Islay – Islay

„Death Metal aus Deutschland = obergut“

Artist: Islay

Album: Islay

Spiellänge: 49:30 Minuten

Genre: Melo Death Thrash

Release: 20.07.2012

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/islaymetal/info/

Bandmitglieder:

Tommy – Gitarre, Synthies
Lemmi – Drums
Chicken – Gesang
Baal – Gitarre
Picco – Bass

Tracklist:

  1. Laphroaig
  2. Dalwhinnie
  3. Glenkinchie
  4. Oban
  5. Aberlour
  6. Glenfiddich
  7. Bowmore
  8. Bruichladdich
  9. Caol Ila
  10. Jura
  11. Lagavulin
  12. Cragganmore
Islay_CDCover_Islay

Islay machen ihren Metal gar nicht schlecht. Warum? Sie bewegen sich gerne auf sicherem Terrain im rasanten Obertempo, verstehen jedoch dabei, dieses Obertempo mit stilvoll passenden Abwechslungen zu spicken. Dabei sind sie sich auch für Genreübergreifendes nicht zu schade und integrieren aus nahezu allen Spielarten des Metals die Sahnehäubchen. Als Basis dient dabei ein melodisch/thrashiges Mis en Place, dessen Schmankerl zum richtigen Moment an die Oberfläche treiben.

Bereits im Opener Laphroaig kann man den Gaumen des Metalgourmets reizen, denn was noch als orientalische Akustikgitarre beginnt, steigert sich über Midtempo-Gebange zur Speedkasserolle der Extragüte. Dazwischen werden kristallene Gitarrensoli der Insomnium– Marke gestreut und fertig ist der Appetizer zum Album.

Dalwhinnie ist ein ballernder Hackbraten und ergänzt sich wunderbar mit Glenkinchie, dessen elektrisch-sphärig Keyboardparts eine ungewöhnliche Weite oder Sehnsucht erzeugen und für Thrash Metal eher ungewöhnlich sind, aber erstaunlich gut passen. Aberlour erinnert sowohl durch seinen doomigen Start als auch den immer schneller werdenden Takt an alte Hypocrisy-Meisterwerke. Irgendwo zwischen Apocalypse und The Final Chapter – ganz schön prächtig und mächtige dicke Eier werden hier zum Braten angerichtet.

Einen chorlastigen Abstecher ins Pagan-Genre findet man mit Glenfiddich und flambiert mal locker den gesamten Einheitsbrei des Pagan Metals im Alleingang. Wintersun lassen grüßen, so klingt für mich kreativer Pagan Metal. Der Hang für Whiskeysorten geht mit Bowmore und Bruichladdich in den nächsten Gang, in dem man fiese Grunts mit 80er-Gitarrensoli kombiniert, bzw. im letztgenannten Song die Möglichkeiten an Abwechslungsreichtum ausreizt, dabei aber keineswegs den roten Faden verliert.

Für mich könnte das Album an dieser Stelle schon zu Ende sein, denn man hat mich bereits jetzt schon sehr begeistert. Die Jungs setzen allerdings noch was drauf und fegen gekonnt mit dem Stahlbesen durch die Legion of the Damned-Küche und sorgen für offene Münder – sei es durch mitreißendes Trommelfeuer oder fragile Pianoarrangements. Etwas zuviel Pathos findet sich im letzten Track, der sonoren Klargesang in einen Schmalztiegel presst – ab in die Kiste zum Vergessen.

Fazit: Es scheint, als würden Islay ihr Handwerk in jeder Hinsicht ziemlich gut beherrschen, von dieser Band wird man noch hören. Kaufempfehlung ganz klar für alle Fans von Death, Melodic, Pagan - oder Thrashmetal, diese Band vereinigt alles - und das verdammt gut. Lediglich den letzten Track hätte man sich schenken können. Anspieltipps: Laphroaig, Glenkinchie und Aberlour
Dominik B.
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