch mal jemand aus der ersten Reihe mitsingen.

Necros Christos 3 - Hell Ove Hammaburg 2015 - Time For Metal

Jetzt steht nochmal Death Doom Metal auf dem Programm mit Necros Christos aus Berlin. Ganz schön fettes Programm, muss man sagen! Es brettert und knallt und haut noch mal die gerade aufgetankten Reserven heraus – man ist ja mittlerweile auch schon lange beim Hell Over Hammerburg dabei. Im Gepäck haben sie ihre letzte Platte Nine Graves, die mit diversen Stücken vertreten ist.

Midnight 2 - Hell Over Hammaburg 2015 - Time For Metal

Hui, jetzt wird’s nochmal anstrengend. Midnight sind schon Geschmacksache, mit ihrem Black/Speed Metal aus Ohio sind sie manchem etwa zu wild. Athenar zockt nicht nur wild sein Instrument, sondern geht auch hart auf die Fotografen und Secus, ja belästigt sie fast schon, indem er sein Gemächt an ihnen reibt. Die schwarzen Masken sorgen dafür, dass sie sich entsprechend rotzig und aufgedreht verhalten können. Gibt aber genug Leute, denen genau das so richtig gefällt. Was einigen nicht gefallen hat: Midnight haben nur 40 statt 60 Minuten Programm gemacht. Dafür gibt es aber eine einfache Erklärung: Da der Gitarrist spontan Vater geworden ist, musste ein guter Bekannter aushelfen und konnte in der Kürze nicht alle Songs einstudieren. Dafür hat er seinen Job aber gut gemacht.

Gesamtstimmung beim Hell Over Hammaburg ist immer gut, manche übertreiben es allerdings mit dem Alkohol, so dass man schon recht zeitig einige Bierleichen findet und das Foyer recht müllig hinterlassen wird. Auch vor der Markthalle gleicht der Eingang eines auf dem Boden entleerten Müllcontainers. Wohin auch mit dem Glasflaschen-Zeug, wenn nicht mal ein Mülleimer (oder Flaschensammler) bereitsteht.

Egal, das nur am Rande. Am Ende bleibt zu sagen, dass das Hell Over Hammaburg ein Festival für Kenner und Liebhaber der nicht ganz massenkompatiblen Richtung und Bands ist und auch hoffentlich bleibt! Spannend, wer denn nächstes Jahr dabei ist. Es wurde auf jeden Fall schon verlautet, dass die Warm-Up-Party wegfällt, dafür das Hell Over Hammaburg zwei Tage gehen soll, das sind doch mal positive Aussichten!