„Achtung! Lebensbejahende Beatmusik!“
Artist: Kärbholz
Herkunft: Ruppichteroth, Nrw, Deutschland
Album: Karma
Spiellänge: 58:11 Minuten
Genre: Deutschrock/ Rock’n’Roll
Release: 30.01.2015
Label: Metalville (Rough Trade)
Link: http://www.kaerbholz.de
Produktion: Andy Classen
Bandmitglieder:
Gesang – Torben Höffgen
Gitarre – Adrian Kühn
Bassgitarre – Stefan Wirths
Schlagzeug – Henning Münch
Tracklist:
- Lass mich fliegen
- Die Dämonen in mir
- Kein Rock’n’Roll
- Das hier ist ewig
- Sink oder Schwimm
- Es fühlt sich richtig an
- Nichts von dem
- Instumental
- Tieflieger
- Steh auf
- Ich will dich (nie wieder sehen)
- Abschied
- Wenn Musik da ist
- Seite an Seite
- Lauter!
Achtung! Lebensbejahende Beatmusik – diese Warnung steht auf dem Cover des Albums und mit dieser Aussage ist auch gleich das gesamte Album bestens beschrieben.
Ohne viel Schnickschnack und langem Intro fängt das Album mit dem Lied Lass Mich Fliegen an und bringt einen direkt in die richtige, perfekt rockige Laune.
Jedes Lied hat eine bestimmte Message, die mit klaren, auf den Punkt gebrachten Texten leicht verständlich ist und gewiss ist, dass sich jeder, wirklich mit bestimmt einem der Songs oder auch nur einer Songzeile identifizieren kann. Es lohnt sich auf die Texte zu achten, da Sänger Torben nach wie vor kein Blatt vor den Mund nimmt. Es geht um den Alltag, nie vergessene Wünsche, versteckte Gefühle, Wut auf Dummheit und allgemein über die Lust auf eine neue, geile Zeit und ein positives Lebensgefühl, welches man sich bewahren sollte. Mit Songs wie Kein Rock’n’Roll, wo sie durch Gastsänger Felix Volmert (The Beatburners) verstärkt werden, zeigen Kärbholz, wo sie in der Szene stehen und stehen wollen.
Das Ziel der Band, lebensbejahende Beatmusik…besser ausgedrückt: Lebensbejahender Rock’n’Roll ist auf jeden Fall geglückt. Still sitzen zu bleiben dürfte jedem Bewegungsmuffel schwerfallen und gute Laune wird hundertprozentig verbreitet. Das ist Deutschrock zum Abgehen, Mitfühlen und Mitgrölen. Ein kleiner Reggaepart in Kein Rock’n’Roll lässt einen sogar kurz die Hüften schwingen.
Allgemein kann man von Kärbholz behaupten, dass sie sich echt noch Gedanken um ihre Musik machen und das mit ihren Texten und den langen, leidenschaftlichen instrumentalen Parts beweisen. Der alte Kärbholz-Sound wurde im Studio von Produzent Andy Classen durch neue Klänge von Instrumenten wie Piano, Akkordeon, Orgel und Trompete erweitert.
Nach fünf bisher erschienenen Alben ist dieses das musikalisch abwechslungsreichste, jedoch sind sich die vier Rocker ihrem stimmgewaltigen, nachdenklichen und vor allem ehrlichen Stil treugeblieben. Die Band möchte mit dieser Platte die letzten Jahre ihres eigenen Privatlebens und die Erfahrung im Musikbusiness reflektieren und bringt mit der Zeile „Karma ist ein Arschloch Baby, wenn du es auch bist.“ in dem Song Sink oder Schwimm eine Botschaft rüber.