“Was für ein Einschlag!“
Artist: I Spit Ashes
Herkunft: Muhr Am See, Deutschland
Album: 99942
Spiellänge: 55:47 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 25.04.2015
Label: Hell Awaits Records
Link: http://www.ispitashes.de
Produktion: Aufgenommen im August 2014 / Pitchback Studios Germany
Bandmitglieder:
Gesang – Benedikt Rathsmann
Gitarre – Emanuel Seis
Gitarre – Bernhard Lindner
Bassgitarre – Benjamin Müller
Schlagzeug – Daniel Lammich
Tracklist:
- Apophis King
- Of Venus And Mars
- Astronaut
- The Fourth Kind
- Paint The Stars Golden
- Shells Of Fury
- Sun Is Icon
- Machinery
- The Road
- So(u)l Invictus
- Enter Dystopia
- Versus A Perseides Wish
Es gibt immer diese Releases, auf die man jahrelang warten würde. Das ist bei mir bei jedem Album von Hammerfall, All That Remains der Fall – und seit dem Review Inhaling Blackness… Reflecting Light (Review: Hier) der Band I Spit Ashes ist es auch bei den Franken so.
Das letzte Mal habe ich mit 9,5 von 10 Punkten das Werk einer neuen Band in den Himmel gehoben und seither hatte ich keinen Grund, die Bewertung von damals anzufechten, so sind Songs wie Error Concept I und Missper noch immer in meiner täglichen Playlist vorhanden und das will was bedeuten.
Mit 99942 begibt man sich ein wenig mehr auf die Konzeptalbum-Schiene und versucht in ca. einer Stunde die Geschichte zu erzählen, die einem Endzeit-Film als harter Soundtrack dienen könnte. Die Erde steht dem Ende gegenüber und in dem letzten Jahr vor dem bevorstehenden Einschlag eines Asteroiden steht die Menschheit geschockt von der Vorhersage sich selbst gegenüber, als eine geheime Gesellschaft das Project 99942 auf eine Disc presste, um dieses als letzes Lebenszeichen ins All zu schießen.
So oder zumindest soetwa bringt man hier schon einiges an Stimmung rüber – und das bevor man überhaupt einen Song hören konnte. Wer aber meint, dass hier jetzt ein Post-Hardcore-Act auf ihn wartet, der ist bei I Spit Ashes schief gewickelt. Denn in den kommenden fünfundfünfzig Minuten ergießen sich Synthesizer-Samples gemeinsam mit einigen richtig guten Melodic Death Metal-Riffs über den Hörer.
Eine Stimme, die es locker mit den Großen des Genres aufnehmen kann – und ich nenne gerne erneut Sänger wie Anders Frien (In Flames), denn ganz ehrlich, Mr. Rathsmann ist in meinen Augen für die Leistung, die er zusammen mit seiner Truppe bringt, noch viel zu unbekannt.
Während das als Intro agierende Lied Aphophis King noch relativ rhythmusgeladen daherkommt, bekommt man bei Of Venus And Mars wieder melodische Gewitter geboten, die an Songs von Machinae Supremacy erinnern und das, ohne wie eine Kopie der Schweden zu klingen.
Angenehm viel Atmosphäre bringen wieder die etwas langsameren und weniger harten Lieder. So darf man bei Astronaut auch gern mal Bilder vor Augen sehen, um dann bei The Fourth Kind ordentlich mit dem Kopf zu wackeln. Den Abschluss machen die beiden Highlightsongs Enter Dystopia und Versus A Perseids Wish. Während Enter Dystopia die letzten Kräfte mobilisiert, bringt man mit Versus A Perseids Wish mit Klavier und ruhigem Sprechgesang einen runden Abschluss des Konzeptalbums.